«Teststrecke» fast fertig
26.06.2020 KelleramtHochwasserschutzbau ist im Zeitplan
Ende April begannen die Arbeiten für den Schutz des Joner Dorfzentrums vor einem Hochwasser, das theoretisch alle 100 Jahre einmal vorkommt. Eine erste «Teilstrecke» ist bald fertig gebaut. Nach einer Begehung aller Beteiligten vor ...
Hochwasserschutzbau ist im Zeitplan
Ende April begannen die Arbeiten für den Schutz des Joner Dorfzentrums vor einem Hochwasser, das theoretisch alle 100 Jahre einmal vorkommt. Eine erste «Teilstrecke» ist bald fertig gebaut. Nach einer Begehung aller Beteiligten vor zwei Tagen sind jetzt nur noch kleinere Anpassungen notwendig. Künftig werden nach dieser Vorgabe auch die anderen Abschnitte gestaltet. Klappt alles wie geplant, startet die zweite Etappe im Oktober, die dritte folgt im Mai. «Wir sind im Zeitplan», versichert Bastian Schmid, Projektleiter Wasserbau des Kantons. --rwi
Schritt für Schritt sicherer
Bau des Hochwasserschutzes im Dorf läuft auf Hochtouren
Gut im Zeitplan ist der Kanton mit den Anpassungen des Hochwasserschutzes mitten im Dorfzentrum. Selbst ein Hochwasser konnte die Bauarbeiten nicht wesentlich aus dem Konzept werfen.
Roger Wetli
Die Baustelle bachaufwärts der gesperrten Brücke am Urnenweg wirkt kahl. Zwar ist das Gewässer zu sehen, ansonsten dominieren aber eher Grau und Braun statt des saftigen Grüns. Auf der Höhe des Restaurants Kreuz strukturiert ein Baggerführer mit seinem Gerät das Gelände neu. Bereits sind erste Elemente wie grosse Steine im Bach zu sehen. «Wir kommen gut vorwärts», versichert Bastian Schmid, der als Projektleiter Wasserbau die Baustelle für den Kanton betreut.
Erst letzte Woche mussten die Arbeiten für ein paar Tage unterbrochen werden. Es regnete stark. «Solche Witterung mit kleinerem Hochwasser haben wir eingerechnet. Zudem hat es nur wenige der bereits erstellten Strukturen beeinträchtigt.»
Teststrecke ist fertig
Die Massnahmen zwischen der Brücke Urnenweg und derjenigen der Kantonsstrasse gehören zu einem Gesamtprojekt, das ab Ende 2021 den Dorfkern von Jonen vor einem Hochwasser schützen soll, das theoretisch einmal pro 100 Jahre vorkommt. Sie umfassen die Fliessstrecke des Baches zwischen dessen Eintritt ins Dorf bis zur Brücke Mattenhofstrasse.
«Wir sind mit dem einfachsten Abschnitt gestartet», erklärt Bastian Schmid. «Hier können wir das Ufer abflachen, ohne dass wir spezielle Stützmauern installieren müssen.» Eine Herausforderung sei es, die Interessen des Hochwasser- und des Fischereischutzes unter einen Hut zu bringen. Dafür wurde jetzt eine Teststrecke fertiggestellt. «Wir haben mit allen Beteiligten geschaut, ob diese ihren Wünschen entspricht und welche Anpassungen jetzt noch notwendig sind. Diese Details setzen wir jetzt um. Zudem strukturieren wir auch die nächsten Abschnitte anhand dieses Beispiels.» Passanten würden sich immer wieder wundern, dass an einem Ort mehrfach die Oberfläche verändert wird. Das sei beim Gewässerbau üblich. Die Strukturen würden laufen angepasst. Entscheidend sei auch, dass alle Elemente wie Baumstrünke, Steine und Senkungen so angeordnet werden, dass sie bei Hochwasser erhalten bleiben. «Es bringt zum Beispiel nichts, wenn eine Vertiefung für Fische plötzlich durch Kieseintrag gefüllt wird», so Schmid.
Kritische Rückmeldungen der Bevölkerung sind ihm fast keine zu Ohren gekommen. «Einzig die Trübung des Wassers mussten wir im Auge behalten, damit sich die Fische weiterhin wohlfühlen.» Wird in den nächsten Bauetappen der Bach auch mal für einige Zeit durch extra installierte Röhren geführt, konnte er hier zuerst abgefischt und anschliessend umgeleitet werden.
Absprache mit dem Restaurant Kreuz
Im ersten Abschnitt steht das Restaurant Kreuz, das zurzeit ebenfalls umgebaut wird. «Die Bauherrschaften sind in Kontakt miteinander. Der Hochwasserschutz wird zum grössten Teil fertig sein, wenn beim Kreuz die Aushubarbeiten beginnen», versichert Bastian Schmid. Ist auch dort alles erstellt, erfolgen in diesem Teil letzte Terrainanpassungen und die Bepflanzung.
Provisorische Brücke für Fussgänger
Durch die Bevölkerung gut akzeptiert wurde die Sperrung der Urnenwegbrücke. Fahrzeuge werden nun über die Mattenhofbrücke umgeleitet. Für Fussgänger wurde ein gesicherter Übergang dazwischen erstellt. Die Baustelle könnte an Wochenenden Kinder zum Spielen einladen. Bastian Schmid rät, aus Gründen der Sicherheit die Baustelle weiterhin nicht zu begehen. Bei Fragen würden Infotafeln weiterhelfen. Wobei eine vis-àvis des Volg steht.
Die Arbeiten am ersten Abschnitt dauern voraussichtlich noch bis Dezember. Parallel dazu starten ab Oktober die Massnahmen der zweiten Etappe, bevor ab Mai 2021 die letzte beginnt. «Läuft es wie bisher, können wir den Plan einhalten», schaut Schmid voraus.