Das Warten hat ein Ende
06.03.2020 RudolfstettenLidl eröffnete gestern eine Filiale im Dorfzentrum
Grossandrang gestern am Eröffnungstag des Lidl im «Zentrum Ruedistette». Die Leute scheinen auf den Laden richtiggehend gewartet zu haben.
Erika Obrist
Die ...
Lidl eröffnete gestern eine Filiale im Dorfzentrum
Grossandrang gestern am Eröffnungstag des Lidl im «Zentrum Ruedistette». Die Leute scheinen auf den Laden richtiggehend gewartet zu haben.
Erika Obrist
Die 13. Filiale im Aargau und die 142. in der Schweiz eröffnete Lidl gestern in Rudolfstetten. Auf rund 1000 Quadratmetern bietet der Discounter 2000 Produkte für den täglichen Bedarf an. In der Tiefgarage sind 80 Platzpärke für Kundinnen und Kunden des Ladens reserviert. Parkieren kann man hier kostenlos während zweieinhalb Stunden.
Die Gewerbefläche gehört der Famo Property Investment AG in Zug. Sie hat die Ladenfläche vergrössert durch einen Anbau in Richtung Dorfplatz. Das Land dafür stellt die Gemeinde im Baurecht zur Verfügung. Investiert hat die Famo rund 2 Millionen Franken in den Ausbau der Fläche und in einen neuen Personenlift von der Tiefgarage direkt in den Laden.
Flugverbot für Früchte und Gemüse
Lidl selber hat nochmals rund 2,5 Millionen Franken in den Innenausbau investiert. Die Filiale ist mit neuester Technik ausgestattet. Herzstück ist eine moderne und effiziente Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlage. Am letzten Dienstag konnten sich die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde, die Gewerbetreibenden im «Zentrum Ruedistette», die katholische Kirchgemeinde sowie am Umbau beteiligte Firmen die neue Filiale anschauen. Marco Pfister, Teamleiter Mitte von Lidl Schweiz, führte die Teilnehmenden durch den Laden und durch die rückwärtig gelagerten Räume mit den Kühlanlagen und den Backöfen fürs Brot. Er wies vor allem auf das Engagement für Nachhaltigkeit und das Vermeiden von Lebensmittelverschwendung hin. So kompensiert Lidl sämtliches CO2, das anfällt, und Früchte und Gemüse haben Flugverbot. Weiter arbeitet der Discounter mit den «Tafeln» zusammen; diese erhalten Lebensmittel, deren Verkaufsdatum abgelaufen ist, die aber noch lange konsumiert werden können.
Die Filiale in Rudolfstetten wird von Sascha Balmer geleitet. Der 27-Jährige war bisher stellvertretender Filialleiter bei Lidl in Hunzenschwil. Zum Team in Rudolfstetten gehören 16 weitere Angestellte mit unterschiedlich hohen Pensen. Acht der insgesamt 17 Angestellten wurden von anderen Filialen übernommen. «Sie kennen alle Abläufe bestens, sodass von Anfang an alles wie am Schnürchen laufen kann», sagte Sascha Balmer. Das restliche Personal wurde online rekrutiert.
Lidl hat mit der Famo aus Zug einen langfristigen Mietvertrag ausgehandelt. Über wie viele Jahre wollte niemand sagen. «Aber es stimmt für beide Seiten», versicherte Holger Weissböck, CEO der Famo Group.
Vom Wunsch zur Wirklichkeit
Gemeindeammann Josef Brem zeigte sich hocherfreut, dass unten im Dorf endlich wieder ein Laden vorhanden ist. Vor 26 Monaten fand die Kontaktaufnahme mit Lidl statt. Die Gemeinde hat alles unternommen, damit der Wunsch nach einem Dorfladen erfüllt werden konnte: den Gestaltungsplan geändert, Land abgetreten, die Garagenzufahrt neu geregelt und nun werden noch – zusammen mit der Kirchgemeinde – Ersatzparkplätze für die Lehrerschaft angelegt.
Wie sehr die Leute auf einen Laden gewartet haben, zeigte sich bereits am Dienstagnachmittag. Da wollte eine Frau schon einkaufen gehen. Das konnte man allerdings erst gestern. Schon am frühen Morgen bildeten sich lange Schlangen vor dem «Zentrum Ruedistette». Wohl auch, weil die ersten 100 Kundinnen und Kunden einen Einkaufsgutschein in Höhe von 50 Franken erhielten. Und weil Lidl offenbar mit seinem Konzept den Nerv der Konsumentinnen und Konsumenten trifft.