Von Kabarett bis Live-Zeichnen
25.02.2020 WohlenKultur im Sternensaal: Das neue Programm ab Sonntag, 15. März, bis Mitte Juni
Acht Schwerpunkte, ein Spezialanlass mit dem Filmklub Wohlen und zum Schluss das Jugendtheater infiziert 8+ von Mitte Juni. Das ist das neue Programm von Kultur im ...
Kultur im Sternensaal: Das neue Programm ab Sonntag, 15. März, bis Mitte Juni
Acht Schwerpunkte, ein Spezialanlass mit dem Filmklub Wohlen und zum Schluss das Jugendtheater infiziert 8+ von Mitte Juni. Das ist das neue Programm von Kultur im Sternensaal.
Daniel Marti
Vielfalt prägt das dritte Programmdrittel des Vereins Sternensaal. Eine Matinee und ein Kinderkonzert sind ebenso dabei wie Liederkabarett, Comic, Theater und Slam-Poetry und auch Satire und Musik.
Den Anfang macht Volker Ranisch am Sonntag, 15. März. Im Stück «Aber diesmal wird es eine Freude sein» porträtiert er zum 200. Geburtstag Theodor Fontane. Mit diesem Auftritt werden die bekannten Stücke des berühmten Schriftstellers und Dichters dem Publikum nähergebracht. Der Schauspieler, Sänger und Entertainer Volker Ranisch zeichnet ein literarisch-theatralisches Bild. Es werde eine Freude sein, heisst es im Medientext, Theodor Fontane zu seinem 200. Geburtstag im Sternensaal beinahe persönlich zu begegnen.
Die Rolle der Frau und ein Abend voller Lieder
«Ich brauche neue Schuhe», so heisst das Stück von Lisa Christ am Samstag, 21. März. Christ, mit einem Kabarett- und Spoken-Word-Programm, widmet sich einem zentralen Punkt im Leben. Dann, wenn man feststellt, dass man definitiv aus der Jugend herausgewachsen ist. Zwischen schwangeren Freundinnen, stehengebliebenen Junggesellen, politisierenden Mitbewohnerinnen, hohen Idealen und realen Erlebnissen stellt sich die Frage nach Eigenständigkeit und Abhängigkeit. Lisa Christ stellt die Frage nach der Rolle der Frau in der heutigen Zeit.
Ins Rampenlicht will Manuel Stahlberger mit seinem Liederkabarett am Samstag, 28. März, springen. Dabei nimmt der Liedermacher und Comiczeichner für sein neues Programm Anlauf zum Sprung über den eigenen Schatten mitten ins Rampenlicht. Dahin, wo die grosse Geste regiert. So weit die Idee. Aber wie soll man den Zampano spielen, wenn man sich lieber am Rand bewegt? Soll man dem Schein trauen oder hat der Schatten doch die besseren Geschichten auf Lager? Es ist ein Abend mit Liedern, Bildern und einem Versuch von Glamour.
Ein Stück Comic und eine Zuckerwattenbude
Abwechslungsreich wird es nach den Frühlingsferien am Samstag, 25. April. Und zwar mit einer Hommage an Hinz und Kunz. Ein Stück Comic über das Leben ist das Programm «Not interesting». Die Zürcher Theatergruppe Hirsekorn.Rüegg (Dagmar Hirsekorn und Jonas Rüegg) nutzt verschiedene Mittel, um selbst unscheinbarsten Menschen eine Geschichte abzugewinnen. Live-Zeichnen trifft auf Schauspiel. Comicfiguren erzählen ihre Geschichten in Spoken Word und Prosa.
Ein schrullig charmantes Bühnenstück über Lebensglück hat Comdia Zap am Sonntag, 3. Mai, bereit. Die schüchterne Odette erbt überraschend die Zuckerwattenbude ihrer verstorbenen Tante. Die Bude steht auf dem halbvergessenen Teil eines Jahrmarktes, der etwas Modernem weichen soll. Beim Durchstöbern der Zuckerwattenbude kommt sie einem tragischen Familiengeheimnis auf die Spur. Mit ihren kuriosen Freunden beginnt sie um ihr Lebensglück zu kämpfen.
«Pasta del Amore – Show zäme», so heisst das Spiel von Bruno Maurer und Christian Gysi im Sternensaal am Samstag, 9. Mai. Nach acht Jahren stehen Maurer und Gysi wieder gemeinsam auf der Bühne und machen sich mit viel Hingabe von allem tiefsinnigen Trash und intellektuellen Unsinn, der sich so angesammelt hat, frei. Mit einer gehörigen Portion Selbstironie und Spielfreude. Das Publikum kann dabei dank Stammtischgesprächen den Horizont erweitern und das aktuelle Weltgeschehen bewundern.
