Baustart im Frühling
30.09.2022 RudolfstettenIn Rudolfstetten wurde am Mittwochabend über die Erneuerung der Werkleitungen und Strassen und die Massnahmen zum Hochwasserschutz im Gebiet «Kreuzacker» informiert. Baustart ist im Frühling. --red
Mammutprojekte im nächsten ...
In Rudolfstetten wurde am Mittwochabend über die Erneuerung der Werkleitungen und Strassen und die Massnahmen zum Hochwasserschutz im Gebiet «Kreuzacker» informiert. Baustart ist im Frühling. --red
Mammutprojekte im nächsten Jahr
Detailorientierung von Eigentümern und Anstössern
An der Gemeindeversammlung vom 12. November 2021 sagte der Rudolfstetter Souverän Ja zu rund 5,3 Millionen Franken für die Erneuerung von Werkleitungen und Strassen sowie um Massnahmen für den Hochwasserschutz im Gebiet «Kreuzacker». Jetzt wurden Eigentümer und Anstösser an einem Informationsanlass über Details orientiert.
Der Gemeinderat beauftragte das Badener Büro KSL Ingenieure AG mit der Projektausarbeitung. Gemeinderat Sascha Käppeli konnte am Mittwochabend als Vertreter der Gemeinde-Delegation, welcher auch Gemeindeschreiber Urs Schuhmacher und Brunnenmeister Michael Oswald angehörten, im Mehrzweckraum der Schule Rudolfstetten rund 40 interessierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer willkommen heissen. Das Planungsbüro KSL Ingenieure AG war durch Andreas Scherer, Standortleiter Baden-Dättwil, sowie Projektleiter Baki Dervishaj vertreten. Dieser erläuterte die umfangreichen Sanierungsprojekte, welche in Rudolfstetten an die Hand genommen werden.
Hochwasserschutz, Teiltrennsystem nach GEP
Das kommunale Grossprojekt bezieht sich im Gebiet «Kreuzacker» auf die Hinterrütistrasse, den Hansbrunnen, Grossbuch und den Sonnenweg. Die Beschreibung der Ausgangslage zeigte die einzelnen Abschnitte des Gesamtprojektes auf. Anhand eines Situationsplanes aus dem Gemeindekataster stellte der Projektleiter den Projektperimeter vor.
Die Gefahrenkarte Hochwasser zeigt in den Bereichen «Islerewaldbächli» und «Hinterrütibächli» geringe und mittlere Gefährdungen, die man anzugehen gedenkt. Die bestehenden Kapazitäten sind ungenügend. Schwachstellen befinden sich bei den Gerinnen oder Durchlässen. Die Realisierung wird in zwei Etappen vorgeschlagen. Priorität hat der Hochwasserschutz im Siedlungsgebiet. Man will im kommenden Frühjahr damit beginnen. Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass solche Projekte zukunftsträchtig sind und ihnen entsprechende Aufmerksamkeit zu widmen ist. Es wird ein neuer Hochwasserentlastungskanal im Strassenbereich eingebaut. Die Entwässerungskapazität wird vergrössert. Der Hochwasserschutz ausserhalb Siedlungsgebiet soll innerhalb der nächsten zehn Jahre möglich werden. Weiter soll das noch nicht umgesetzte Teiltrennsystem gemäss Generellem Entwässerungsplan (GEP) von 1994 realisiert werden. Entweder wird eine direkte Einleitung in den Vorfluter erstellt oder aber die Einleitung in eine neue Sauberwasserleitung. Hausanschlüsse werden bei Bedarf neu verwirklicht.
