Auch eine Ausbildungsinstitution
19.05.2020 WohlenJahresbericht des Vereins für Jugend und Freizeit (VJF) liegt vor
Die Jugendarbeit Wohlen des Vereins Jugend und Freizeit (VJF) ist ein «Exportschlager». Insgesamt 41 Gemeinden aus drei Kantonen nehmen die professionelle Arbeit in Anspruch. Das vergangene ...
Jahresbericht des Vereins für Jugend und Freizeit (VJF) liegt vor
Die Jugendarbeit Wohlen des Vereins Jugend und Freizeit (VJF) ist ein «Exportschlager». Insgesamt 41 Gemeinden aus drei Kantonen nehmen die professionelle Arbeit in Anspruch. Das vergangene Jahr bot einiges, es wurden über 3300 Beratungsgespräche geführt.
Daniel Marti
«Wir dürfen auf ein ereignisreiches Jahr zurückblicken», schreiben Karin Stoll und Lukas Vogt, die beiden Co-Geschäftsführer des Vereins für Jugend und Freizeit. «Operativ wurde mit viel Dynamik in verschiedenen Gemeinden offene Jugendarbeit geleistet, wurden Integrationsangebote realisiert und soziokulturelle Projekte durchgeführt.» Der Jahresbericht präsentiert sich zudem in einem neuen Design. Übersichtlich und umfangreich. Und mit ganz vielen Zahlen.
Sehr gut etabliert
Ein Blick in die Zahlen des VJF beweist, dass viel Engagement, Wissen und Einsatz die Basis für erfolgreiche Arbeit ist. In 41 Gemeinden ist der Verein mit seinen Angeboten vertreten, in drei Kantonen ist er unterwegs: Aargau, Solothurn, Zürich. Der VJF beschäftigt nicht weniger als 47 fest angestellte Mitarbeitende, davon sind sieben Praktikanten, hinzu kommen vier Zivildienstleistende. Die «Frauenquote» funktioniert, 53 Prozent aller Mitarbeitenden sind weiblich. Und 91 Prozent der Mitarbeitenden haben eine Ausbildung in Sozialer Arbeit abgeschlossen oder sind auf dem Weg dazu.
Die permanente Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden sei ein wichtiger Bestandteil des VJF, schreiben die Co-Geschäftsleiter. «Wir bauen auf gut ausgebildete Mitarbeitende in allen Bereichen und unterstützen sie fnanziell und zeitlich bei ihrem Studium.» Der Verein für Jugend und Freizeit habe sich als Ausbildungsinstitution «sehr gut etabliert». Der Personalaufwand beträgt 2,336 Millionen Franken.
Und der VJF ist mittlerweile auch zum professionellen Ratgeber geworden, leistet also auch hier wertvolle Arbeit. Es wurden im Jahr 2019 nicht weniger als 3342 Beratungsgespräche geführt. Gemäss Jahresbericht kann ein solches Gespräch zwischen fünf Minuten und zwei Stunden dauern. Die Schule ist dabei das Topthema, vor Freizeit und Beruf, Arbeit, Lehre. Aber auch Familie, Freunde/ Beziehung, Suchtmittel, Gesundheit, Religion, Sexualität werden thematisiert.
Eisdisco, Jugendsession und Skatepark
Der Verein für Jugend und Freizeit will nicht nur Probleme lösen, sondern auch seinen Teil beitragen zu attraktiven Wohngemeinden. Und das tut er in einem riesigen Einzugsgebiet. Eckpfeiler sind die Jugendarbeit in Wohlen und der VJF-Hauptsitz am Sorenbühlweg. Und in Wohlen gibt es folglich, rein schon wegen der Grösse, das vielfältigste Angebot. Eisdisco und Jugendsession sind mittlerweile jährliche Highlights. Im vergangenen Jahr war zudem die Wiedereröffnung des Skateparks ein Höhepunkt. Nach einer mehrjährigen Planungsphase des Sportparks Bünzmatt mit Badi und Eisbahn konnte der neuer Skatepark wiedereröffnet werden. Nach einer zweijährigen Pause hat Wohlen wieder seinen Skatepark.