Zum Saisonabschluss am Freitag, 15. Mai, ab 19 Uhr gibt es ganz viel Musik. Mit «6 Handful of Blues». Von Blues bis Rock. «4 Handful of Blues» sind die Brüder Paul (am Bass) und Patrik Schneider (Gitarre, Gesang). Zusätzlich gehört dazu der Schlagzeuger und Sänger Imad Barnieh. Beim Abschluss der Theatersaison gibt es einen geselligen Apéro im Freien, ein passendes Nachtessen freiluftgekocht und viele Blues-Perlen aus einem abwechslungsreichen Repertoire.
Praktisch als Dessert wird das Jugendtheater infiziert 8+ an drei Tagen im Sternensaal spielen. Am Freitag, 12. Juni, ist Premiere. Das eigentliche Theaterfestival findet am Samstag, 13 Juni, statt. Ein Tag später ist Dernière beim Jugendtheater.
Kinderprogramm zusammen mit dem Konzertfonds
Wie immer beim Sternensaal gehören auch die Kinder zum Programm. Dieses Mal am Sonntag, 22. März. Dies ist eine weitere Kooperation mit dem Konzertfonds Wohlen. «S’Traumfrässerli» ist ein Konzert für Kinder ab fünf Jahren. Jolanda Steiner und ein Ensemble des Zürcher Kammerorchesters nehmen die Kinder mit auf eine abenteuerliche Musik-Märchenreise.
Filmklub als Gast
Mit einem Spezial-Event warten Kultur im Sternensaal und der Filmklub Wohlen am Sonntag, 29. März, 10.30, 14 und 16.30 Uhr, auf. Der Filmklub ist dabei zu Gast im Sternensaal. Weil das Kino Rex vor dem Um- und Ausbau steht, hat der Filmklub zurzeit keine Heimat. Deshalb wird im Sternensaal der Streifen «The Bookshop» gezeigt. Zum Inhalt: Ende der 50er-Jahre eröffnet Florence im verschlafenen Küstenstädtchen Hardborough ihren eigenen Buchladen und erfüllt sich damit einen lang gehegten Traum. Denn die Liebe zu den Büchern verbindet sie mit ihrem verstorbenen Mann. Die anfängliche Skepsis der Leute weicht zunehmendem Interesse, doch nicht alle teilen Florence’ Leidenschaft für das Lesen. «The Bookshop» ist ein feinsinniger und einfühlsamer Film über viele menschliche Regungen und den Eintritt für die Liebe zur Literatur.
«Raffiniert hinterlistig»
Am Samstag, 29. Februar, 20.30 Uhr, im Sternensaal
Sarah Hakenberg feiert im Sternensaal mit ihrem Musikkabarett «Dann kam lange nichts» Schweizer Vorpremiere. Berlin oder München? Kopenhagen, Wien oder doch eher Heidelberg? Während andere noch darüber nachdenken, welche die lebenswerteste Stadt auf diesem Planeten ist, bricht eine kleine, gewitzte und wagemutige Liedermacherin auf ins Abenteuer und zieht nach über zwanzig Jahren in diversen Grossstädten einfach mal in die Provinz: nach Ostwestfalen. Noch nie gehört?
Viel gute Laune
Wenn man versehentlich durch diese Region hindurchfährt, merkt man das immer daran, dass das Netz plötzlich wegbricht und dass es anfängt zu regnen. Es gibt keine Szenekneipen, keine spektakuläre Natur, keine Kita-Plätze – einfach nichts. Ausser Kartoffelfesten und Reha-Kliniken, was die Sache nicht unbedingt besser macht. In jedem Fall ist es ein idealer Ort, um neue Hakenberg-Hits zu schreiben: über die Unsinnigkeit von Kreuzfahrten, über wahnsinnig gewordene Mütter und über Nazis, die als Umzugshelfer abgeworben werden. Intelligente Bosheiten, fröhlicher Charme und unwiderstehliche Dreistigkeit – alles wie immer.
Sarah Hakenberg ist in Köln geboren und lebte, bevor sie in die Provinz zog, in München, Berlin und Strasbourg. «Raffiniert hinterlistig» und «hundsgemein» bezeichnete die Presse ihren Humor, und dennoch versprüht die Kabarettistin und Liedermacherin viel gute Laune, wenn sie am Klavier und an der Ukulele ihrem Publikum ihre mitreissenden Gassenhauer um die Ohren haut.
Im Fernsehen war die Künstlerin Sarah Hakenberg unter anderem bei «Nightwash» (WDR), «Ladies Night» (ZDF), der Schweizer Late-Night-Show «Giacobbo/Müller» (SRF 1) und «Stratmanns» (WDR) zu sehen. 2014 erhielt sie für ihre Liedtexte den Münchner Ernst-Hoferichter-Preis, 2016 den Deutschen Kabarettpreis (Nachwuchspreis). --pd
Reservation: www.sternensaal-wohlen.ch oder Eifach, Wohlen, Tel. 056 610 81 72.



