Euphorisches Wiedersehen
20.04.2021 KelleramtJugend Circus Biber trainiert seit zwei Monaten wieder
Die Proben des Jugend Circus Biber laufen wieder auf Hochtouren. Der Verein ist zuversichtlich, dass die Aufführungen im August und September in irgendeiner Form stattfinden ...
Jugend Circus Biber trainiert seit zwei Monaten wieder
Die Proben des Jugend Circus Biber laufen wieder auf Hochtouren. Der Verein ist zuversichtlich, dass die Aufführungen im August und September in irgendeiner Form stattfinden können.
Roger Wetli
«Die Stimmung bei den Trainings ist euphorisch und hervorragend», weiss Daniel Walter, stellvertretender Präsident des Jugend Circus Biber. «Gerade die ersten Trainings Mitte Februar, als man sich nach langer Zeit endlich wieder mal getroffen hatte, waren mit viel Freude verbunden.» Die Kinder und Jugendlichen tüfteln und üben an 15 Nummern, die sie ab August im Zirkuszelt beim Schulhaus Arni präsentieren möchten.
Restrisiko bleibt
Für die Trainings waren einzelne bauliche Anpassungen nötig. «Wir stellen jetzt teilweise Trennwände auf, damit zwei Teams gleichzeitig trainieren können», so Walter. Im Jugendzirkus gehört es zur Tradition, dass die Kinder bei mehreren Nummern in unterschiedlich zusammengesetzten Gruppen mitwirken. «Daran ändern wir jetzt nichts. Trotzdem möchten wir das Ansteckungsrisiko mit dem Coronavirus tief halten. Bisher wurden wir zum Glück gänzlich verschont», ist Daniel Walter froh.
Ein Grund dafür, dass das Programm nicht angepasst wird, ist, dass oft mehrere Geschwister im Jugendzirkus mitmachen. «Damit geschieht die Durchmischung spätestens wieder zu Hause. Zudem haben wir keine Vorschriften erlassen. Die Teilnehmer dürfen sich weiterhin mit allen möglichen Leuten treffen. Ein gewisses Risiko einer Ansteckung bleibt damit erhalten», erklärt er. Trotzdem wird darauf geschaut, dass während den Trainings nur die allernötigsten Leute anwesend sind. Geschwister und Eltern, die in normalen Jahren oft zusehen, seien aktuell nicht erwünscht. Zudem trainieren die über 16-Jährigen mit Masken. «Wir achten auch sehr darauf, dass wir unser Schutzkonzept aktuell halten», versichert der stellvertretende Präsident.
Kleine Anpassungen
Normalerweise finden die ersten Zirkusproben Mitte Januar statt. Der Verein startete jetzt mit einem Monat Verspätung. «Das ist aber nicht so problematisch», betont Daniel Walter. «Dies, weil wir das Programm präsentieren werden, welches wir ursprünglich für letztes Jahr geplant und geübt hatten.» Die Artistinnen und Artisten starten deshalb nicht bei «null», sondern kennen die Abläufe bereits. Zudem hätten sich viele auch während der Pandemie fit gehalten und teilweise am Programm gefeilt. «Grosse Änderungen gab es zwar nicht. Aber im Detail ist doch einiges gegangen», weiss er. Geholfen hätten auch einige kleinere Auftritte, die im Herbst stattfinden konnten. So führte der Jugendzirkus zum Beispiel in einem Trainingswochenende des Handballclubs Mutschellen ein Zirkus-Schnuppertraining durch. «Das hat den Handballern grossen Spass gemacht und ihnen neue Gedanken neben dem Handball ermöglicht.»
Daniel Walter resümiert, dass das Team, welches durch die Pandemie am meisten gefordert ist, die Näherinnen sind. «In einem Jahr wachsen die Kinder und Jugendlichen stark. So müssen sie jetzt jedes Kostüm anpassen.»
Grosse Zuversicht
Bei all diesem Zusatzaufwand hilft die Zuversicht, dass Zirkus-Vorführungen Anfang oder Mitte August wieder möglich sein werden. So sagte kürzlich Bundesrat Alain Berset, dass ein «Schweizer Kultursommer 2021» wohl möglich sein werde. Für Daniel Walter eine wichtige Botschaft: «Wir glauben fest daran. Der Vorstand wird alles daran setzen, dass innerhalb der dann geltenden Rahmenbedingungen das Programm präsentiert werden kann. Dies vor allem auch, weil sich die Kinder sehr darauf freuen», erklärt er. «Allenfalls müsste halt die Publikumszahl pro Vorführung reduziert oder auf den Gastrobetrieb verzichtet werden.»
Flexibel ist der Jugendzirkus auch, weil ihm das Gastro- und das Zirkuszelt gehören. Bei angemietetem Material versucht der Vorstand, Verträge auszuhandeln, welche bei einer Absage ohne Kostenfälle bleiben werden. «Wir führen deshalb zurzeit Gespräche mit allen Lieferanten», gibt Daniel Walter Einblick.
Entscheid Ende Mai, Anfang Juni
Aufgrund der letztjährigen Erfahrung hat der Verein das Werbekonzept überarbeitet. So werden heuer weniger Programmhefte zu einem späteren Zeitpunkt gedruckt und vermehrt auf die digitale Version gesetzt. «Das schont die Umwelt, unsere Finanzen und ermöglicht uns eine bessere Flexibilität», weiss er.
Entscheidend für die Planung der Aufführungen wird die Pandemieentwicklung der nächsten fünf bis sieben Wochen sein. «Einen definitiven Entscheid werden wir im Bereich Ende Mai, Anfang Juni fällen.»