Fussball, FC Wohlen: Marijan Urtic erleidet Milzriss und fällt den Rest der Vorrunde aus
Gegen Concordia Basel prallt Marijan Urtic mit einem Gegenspieler zusammen – und muss ausgewechselt werden. Als er wieder zu Hause ist, klagt er über heftige ...
Fussball, FC Wohlen: Marijan Urtic erleidet Milzriss und fällt den Rest der Vorrunde aus
Gegen Concordia Basel prallt Marijan Urtic mit einem Gegenspieler zusammen – und muss ausgewechselt werden. Als er wieder zu Hause ist, klagt er über heftige Bauchschmerzen. Als es ihm immer schlechter geht, zwingt ihn seine Frau, ins Spital zu gehen. Zum Glück – denn die Situation war lebensgefährlich.
Stefan Sprenger
Ein normaler Zweikampf – und plötzlich liegt Marijan Urtic auf der Intensivstation und muss sich einer Not-Operation unterziehen. Die letzten Tage waren «ziemlich einschneidend», wie Urtic erzählt.
Alles begann mit einem Zusammenprall in der Schlussphase beim Auswärtsspiel des FC Wohlen gegen Concordia Basel (1:4). Verteidiger Urtic kassiert einen Schlag. «Es hat mir die Luft abgestellt», sagt der 31-Jährige. Solche Momente hat der frühere Profifussballer schon öfters erlebt. Unterhalb der Brust auf der linken Seite hat er Schmerzen. Vielleicht eine Rippenprellung? Urtic lässt sich vorsichtshalber in der 89. Minute auswechseln. «Lachen, Niesen und Husten haben fortan starke Schmerzen ausgelöst», erzählt er.
Blut im Urin: «Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt»
Im Mannschaftscar gehts nach Wohlen. Von dort aus fährt er mit dem Auto an seinen Wohnort Kriens. Dort warten seine Frau Miriam und seine beiden Kinder. Urtic verspürt weiterhin starken Schmerz unterhalb der Brust. «Als ich dann Blut im Urin hatte, wusste ich, dass irgendwas nicht stimmt.» Doch Urtic, der nicht gerne zum Arzt geht, will noch abwarten. Seine Frau sieht das anders. «Sie hat mich fast ins Spital gezwungen», sagt er. Frau Miriam organisiert einen Kumpel, der ihn abends in die Notfallstation des St.-Anna-Spitals in Luzern fährt.
Notfall-OP und Intensivstation
Wenig später wird klar: Seine Frau hat völlig richtig gehandelt. Wäre Urtic zu Hause geblieben, wäre die Situation lebensgefährlich geworden. Nach rund zwei Stunden Untersuchung steht die Diagnose fest: ein Hämatom an der Niere und ein Milzriss. Diese Verletzung führt dazu, dass Blut in den Magen läuft. Urtics Gesundheitszustand verschlechtert sich. Er schwitzt, wird bleich, der Blutdruck bricht zusammen. Urtic muss sich einer Notfall-Operation unterziehen. Die Ärzte diskutieren, die Milz ganz zu entfernen. Schliesslich können sie durch einen Schnitt in der Leiste die Milz «zuschweissen», um so die Blutung in den Griff zu kriegen.
«Sie hat eben meistens doch recht»
Die OP verläuft erfolgreich. Urtic lag noch bis Dienstag auf der Intensivstation, liegt mittlerweile auf der Normalstation des Spitals. «Es sieht so weit alles gut aus. Die Schmerzen sind nach wie vor unangenehm. Aber es geht mir von Stunde zu Stunde besser. Ich bin froh, dass ich ins Spital bin, denn hier bin ich bestens aufgehoben.» Seiner Frau spricht er den allergrössten Dank aus. «Sie hat eben meistens doch recht», sagt Marijan Urtic und kann dabei schon wieder lachen.
Noch bis Freitag muss er im Spital bleiben, bevor er nach Hause zu seiner Familie darf. Mindestens acht Wochen darf er keinen Kontaktsport machen. Der Leistungsträger und Vizecaptain fällt somit den Rest der Vorrunde aus. «Wir haben uns die ganze Vorrunde anders vorgestellt. Und ich persönlich habe es mir natürlich auch anders gewünscht. Es ist blöd, kann ich dem FC Wohlen jetzt nicht mehr helfen. Die Gesundheit geht vor. Und ich werde zur Rückrunde topfit zurückkehren», sagt Marijan Urtic.