Seit gestern dürfen die Coiffeure wieder an die Haare ran: Je ein Beispiel aus Muri und Wohlen
In der ersten Etappe lockert der Bundesrat ab 27. April die Massnahmen. Medizinische Praxen, Coiffeur-, Massage- und Kostmetikstudios, Baumärkte, Gartencenter und ...
Seit gestern dürfen die Coiffeure wieder an die Haare ran: Je ein Beispiel aus Muri und Wohlen
In der ersten Etappe lockert der Bundesrat ab 27. April die Massnahmen. Medizinische Praxen, Coiffeur-, Massage- und Kostmetikstudios, Baumärkte, Gartencenter und Gärtnereien konnten den Betrieb wieder aufnehmen.
Susanne Schild, Daniel Marti
Nach mehrwöchiger Zwangspause darf Maria Luongo ihr Coiffeur-Geschäft in Muri wieder öffnen. «Meine Agenda ist in der ersten Woche voll ausgebucht.» Damit sich möglichst niemand mit dem Virus dort ansteckt, gelten einige Vorgaben. Einen Kaffee trinken und nebenher eine Zeitschrift lesen, während man die Haare trocknen lässt? Das gehört erst einmal der Vergangenheit an. Der Friseurbesuch wird nicht mehr so sein wie gewohnt.
Wegen der Einhaltung des Sicherheitsabstandes von zwei Metern hat Maria Luongo ihre Arbeitsplätze von vier auf zwei reduziert. Coiffeure und Kunden müssen zudem Schutzmasken tragen. «Für den Start bin ich mit 400 Masken ausgerüstet, dennoch wäre ich froh, wenn meine Kundschaft sofern möglich selbst eine Maske mitbringen könnte. Beim Schneiden nimmt man die Schlaufen kurzzeitig vom Ohr. Damit der Mundschutz dann nicht abfällt, könnte ihn der Kunde in dieser Zeit festhalten», erklärt Luongo. Weiter setzt das Konzept auf Einweghandschuhe für die Coiffeure, Einweg-Schutzumhänge für die Kundschaft und Desinfektion. Für Arbeiten im Gesicht – etwa Bartpflege, Rasur oder Kosmetik – sowie für Maniküre muss eine Plexiglasvisiermaske getragen werden.
«Den Mut nicht verlieren»
Für ihn sei die Massnahme des Bundesrates, die Coiffeur-Läden zu schliessen, ein Schock gewesen, sagt Fabrizio Marcotullio von «Coiffure Fabrizio» in Wohlen. «Der 16. März wird nicht vergessen gehen.» Am Anfang sei man nur ohnmächtig gewesen, und jede Nachricht des BAG habe er genau verfolgt. Aber irgendwann sagte er sich: «Nur nicht den Mut verlieren.» Es gab Hochs und Tiefs, nun will er sich nur am Positiven orientieren. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir nun wieder arbeiten dürfen, das ist nicht selbstverständlich», sagt Fabrizio Marcotullio.
Jetzt macht er einfach aus der ehemaligen Fünf-Tage-Woche eine Sechs-Tage-Schicht. Denn eines konnte er glücklich feststellen: Die Kundschaft hält zu «Coiffure Fabrizio»: «Die Agenda ist bereits sehr gut gefüllt. In den nächsten zwei, drei Wochen wird es ein paar Engpässe geben. Wir meistern alles Schritt für Schritt.»