Strassen- und Werkleitungserneuerungen
Beim Werkleitungsbau (Sauber- und Schmutzwasser) wie auch bei den Strassenbelägen zeigt der Befund, dass bei der Kanalisation und der Wasserversorgung die Kapazitäten und Zustände teilweise ungenügend sind, zum Teil auch beim Löschschutz. Bei der Stromversorgung ist ebenfalls eine Erneuerung notwendig. Hinzu kommt, dass die angestellten Abklärungen über den Strassenzustand ein schlechtes bis sehr schlechtes Resultat ergeben haben. Es besteht auch hier Erneuerungsbedarf, weshalb der Gemeinderat dem Souverän vor Jahresfrist gleich ein ganzes Erneuerungspaket vorgelegt hat, was im Sinne einer kostensparenden Koordination ist.
Zu jedem Abschnitt konnten sich die Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmer über Details informieren lassen. Insbesondere betreffs möglicher Anpassungen der Hausanschlüsse an die Werkleitungen ist es für die Hauseigentümer wichtig zu wissen, dass hier Koordinationsmöglichkeiten angeboten werden. Es lohnt sich bestimmt, die Zustände der Hauszuleitungen ab den Werkleitungen zu kontrollieren und im Bedarfsfall zu ersetzen. Bauleiter Dervishaj hat denn auch diese Empfehlung thematisiert und Unterstützung durch die Projektleitung angeboten. Die Anpassungen der Hausanschlüsse sind freiwillig und liegen im Ermessen der Grundeigentümer. Man kann die Hausanschlüsse durch Rohreinlegungen auch so planen, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt erneuert werden können, ohne dannzumal gleich einen Strassenaufbruch zu gewärtigen. Die Leitungen werden bis zur Parzellengrenze erneuert. Bei den Elektrozuleitungen ist die komplette Anschlusserneuerung, inklusive Hauseinführungen, geplant. Im Kreuzacker und an der Hinterrütistrasse gibt es neue Verteilkabinen. Bei den Quartierstrassen werden die Trag- und Deckschichten komplett erneuert. Wo notwendig, wird die Fundationsschicht ausgetauscht.
Lösungen mit Eigentümern
Wie den Ausführungen von Bauleitung und Gemeindedelegation entnommen werden konnte, legt man grossen Wert auf eine einvernehmliche Zusammenarbeit mit den betroffenen Anwohnern und Grundeigentümern. Während der 18-monatigen Bauzeit, welche im Frühjahr 2023 beginnt, sind regelmässige Gespräche möglich. Bereits an der Infoversammlung wurden Meldeformulare aufgelegt, mit welchen Erneuerungsbedarf für Hausanschlüsse rechtzeitig angemeldet werden kann.
Die Bauleitung plant den Baubeginn des ersten Teils ab Frühling 2023. Die Teile 2 und 3 folgen je ein Jahr später. In regelmässigen Infoschreiben sollen die Eigentümer und Anstösser über den Bauverlauf informiert werden. Einzelgespräche sind je nach Baufortschritt vorgesehen. Die Bausitzungen mit den involvierten Stellen gedenkt man wöchentlich durchzuführen.
Im Gespräch mit den Versammlungsteilnehmerinnen und -teilnehmern wurden diverse Anliegen vorgetragen. So wünscht man sich während der Bauzeit geeignete Ersatzparkplätze, wenn die Zugänge zu den Liegenschaften vorübergehend erschwert sind. Die Kindererziehung betreffs dem Verhalten im Strassenverkehr, der Schutz der Fussgänger vor Kurven schneidenden Fahrzeugen waren weitere Themen, welche die Betroffenen beschäftigen. Man hat ihnen seitens Behörde und Bauleitung zu verstehen gegeben, dass die Anliegen ernst genommen werden. Die Verkehrssicherheit wird im Auge behalten.
Letztlich wurde auch das Thema Swisscom-Anschlüsse (Internet, TV) angesprochen, wobei man sich leider bewusst sein muss, dass die Zusammenarbeit mit diesem Grossunternehmen etwas schwerfällig ist und besondere Anstrengungen notwendig werden, um spätere Strassenaufbrüche zufolge Leitungsverlegungen zu vermeiden. Die Bauleitung bemüht sich um Kontakte zu allen technischen Betrieben und hofft so auf eine konstruktive Zusammenarbeit. --tre