Der Jahresbericht ist ein 80-seitiges Nachschlagewerk. Und es zeigt auf, in welchen Gemeinden die offene Jugendarbeit tätig ist. Aufgeteilt in Personelles, Highlights, Regelmässiges und Agenda wird viel Wissenswertes vermittelt. Und Zeugnis abgelegt, was in den einzelnen Gemeinden im letzten Jahr alles geleistet wurde. Gemeinwesenarbeit, Integration sowie Kinder- und Jugendförderung sind die drei Eckpunkte der VJF-Angebote.
Grosses Einzugsgebiet
Neben Wohlen ist der VJF in folgenden Gemeinden und Regionen tätig: Villmergen, Sins, Muri, Seon, Maiengrün mit Dottikon und Hägglingen, Zufikon, Kelleramt, Beinwil, Birrwil, Merenschwand und Bremgarten. Und über die Kantonsgrenze hinaus werden die Gemeinden Affoltern am Albis, Mettmenstetten, Knonau, Maschwanden, Lostorf/Obergösgen und Olten betreut. Die Offene Jugendarbeit Jugendplus (mit Bonstetten, Wettswil, Stallikon, Islisberg) sowie die Offene Jugendarbeit Region Thal zählen ebenfalls zum Einzugsgebiet, zur Region Thal gehören neun Gemeinden.
Starke kommunale Vernetzung und 55 000 Besuche
Die Jugendarbeit made in Wohlen ist also nicht nur vielseitig, sondern kommt praktisch bei allen vom VJF betreuten Gemeinden gut an. Das Hauptbetätigungsfeld fndet in der Regel vor der eigenen Haustür statt. 74,3 Prozent der Vernetzung geht auf kommunaler Ebene über die Bühne und 19,4 Prozent auf regionaler Ebene. 6,3 Prozent der Vernetzung fndet auf kantonaler und nationaler Ebene statt.
Noch zwei weitere beeindruckende Zahlen: Im letzten Jahr organisierte der VJF gesamthaft rund 2600 Veranstaltungen und Anlässe. Sie wurden von über 55 000 Menschen besucht. Dies passt auch zur Strategie. Im vergangenen Jahr legte die Geschäftsführung ein besonderes Augenmerk auf die Entwicklung von Projekten in der Gemeinwesenarbeit, «die darauf abzielen, die Lebensqualität in den Gemeinden zu fördern und die Bevölkerung zu aktivieren».
Noch mehr Beratungsgespräche
Toolbox und Kofff-Freiwilligenarbeit
Auch die Toolbox, die regionale Fachstelle für Integration für die Gemeinden Wohlen, Villmergen, Dottikon und Dintikon, bekommt ihren Platz im Jahresbericht des VJF. Wöchentlich steht das Toolbox-Mobil als mobile Anlaufstelle vor dem Gemeindehaus Wohlen. Die Toolbox bietet dabei Beratungsgespräche für Neuzugezogene und Migranten. Meistens sind es bedarfsgerechte Informationen, die vermittelt werden. Die Zahl der Beratungsgespräche ist steigend, letztes Jahr waren es 307 Gespräche.
Das Jahr 2019 war geprägt vom 10-Jahr-Jubiläum der Toolbox. Ein weiterer Höhepunkt war das Fest «Begegnung der Kulturen». Rund 2000 Personen fanden sich auf dem Sternenplatz in Wohlen zum Kulturenaustausch ein.
Weiter zu erwähnen ist die regionale Koordination der Freiwilligenarbeit mit Bereich Flüchtlingswesen. Die Kofff vermittelt Freiwillige an bestehende Angebote für gefüchtete und asylsuchende Menschen. Zudem organisiert sie Weiterbildungen und Austauschmöglichkeiten für Freiwillige sowie die Möglichkeit für eine wertvolle Vernetzung. Im letzten Jahr verzeichnete Kofff diverse Highlights. Diese reichten von der Weiterbildung für Freiwillige bis zum Minigolf-Ausfug. Wichtige Erkenntnisse wurden bei den zahlreichen Besuchen der kantonalen und gemeindeeigenen Unterkünfte gesammelt. Die Fachpersonen konnten so auch den Kontakt zu den Betreuungspersonen intensivieren. Die Kofff-Leute konnten sich ein Bild der allgemeinen Lage in den Unterkünften im Freiamt verschaffen. --dm