Projekt «Wasser 2035»: Konzept nimmt weiter Formen an
Der Nutzen einer überregionalen Zusammenarbeit zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Bünz- und im Reusstal ist unbestritten. Das Projekt «Wasser 2035» wurde daher weiter verfeinert. ...
Projekt «Wasser 2035»: Konzept nimmt weiter Formen an
Der Nutzen einer überregionalen Zusammenarbeit zur Sicherung der Trinkwasserversorgung im Bünz- und im Reusstal ist unbestritten. Das Projekt «Wasser 2035» wurde daher weiter verfeinert. Gestern Abend wurden Gemeinden und Versorger informiert.
Sei es der extrem trockene April, sei es das Wiederaufkeimen der Chlorothalonil-Problematik in den Medien: Allein schon die letzten Monate haben gezeigt, wie wichtig es ist, das Thema der Versorgungssicherheit mit Trinkwasser gemeinsam und mit langfristiger Perspektive anzugehen.
Das Projekt «Wasser 2035» bleibt daher aktuell: Gestern Abend haben die Initiatoren den beteiligten Gemeinden und Wasserversorgungen einen weiter verfeinerten Entwurf vorgelegt, wie das Vorhaben Wirklichkeit werden könnte. Basis dafür waren die Rückmeldungen aus der vergangenen Projektphase, in der die Idee, ausgewählte Wasserfassungen und -leitungen in eine neu zu gründende Aktiengesellschaft einzubringen, keine Mehrheit fand.
Neue Form ist seit letztem Jahr möglich
Die neue Variante kommt deshalb ohne Eigentumsübertragungen aus. Als Rechtsform wird die «Interkommunale Anstalt» (IKA) vorgeschlagen, die seit 2019 im Kanton Aargau möglich ist. Die IKA verbindet den Wunsch nach grösstmöglicher Entscheidungsfreiheit optimal mit den Bedürfnissen der Einflussnahme der beteiligten Gemeinden.
Das technische Konzept, unter anderem etwa die Steuerung des Ringsystems, bleibt unverändert. Noch stärker einbezogen wurden die künftigen Bedürfnisse der Landwirtschaft in der Region – dies in enger Zusammenarbeit mit dem Pilotprojekt «Landwirtschaft und Bewässerung im Klimawandel – Anpassung als Chance», das der Bund und der Kanton Aargau derzeit im Bünztal durchführen. Die beteiligten Gemeinden und Wasserversorgungen haben bis im Herbst Zeit, sich zu den überarbeiteten Vorschlägen zu äussern und insbesondere ihr Interesse an einer Beteiligung an der künftigen IKA «Wasser 2035» zu bekunden. Nach Abschluss der nächsten Vernehmlassungsphase wird die Öffentlichkeit wieder informiert.
Die Idee der Vision «Wasser 2035»
Die auf Initiative der IB Wohlen AG entstandene und Anfang 2016 der Öffentlichkeit vorgestellte Vorstudie zur Vision «Wasser 2035» hat gezeigt, dass heute gehandelt werden muss, um die Versorgung mit Trinkwasser in der Region Bünz- und Reusstal langfristig sicherzustellen. Das Projekt sieht eine Ringleitung vom Grundwasserpumpwerk Hard II bei Niederlenz durch das Bünz- und das Reusstal vor. Dieser Ring erhöht die Versorgungssicherheit, weil etwa bei einem Ausfall einer der beiden Transportleitungen das Bünz- und das Reusstal dennoch weiterhin vom jeweils anderen Tal her mit Wasser versorgt werden könnten.
Die bestehenden Wassergewinnungsanlagen der Gemeinden würden für den Verbund genutzt und punktuell ausgebaut. Der einfache Weg dafür wäre die Gründung einer neuen AG gewesen, in welche die Gemeinden diejenigen Leitungen und Anlagen einbringen, welche für die Ringleitung nötig sind. Dagegen gab es aber politischen Widerstand. Zwar möchten alle beteiligten Partner beim Projekt mitmachen, die eigenen Anlagen übertragen will aber niemand. Darum wählen die Verantwortlichen nun diesen Weg. --pd/chh
Eine ausführliche Berichterstattung über die gestrige Infoveranstaltung folgt in der Ausgabe vom Dienstag.