Bewährtes Modell weiter stärken
07.05.2021 WohlenNeue Organisation der Führung der Schule Wohlen: Gemeinderat präsentiert eine sinnvolle Variante
Das bestehende Modell der Schulleitungskonferenz wird weitergeführt und gestärkt. Im Gemeinderat wird das neue Ressort Volksschule geschaffen. Und die ...
Neue Organisation der Führung der Schule Wohlen: Gemeinderat präsentiert eine sinnvolle Variante
Das bestehende Modell der Schulleitungskonferenz wird weitergeführt und gestärkt. Im Gemeinderat wird das neue Ressort Volksschule geschaffen. Und die Schule Wohlen wird der Struktur der Gemeindeverwaltung gleichgestellt. Mit diesen Neuerungen kann die Schulpflege Ende Jahr ihre Pension in aller Ruhe antreten.
Daniel Marti
«Die Volksschule hat eine grosse Bedeutung, fürs gesellschaftliche Leben wie auch für die Wissensvermittlung.» Dies sagt Gemeindeammann Arsène Perroud. Auch deshalb haben sich Gemeinderat, Schulpflege und Schulleitungen intensiv mit der neuen Organisation der Führung der Volksschule befasst. Gleich nach dem Volksentscheid, die lange Ära der Schulpflege zu beenden, hat man sich an die Arbeit für die Nachfolgeregelung gemacht. «Diese Arbeit war zielorientiert, schnell und konstruktiv», so Perroud, der nun die Resultate dieser Arbeit präsentieren kann. Einerseits betrifft dies die Neubesetzung und Stärkung des Präsidiums der Schulleitungskonferenz (siehe Artikel unten), andererseits die neue Führungsstruktur auf der Ebene Gemeinderat.
Neues Ressort ausschliesslich für die Schule
Im Jahr 2004 wurde das Modell der Schulleitungskonferenz eingeführt. Und es hat sich an der Schule Wohlen bestens bewährt. Es funktioniert gut und ist äusserst leistungsfähig. Und der Gemeinderat steht hinter diesem Modell. «Der Gemeinderat ist stolz auf dieses Modell und auf die Schule Wohlen», betont der Ammann sogar. «Damit haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Das ist Beweis genug, dass wir auf dem richtigen Weg sind.» Deshalb will man an diesem Modell festhalten. Schulleitungskonferenz und Schulpflege begrüssen diesen Entscheid.
Künftig ist der Gemeinderat für die strategische Führung verantwortlich. Und für alle Entscheidungskompetenzen, die er nicht delegieren kann. Mit knapp 400 Mitarbeitenden ist die Schule Wohlen ein sehr grosser Betrieb. «Das ist auch ein grosser Verantwortungsbereich», sagt Perroud folgerichtig.
Der zeitliche Aufwand wird für den Gesamtgemeinderat beträchtlich sein. Deshalb wird ein neues Ressort Volksschule geschaffen. Dort wird nur die Schule thematisiert, ohne weitere Aufgaben. Das bedeutet, dass die Ressortaufteilung im Gemeinderat ebenfalls neu strukturiert werden muss – dies auf den Beginn der neuen Legislaturperiode.
Keine neue Kommission für die Schule
«Gleichzeitig werden Schulleitungen und Schulleitungskonferenz gestärkt», so der Gemeindeammann weiter. «Dort, wo das Wissen vorhanden ist, sollen die Themen intensiv diskutiert werden. Aber abschliessend ist der Gemeinderat zuständig.»
Weiter hat der Gemeinderat beschlossen, keine stetige Kommission einzusetzen. Damit werde auch der Volkswillen respektiert und umgesetzt. Und so ist eine möglichst schlanke Führung der Schule aus einer Hand möglich. Der Gemeinderat behält sich vor, bei Bedarf projektbezogene Fachkommissionen einzusetzen. Auch das ergibt Sinn.
Die Schulverwaltung und die Schulinformatik werden als Stabsstelle des Schulleitungskonferenzpräsidiums geführt. Und die Schulsekretariate werden den Standortschulleitungen unterstellt. Die Schulsozialarbeit wird dem Bereich Gesellschaft, Soziales und Bildung der Gemeinde angegliedert, so wird die Unabhängigkeit der Mitarbeitenden von der Schule gewährleistet.
Schulpflege ist dankbar
Die Schulleitungen werden stärker in die Gesamtverantwortung eingebunden. Und für die Lehrpersonen an den verschiedenen Schulstandorten ändert sich somit grundsätzlich nichts. Auch diese Kontinuität ist sicherlich ein Vorteil.
Nicht nur für den Gemeinderat macht dieser grundsätzliche Weg Sinn. Die Schulleitungskonferenz ist überzeugt, mit der Weiterentwicklung des bewährten Konferenzmodells weiterhin eine tragfähige und effiziente Schulführung zu gewährleisten. Auch Schulpflegepräsident Franco Corsiglia ist von diesem eingeschlagenen Weg begeistert. «Alles wurde in der Arbeitsgruppe sehr konstruktiv aufgearbeitet.» Nun sei auch ein guter Übergang möglich, glaubt er. Mehr noch: «Ich bin sehr dankbar, dass das bewährte Modell vom Gemeinderat übernommen wird. Die Schule kann sich so weiterentwickeln.»
Stärkung eines Teams, das sehr gut eingespielt ist
Die (abtretende) Schulpflege spürt laut Corsiglia, «dass die Schule ein fester Bestandteil der Gemeinde ist». Und der Gemeinderat sei sich bewusst, «dass ein grosses Dampfschiff auf ihn zukommt». Mit dieser Haltung sei so ziemlich alles und vor allem eine gute Zukunft gesichert. Auch für Paul Huwiler, aktuell im Gemeinderat zuständig für die Schule, ist das bewährte Modell eine sehr gute Variante.
Wenn künftig viele Entscheide von der Schulleitungskonferenz getroffen werden, dann kommt das laut Huwiler gut. «Neun Personen fällen einen Entscheid, das muss doch ein guter Entscheid sein.» Denn schon jetzt sei die Schulleitungskonferenz ein «gut eingespieltes Team». Das nun noch eine weitere Stärkung erfahren wird. «Vieles ist in der Verordnung schon geregelt. Und wir werden künftig Entscheide dorthin delegieren, wo die Kompetenzen sind.»
Und Paul Huwiler ist überzeugt davon, dass Gemeinderat, Schulpflege und Schulleitungskonferenz ganz gut im Fahrplan sind. Der grosse Wechsel erfolgt ja am Jahresende, bis dahin ist noch eine Menge Zeit für kleine Anpassungen.
Die Umsetzungsarbeiten schreiten jedenfalls termingemäss voran. So wird zurzeit noch ein eigenes Geschäfts- und Kompetenzreglement erarbeitet. Gemeinderat Paul Huwiler: «Und wir sind gut und richtig aufgestellt.» Stimmt.