Nach der Referendumsabstimmung kann die Prüfung zur Fusion mit Boswil gemacht werden
Nach dem Ja an der «Gmeind» stimmten die Stimmberechtigten von Bünzen nun auch an der Urne der vertieften Abklärung eines möglichen Zusammenschlusses mit ...
Nach der Referendumsabstimmung kann die Prüfung zur Fusion mit Boswil gemacht werden
Nach dem Ja an der «Gmeind» stimmten die Stimmberechtigten von Bünzen nun auch an der Urne der vertieften Abklärung eines möglichen Zusammenschlusses mit Boswil zu. Die Abstimmung war knapp mit 234 Ja- zu 210 Nein-Stimmen.
Sabrina Salm
Mit Spannung wurde von Marlis Müller und ihren amtierenden Gemeinderatskollegen das Ergebnis am Sonntag erwartet. «Es war alles offen», sagt Frau Gemeindeammann. Und spannend blieb es bis zum Schluss. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es zwischen den Gegnern und den Befürwortern. Die Stimmbeteiligung von den 779 Stimmberechtigten für die Abstimmung vom Sonntag lag bei 57 Prozent. Dann war es klar. Die knappe Mehrheit (234Ja-Stimmen zu 210 Nein-Stimmen) der Bünzer hat entschieden: Der Kredit in der Höhe von 115 000 Franken für die vertiefte Prüfung einer möglichen Fusion mit Boswil kann gesprochen werden. «Jetzt bin ich erleichtert und erfreut, dass wir die Arbeit weiterführen können», erzählt Marlis Müller. Zwar sei das Resultat mit 24 Stimmen Unterschied erneut knapp ausgefallen. «Doch die Mehrheit der Bünzer will die vertiefte Abklärung.»
Volkswillen umsetzen
Rekrutierungsprobleme für Ämter, die immer komplexeren Aufgaben einer kleinen Gemeinde und der Wunsch, die regionale Position zu stärken, waren die Beweggründe für den Gemeinderat, eine mögliche Fusion überhaupt auf den Tisch zu bringen. «X-fach haben wir unsere Überlegungen dargelegt», erklärt Marlis Müller. Bereits am 1. Juni sagte eine Mehrheit an der «Gmeind» Ja zum Antrag des Gemeinderats. Auch die Boswiler ihrerseits haben den Antrag damals schon angenommen. In Bünzen sammelte daraufhin ein 14-köpfiges Komitee 272 Unterschriften für ein Referendum. Die Projektkosten seien zu hoch und der Zeitplan zu straff, argumentierte das Referendumskomitee unter anderem.
«Das heutige Ja bedeutet nicht, dass Bünzen gleich mit Boswil fusioniert», möchte Marlis Müller betonen. «Die Wähler haben noch mindestens viermal Gelegenheit, über die Zukunft der Gemeinde abzustimmen.» Ab Januar übernehmen die neuen Gemeinderäte (siehe Artikel unten). «Es ist ihre Pflicht, den Willen der Wähler umzusetzen, so oder so, egal wie das Resultat herausgekommen wäre», sagt Marlis Müller, die noch bis Ende Dezember Gemeindeammann von Bünzen ist. Dass dem so sein wird, bestätigt auch der frisch gewählte Gemeinderat und Referendumskomiteemitglied Stefan Hafen.
«Auch wenn ich gegen eine Fusion bin, möchte ich als neuer Gemeinderat den Volkswillen umsetzen», sagt er nach der Abstimmung. Zwar müsse das Referendumskomitee das Ergebnis noch analysieren, doch der Fall sei klar, auch wenn es knapp war. Zufrieden mit der Referendumsabstimmung ist er aber eigentlich allemal. «Wir wollten einfach, dass die breite Bevölkerung die Chance hat, über diesen wichtigen Entscheid abzustimmen», erklärt Hafen. «Und die Bünzer haben sich jetzt entschieden.»
Am Projekt kann weitergearbeitet werden
Nun kann die Arbeit zum Projekt «Zusammenschluss Boswil-Bünzen» wieder Fahrt aufnehmen. Im Rahmen des Hauptprojektes werden nun alle Themen und Fragen gründlich und professionell diskutiert und die geplante zusammengeschlossene Gemeinde in ihren Grundzügen skizziert. Sieben Facharbeitsgruppen für verschiedene Themen werden eingesetzt. Diese Fachgruppen bestehen aus Gemeinderäten, Experten und Einwohnern aus beiden Gemeinden. Dann steht auch schon die nächste wichtige Entscheidung an, denn in der Planungskommission wird entschieden, ob die Abklärungen gestoppt werden oder ob die Gemeinden an einer der nächsten Einwohnergemeindeversammlungen mit einem Antrag an die Stimmbürger treten. Dies hätte eigentlich auf die kommende Sommer-«Gmeind» geplant werden sollen. Ob dies der Fall sein wird, wird sich mit der Verzögerung noch zeigen.