Erika Obrist, Redaktorin.
Letzten November wurden in vielen Dörfern die Gemeindeversammlungen abgesagt. Stattdessen stimmte der Souverän an der Urne über dringende Geschäfte ab. Was dringend ist, wurde von Gemeinde zu Gemeinde anders interpretiert.
In Berikon taxierte der Gemeinderat gleich sieben Geschäfte als dringend und brachte sie zur Urnenabstimmung. Gegen dieses Vorgehen gingen beim Kanton zwei Beschwerden ein. Der Kanton ist nicht auf die Beschwerden eingetreten – weil die Frist zur Einreichung verpasst wurde. Diese beträgt lediglich drei Tage.
Mit Verlaub: Das ist eine Zumutung. Wie soll eine Einwohnerin oder ein Einwohner ohne juristischen Hintergrund die Vorlage studieren, einen Antrag mit Begründung formulieren und den Brief rechtzeitig der Post übergeben? Chapeau allen, die…