Zurück zu den Wurzeln
15.09.2020 FussballAlban Pnishi wechselt zu KF Feronikeli Drenas in den Kosovo
Nach seinem Abenteuer in Israel kehrte Alban Pnishi nach Bremgarten zurück und war neun Monate ohne Verein. Jetzt hat er eine neue Herausforderung gefunden. Im Kosovo will der 29-jährige Verteidiger um ...
Alban Pnishi wechselt zu KF Feronikeli Drenas in den Kosovo
Nach seinem Abenteuer in Israel kehrte Alban Pnishi nach Bremgarten zurück und war neun Monate ohne Verein. Jetzt hat er eine neue Herausforderung gefunden. Im Kosovo will der 29-jährige Verteidiger um den Meistertitel mitspielen.
Stefan Sprenger
Er legt eine kunterbunte Karriere hin. Nach einem Anfang beim FC Bremgarten wechselte er in die Juniorenabteilung des FC Wohlen und schaffte es bis zum Captain in der Challenge League. Nach drei Saisons bei den Grasshoppers in der Super League (2015 bis 2018) widmete er sich dem Abenteuer Israel. Bei Shaknin und Jehuda kickte er bis vor neun Monaten. Weil seine Frau Blerta das zweite Kind erwartete, ging die junge Familie Pnishi zurück in die Heimat. Alban Pnishi kaufte sich eine Terrassenwohnung an der Reuss in Bremgarten und ging auf Vereinssuche.
«Ich habe es mir lange überlegt»
Corona machte dies aber nicht einfach. Pnishi hielt sich fit mit individuellem Training und beim Zürcher Verein FC Kosovo. Jetzt hat er etwas Neues gefunden. KF Feronikeli Drenas heisst der Verein aus dem Kosovo. Der Gesamtwert des Vereins gemäss «Transfermarkt» beträgt 3,2 Millionen Franken. Wieso dieser Wechsel? «Ich habe es mir lange überlegt und habe mir auch andere Optionen offen gelassen. Gemeinsam mit meiner Familie sind wir zum Entschluss gekommen, dass wir nochmals den Schritt ins Ausland wagen wollen. Hier im Kosovo hat es super gepasst, wir kennen das Land und die Leute und haben Familie hier», erklärt der 29-jährige Abwehrspieler.
Pnishi unterschreibt für ein Jahr bei KF Feronikeli Drenas. Die Verhältnisse sind sehr professionell. «Ich war sehr überrascht, wie durchgeplant das hier abläuft», so Pnishi. Beispielweise ging das Team in der Vorbereitungszeit jeweils gemeinsam ins Training und zum Mittagessen. Danach konnten sich die Spieler in einem Tageshotel ein paar Stunden ausruhen, bevor die zweite Trainingseinheit stattfand. «Solche professionellen Verhältnisse hatte ich beispielsweise in Israel nicht.» Ebenfalls reizvoll: Der Verein renoviert momentan sein Stadion. Platz bietet es für 7000 Menschen. «Und wenn es voll ist, dann herrscht grandiose Stimmung. Hier im Kosovo ist man total fussballverrückt», erklärt der zweifache Vater.
«Ziel ist der Meistertitel»
Ist die kosovoarische Liga nicht ein Rückschritt für den Profifussballer? «Im ersten Moment könnte man das denken. Allerdings war es mir wichtig, dass ich nach neun Monaten ohne Wettkampf einen Verein aussuchte, wo ich mich wohlfühle und wieder zu alter Stärke finden kann. Und wer weiss, wo es mich im Sommer 2021 hinzieht.» Allgemein habe sich die kosovarische Liga in den letzten Jahren stetig verbessert, was sich auch in den beachtlichen Leistungen der Nationalmannschaft widerspiegelt. Zudem gehört KF Feronikeli Drenas zu den Titelanwärtern in der obersten Spielklasse. Momentan hat der Verein für dieses Ziel 12 Legionäre verpflichtet. «Ziel ist der Meistertitel, deshalb wird auch stark investiert.»
In diesen Tagen zügelt er mit seiner Familie in den Kosovo. Die Wohnung an der Reuss in Bremgarten bleibt leer. «Wir werden zurückkehren», so Pnishi, der immer sagt, dass er in seiner Heimat Freiamt alt werden will. Frühestens im Sommer 2021 kann er wieder zurück in die Schweiz, so lange dauert sein Vertrag. Und dann? «Mal schauen, ob ich es zurück in die Super League schaffe. Es gibt aber auch viele ambitionierte Challenge-League-Teams», erklärt Pnishi. «Mal schauen, was die Zukunft bringt. Ich freue mich jetzt sehr auf die neue Herausforderung bei meinen Wurzeln im Kosovo.»