60 000 Liter Heizöl einsparen
16.10.2020 KelleramtAbgeordnetenversammlung der Kreisschule im Zeichen der neuen Holzpelletsheizung
Der eigentliche Schulbetrieb stand an der 37. Abgeordnetenversammlung der Kreisschule Kelleramt nur indirekt im Zentrum des Interesses der vielen Anwesenden. Der Fokus lag mehr auf der neuen ...
Abgeordnetenversammlung der Kreisschule im Zeichen der neuen Holzpelletsheizung
Der eigentliche Schulbetrieb stand an der 37. Abgeordnetenversammlung der Kreisschule Kelleramt nur indirekt im Zentrum des Interesses der vielen Anwesenden. Der Fokus lag mehr auf der neuen Heizung, welche die Schulgebäude jetzt mit ökologischer Wärme versorgt.
Roger Wetli
«Es ist ein historischer Moment», betonte der Joner Gemeindeammann Jürg Rüttimann. «Im Frühling 2014 hiess es, dass unsere Schulhausölheizung bald ihr Lebensende erreicht hat. Ich bin froh, dass sie jetzt noch bis diesen Frühling durchhielt.» Ab 2014 wurden verschiedene Möglichkeiten für den Ersatz diskutiert. Schliesslich entschied man sich für eine Holzpelletsheizung mit einem Budget von 500 000 Franken. In der letzten Woche vor den Sommerferien wurde die alte Ölheizung herausgerissen. Die neue Anlage konnte Anfang September in Betrieb genommen werden. «Bisher funktioniert sie einwandfrei», wusste der Gemeindeammann.
Flexibles Heizen
Die Anwesenden wurden in zwei Gruppen durch die Heizräume geführt. Für die Heizung der Schulgebäude stehen vier Öfen zur Verfügung. «Es läuft auch mal nur ein Ofen. Im tiefen Winter werden es dann wohl alle vier sein», erklärte Ernst Braunschweiler, Geschäftsführer der Braunschweiler Pellets AG in Bremgarten. Er war an der Erneuerung der Joner Heizung massgeblich beteiligt. «Wichtig ist, dass jeweils bedarfsgerecht geheizt wird.» Deshalb kritisierte er auch die vorgeschriebenen und installierten vier Wärmespeicher, die ein Volumen von 5000 Liter Wasser beinhalten.
Das Holz für die Pellets der Kreisschule wird im Jonerwald geschlagen und in Bremgarten zu Pellets verarbeitet. «Die Ökobilanz zwischen Holzschnitzeln und Pellets ist etwa gleich gut. Die Pellets ermöglichen uns aber, den Brennprozess präziser zu steuern», erklärte Braunschweiler. Ein Ofen benötigt für sieben Stunden Betrieb rund 70 Kilogramm Pellets. «Pro Jahr werden wir wohl 100 bis 120 Tonnen Pellets benötigen. Wir rechnen mit 0,8 Prozent Asche, was pro Jahr etwa 800 Kilogramm ausmacht», ging er weiter ins Detail.
Ursprünglich verbrannte die Kreisschule 60 000 Liter Heizöl pro Jahr. Die Kohlenstoffbilanz wird künftig viel besser sein. «Zudem fördern wir die regionale Wertschöpfung. Die Transportwege sind sehr klein», betonte Jürg Rüttimann. Und Ernst Braunschweiler wies darauf hin, dass es sich beim ausgestossenen Rauch ausschliesslich um Wasserdampf handelt.
Druck erhöht
Vor der Führung blickten die Anwesenden auf die Ereignisse der Kreisschule im Jahr 2019 zurück. Damals wurden 172 Stühle neu gekauft und die Leinwand und das Mischpult ersetzt. 2021 soll ein neuer Rasenmäher gekauft werden, der rund 44 000 Franken kostet und das Budget der Kreisschule mit 22 000 Franken belastet.
Kreisschulpflege-Präsident Thomas Frei blickte auf die Abstimmung zur Abschaffung der Schulpflegen im Kanton Aargau zurück. «Die Würfel sind gefallen. Wir werden jetzt Dokumente mit all unseren Aufgaben erstellen, damit es Ende 2021 einen nahtlosen Übergang an die neuen Organisationsstrukturen geben kann», erklärt er. Erfreut ist Frei über die Tatsache, dass bei den Übertritten in die Oberstufe das Kelleramt wieder im kantonalen Schnitt ist. «Dieser beträgt bei den Bezschülern 40 Prozent. Das haben wir in diesem Jahr wieder erreicht, nachdem unsere Zahl mal bei 50 Prozent lag.» Nicht zufrieden ist Thomas Frei bei den Realschülern. Liegt da der kantonale Schnitt bei 23 Prozent, ist er im Kelleramt bei 16 Prozent. «Da neu Realschüler nach Bremgarten oder Zufikon müssen, ist der Druck höher, dass sie in die Sekundarschule eingeteilt werden. Dem müssen wir entgegentreten.»
Wertschätzung gestiegen
Schulleiter Wädi Koch betonte, dass bei Falscheinteilungen sehr schnell reagiert werde. «Kürzlich sind zwei Schüler, die nach den Sommerferien in der Bez starteten, in die Sek gekommen. Das System funktioniert also.» Froh ist Koch, dass es in seiner Schule bisher weder bei den Lehrern noch bei den Schülern Ansteckungen mit Corona oder Quarantänefälle gab. «Durch den Lockdown von März bis Mai haben die Eltern noch besser gemerkt, was wir als Schule leisten. Wir erhalten seither viel mehr Verständnis und Unterstützung.»