Die drei Fasnachtsgesellschaften zogen mit Scharen von Schülern durch das Dorf
Es ist Fasnacht. Und das soll die ganze Bevölkerung wissen. Gestern Morgen um sechs Uhr zogen die einen im Hoheitsgebiet der Neuenburger, andere bei den Adelburgern und wieder andere in ...
Die drei Fasnachtsgesellschaften zogen mit Scharen von Schülern durch das Dorf
Es ist Fasnacht. Und das soll die ganze Bevölkerung wissen. Gestern Morgen um sechs Uhr zogen die einen im Hoheitsgebiet der Neuenburger, andere bei den Adelburgern und wieder andere in Muri-Wien los. Ihr Ziel war der Klosterhof. Den traditionellen Morgenstreich gestalteten viele Schulklassen mit.
Annemarie Keusch
«Seid laut.» Das, was die Lehrerinnen und Lehrer ihrer Schülerschaft wohl selten sagen, rufen die Schultheisse der drei Murianer Fasnachtsgesellschaften. «Alle sollen merken, dass Fasnacht ist.» Die Schülerinnen und Schüler sind gefragt. Mit den Tambouren der jeweiligen Fasnachtsgesellschaften ziehen sie durch die Strassen, pusten in ihre Plastiktrompeten, schütteln die Rasseln oder drücken auf das Horn. Dass mit dem gestrigen Schmutzigen Donnerstag die Fasnacht offiziell startete, dürften in Muri alle mitbekommen haben. «Wir wechseln jedes Jahr die Route, damit immer andere in den Genuss des Morgenstreichs kommen», sagt Simon Waltenspühl, der als Simon der Leibhaftige die Fasnachtsgesellschaft Muri-Adelburg anführt.
Auf Nebenstrassen unterwegs
Frühmorgens um 6 Uhr, dann geht es los – eine Stunde nach dem Luzerner Urknall. Für die Fasnächtler ist sie die schönste Zeit im Jahr, ihre fünfte Jahreszeit. Für die Lehrerschaft ist es eher ein strenger Morgen. Immer wieder zählen sie ihre Schüler. Sind alle Kinder da? Auch auf der Tour zum Klosterhof ist Aufmerksamkeit gefragt. Die Kinder müssen zusammenbleiben. Hinzu kommt der Morgenverkehr. «Darum weichen wir auf Nebenstrassen aus», sagt Paul Rey alias Paulus der Smarte, Schultheiss von Muri-Wien.
Schliesslich kamen alle Tambouren, alle Engel, Teufel, Dinosaurier, Pandas, Löwen, Zwerge, Hasen, Schneemänner, Bauarbeiter, Astronauten und Ritter – und natürlich auch die weiblichen Ausführungen von ihnen – auf dem Klosterhof an, genossen das kleine Frühstück und verschwanden wieder in ihre Dorfteile. Um 8 Uhr startete in den dortigen Schulen der Unterricht wieder. Für die Stadträte der Fasnachtsgesellschaften war es der Start in einen intensiven Schmutzigen Donnerstag.