«Hören, wo der Schuh drückt», vom 26. Juni.
Im Interview mit Erika Obrist stellt Andreas Glarner, SVP-Nationalrat und Bewerber für das Präsidium der nationalen Partei, dem Bundesrat für seine Massnahmen in der Coronapandemie ein gutes Zeugnis ...
«Hören, wo der Schuh drückt», vom 26. Juni.
Im Interview mit Erika Obrist stellt Andreas Glarner, SVP-Nationalrat und Bewerber für das Präsidium der nationalen Partei, dem Bundesrat für seine Massnahmen in der Coronapandemie ein gutes Zeugnis aus. Mit den Lockerungsschritten ist er aber unzufrieden, weil er kein Konzept erkennen kann und zudem auf die Bedürfnisse der Wirtschaft zu wenig eingegangen werde. Für die Politik gehe es im Moment darum, zu hören, wo der Schuh drückt.
Ich reibe mir die Augen. Habe ich das richtig gelesen? Wie sieht es diesbezüglich aus mit der SVP-Initiative «Für eine massvolle Zuwanderung (Begrenzungsinitiative)»? Eine erste Umfrage ergab, dass nicht einmal 30 Prozent der Befragten die Initiative unterstützen. Wo drückt denn hier der Schuh? In der Pressekonferenz von Bundesrätin Keller-Sutter warnten die Wirtschaftsvertreter vor den Folgen einer Annahme dieser Initiative. Wer bitte berücksichtigt hier die Anliegen der Wirtschaft nicht?
Herr Glarner kommt mir vor wie jener Mann, der nachts nach Hause kommt und kurz vor der Haustüre den Schlüssel verliert. Er sucht ihn zusammen mit einem Passanten, der zufällig vorbeigekommen ist, rund um eine Strassenlaterne. Nach einer gewissen Zeit fragt der Passant: «Haben Sie denn den Schlüssel hier verloren?» Der Mann sagt: «Nein, dort drüben, aber hier ist es hell.»
Felix Maurer, Oberlunkhofen