Mit neuem Leben bepflanzt
20.04.2021 Region OberfreiamtIn Buttwil wurden Bäume für Biodiversität und zukünftige Generationen gesetzt
20 freiwillige Helfer nahmen am traditionellen Arbeitsmorgen im Buttwiler Wald teil. Jung und Alt erfreute sich an der körperlichen Arbeit in der Natur für die Natur. ...
In Buttwil wurden Bäume für Biodiversität und zukünftige Generationen gesetzt
20 freiwillige Helfer nahmen am traditionellen Arbeitsmorgen im Buttwiler Wald teil. Jung und Alt erfreute sich an der körperlichen Arbeit in der Natur für die Natur. Über 400 Baumsetzlinge lagen bereit, um eingepflanzt zu werden.
Monica Rast
Durch die Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen durch den Bundesrat konnten Förster Tobias Wiss und die Ortsbürgerkommission den traditionellen Arbeitsmorgen im Buttwiler Wald durchführen. Gemeinsam begrüssten Wiss und Präsident der Ortsbürgerkommission Emil Wyss am vergangenen Samstag rund 20 Helfer und Helferinnen bei der Gauseri-Hütte. «Tobias erklärt das Setzen, um halb 11 Uhr gibt es Kaffee und zu Mittag Wurst mit Brot und einen Nussgipfel», erklärte Wyss den Ablauf kurz und bündig. Viele der Anwesenden kannten diesen bereits, denn sie sind seit Jahren fleissige Helfer und geniessen jeweils den Tag im Wald. Unisono erklärten sie auch, wie sie diesen Tag im vergangenen Jahr vermisst hätten. Keine Bäume pflanzen oder Vogelhäuschen reinigen. Umso motivierter waren die Helfer am Samstag, wieder einmal etwas für den Wald tun zu dürfen. Durch die vorgeschriebene Begrenzung an Personen wurde dieses Jahr auf die Jagdgesellschaft als Unterstützung verzichtet. Ihre Aufgabe wäre gewesen, die frisch gepflanzten Jungppanzen zu schützen. Dies übernahmen nun ebenfalls die freiwilligen Waldhelfer.
Viel Holz für die Verarbeitung
Auch die Forstwirtschaft bekam die Coronakrise zu spüren. Weniger bei der täglichen Arbeit, sondern eher bei der Holzabnahme. Da Sägereien ihr Arbeitspensum coronabedingt herabsetzten, blieb das Holz zeitweise länger im Wald liegen als in den Vorjahren. Dazu kam das Sturmholz von 2020 und im Februar das Schneedruckholz der Bäume, die samt Wurzeln zu liegen kamen. Da der Schnee in den Gebieten Merenschwand und Beinwil schwerer war als jener in Buttwil, war der Schaden vor allem dort zu verzeichnen. So gab es viel Aufräumarbeit und viele Holzstapel in den umliegenden Wäldern. Auch der zu bepflanzende Platz im Gebiet Gausen wurde vorgängig von dürren Bäumen, Ästen und Brombeeren gesäubert und für den Arbeitsmorgen vorbereitet. Wo einst Eschen standen, können sich nun Douglasien, Eichen, Bergulmen, Kirsch- und Schwarznussbäume entfalten. Denn der über Jahre andauernde Prozess des Absterbens der Eschen durch die Eschenwelke hatte einen grossen Schaden hinterlassen. Mit der neuen Auswahl an Jungpflanzen passt sich Förster Wiss dem veränderten Klima an.
Mit Blick in die Zukunft
«Eichen sind ursprünglich heimisch und klimaverträglicher. Ebenso die Douglasie», erklärte Wiss die Auswahl an Bäumen. «Kirsche und Bergulme sorgen für die nötige Diversität», ergänzte er seine Ausführung. Doch ein Ersatz für die fehlenden Eschen sind die neuen Bäume nicht. Die Esche mit ihrem langfasrigen Holz war vor allem für Stiele aller Art bestens geeignet und es gibt keinen Eins-zu-Eins-Ersatz dafür.
Über 400 Baumsetzlinge lagen bereit, um an diesem Samstag gesetzt zu werden. Die zu bepflanzende Fläche neigt sich leicht nach Muri. Wiss entschied sich, im oberen Teil, der eher trocken ist, Douglasien und Fichten im Wechsel zu setzen. Während die Douglasien in rund 100 Jahren verwertet werden, sind die Fichten «wirtschaftliche Brotbäume». Sie liefern in rund 50 Jahren Sagholz für den Bau und Papierholz. «Fichten sind somit günstige Lückenbüsser und günstiger in der Beschaffung als Douglasien» erklärte Wiss den Anwesenden.
Ulmen, Eichen und Nussbaum folgten anschliessend im feuchteren Teil. Die Kirschen erhielten ihren Platz rund vier Meter vom Waldrand entfernt. Sie sorgen für die nötige Biodiversität und sind mit ihren Blüten Nahrungsquelle für Bienen und Käfer. So wurde dank zahlreichen Händen ein kahler Boden mit neuem Leben für die Zukunft bepflanzt.