Deutlicher ginge es kaum
28.06.2022 MuriDer Projektierungskredit für die provisorische Trainingshalle wird klar genehmigt
Es ist das Thema, das mobilisiert. Und damit der Hauptgrund, weshalb der Gemeinderat gar eine Direktübertragung der «Gmeind» in den Dachsaal organisiert. Die 255 ...
Der Projektierungskredit für die provisorische Trainingshalle wird klar genehmigt
Es ist das Thema, das mobilisiert. Und damit der Hauptgrund, weshalb der Gemeinderat gar eine Direktübertragung der «Gmeind» in den Dachsaal organisiert. Die 255 Stimmberechtigten hatten aber Platz im heissen Festsaal. Und sie waren sich grossmehrheitlich einig: Muri braucht mehr Hallenkapazität – und das möglichst schnell.
Annemarie Keusch
Dass es so kommen wird, das ist keine Überraschung. Wie sehr die Sportvereine mobilisieren können, zeigten die vielen Unterschriften, die innert kürzester Zeit für die Initiative zusammenkamen. Dass die 60 000 Franken für einen Projektierungsauftrag für eine provisorische Trainingshalle klar und deutlich gesprochen wurden, überraschte niemand. Dass neben den Gemeinderäten Beat Küng und Hans-Peter Budmiger und Martin Leu, Präsident der IG Sportvereine, niemand das Wort ergriff, dann schon eher. Offenbar legten Gemeinderat und IG ihre Argumente deutlich und verständlich dar. Kommt hinzu, dass das Thema seit Wochen präsent ist.
Bald in Vernehmlassung
Trotz Vorahnung, dass der Gegenwind gross sein könnte, brachte Gemeinderat Beat Küng nochmals die Argumente des Gemeinderates vor und rollte die Geschichte des Projektes auf. Und Küng betonte: «Der Gemeinderat wurde gewählt, um Prioritäten zu setzen und nicht, um Wünsche zu erfüllen.» Die Priorität setzte der Gemeinderat in der Vergangenheit nicht bei der Hallenkapazität. Aktuell sei der Masterplan Badi und Sportstätten in Erarbeitung, die Vernehmlassung ist im Sommer geplant. «Bis Ende Jahr ist klar, was in welchen Bereichen entstehen wird. Schon jetzt können wir sagen, dass es Platz für eine definitive Lösung, aber auch für ein Provisorium hat.»
Minimaler Aufwand, maximaler Nutzen
Für den Gemeinderat ist die definitive Lösung die bessere. Mit dem Masterplan würden auch die Sportstätten konkreter und würden nach und nach realisiert. Küng sagte aber auch, dass die Ballsporthalle frühestens zusammen mit der Badi realisiert würde. 2026 wäre dies frühestens, wie Gemeindepräsident Budmiger erläutert. «Mit der definitiven Lösung wäre die Halle am richtigen Ort, Synergien könnten genutzt werden. Es wäre die nachhaltigste Lösung», betonte Budmiger. Er führte aber auch aus, wie es nach einem Ja zum Projektierungsauftrag weitergehen würde. «Das Projekt, samt Beschrieb, Plänen und Kostenvoranschlägen, würde von der IG oder von ihr bestimmten Planern ausgearbeitet.» Um einen nächsten Kredit schon an der Winter-«Gmeind» zu beantragen, müsste das Projekt bis elf Wochen vorher ausgearbeitet sein. «Wegen des Meinungsbildungsprozesses.»
Dass dies möglich ist, davon ist Martin Leu, Präsident der IG Sportvereine, überzeugt. «Wir haben alles vorbereitet. Der Zeitplan ist sportlich, aber wir tun alles dafür, dass es klappt.» Im Herbst 2023 soll die Trainingshalle in Betrieb genommen werden. Geplant sei, dass diese vor allem für Handball und andere Ballsportarten genutzt werde.
«Nasszellen und Garderoben entstehen keine, wir sind alle bereit, in diesen Bereichen in den bestehenden Hallen enger zusammenzurücken.» Ein einfacher Holzbau soll es sein, der rückgebaut, weitergegeben oder verkauft werden könne. «Mit minimalem Aufwand den maximalen Nutzen herausholen.»
Gemeinderat sagt Unterstützung zu
Der Bedarf sei seit Jahren nachgewiesen. «Die Situation ist für uns Vereine nicht länger tragbar. Eine gesunde Entwicklung der Vereine ist nicht möglich so», betonte Leu. Und dass die definitive Halle in vier Jahren stehen würde, daran glaubt er nicht. «So, wie es der Gemeinderat will, hätten wir die Halle wohl erst 2030.» Mit dem deutlichen Zuspruch der Stimmbevölkerung ist die IG nun am Zug. Ob die Traktandierung des Ausführungskredites schon im November erfolgt, bleibt abzuwarten. Beim grossen Engagement der IG würde es nicht erstaunen. Und auch der Gemeinderat sagt Unterstützung zu. «Wir werden weiterhin eine gute Zusammenarbeit pf legen», ist Gemeindepräsident Budmiger überzeugt.