Die Bewohner abholen
31.12.2019 KelleramtIm Reussdorf wurden dieses Jahr viele Projekte umgesetzt
Ein neuer Schwung erfasst Rottenschwil. Dieser hat 2019 an verschiedenen Orten sichtbare positive Spuren hinterlassen. Frau Gemeindeammann Giordana Huonder ist mit dem Erreichten sehr zufrieden und möchte weiter ...
Im Reussdorf wurden dieses Jahr viele Projekte umgesetzt
Ein neuer Schwung erfasst Rottenschwil. Dieser hat 2019 an verschiedenen Orten sichtbare positive Spuren hinterlassen. Frau Gemeindeammann Giordana Huonder ist mit dem Erreichten sehr zufrieden und möchte weiter darauf aufbauen.
Roger Wetli
«Wir haben in den letzten zwei bis drei Jahren einen Zug angestossen, der in diesem Jahr richtig zum Laufen gekommen ist», strahlt Giordana Huonder. «Unser Ziel war es, die Bevölkerung zu bewegen. Und jetzt melden sich die Vereine und Einzelpersonen selber bei uns.» Sie sei sehr zufrieden. Es sei 2019 viel gelaufen. Zeuge davon sind die neuen Bushaltehäuschen, die Begrüssungstafeln und die beiden Spielplätze. Zudem wurden der Kulturverein und der Verein Tagesstrukturen gegründet und die Gemeinde konnte ihren Steuerfuss senken.
Nicht von oben herab regieren
«Das Interesse an den Anlässen war immer da. Jetzt helfen wieder vermehrt neue Leute bei der Organisation mit», so Huonder. Sie spüre von der Bevölkerung ein grosses Vertrauen dem Gemeinderat gegenüber. Dieses hätten sie mit sauberer Arbeit gewonnen. «Wir möchten nicht von oben herab regieren, sondern die Bedürfnisse der Bevölkerung aufnehmen und umsetzen.» Die Legislaturziele würden deshalb auf der Umfrage vom Herbst 2017 basieren und seien auch aktiv kommuniziert worden. Mit einem Workshop zum Thema Strasse hätten sie bewusst die Meinungen der Anwesenden abgeholt, um zu schauen, ob der Gemeinderat in deren Sinne handle.
Treffpunkt aufgewertet
Dass 2019 der Dorfladen wieder geschlossen hat, bedauert die Frau Gemeindeammann. «Dabei sehe ich es weniger als Problem der fehlenden Einkaufsmöglichkeit. Diese hat man mit dem Auto oder den guten Busverbindungen auch ausserhalb des Dorfes. Vielmehr hat ein Dorfladen eine Zentrumsfunktion, die jetzt wieder weggefallen ist.» Diese übernimmt der Dorfplatz zwischen Schule, Verwaltung und Kapelle, der mit dem neuen Spielplatz 2019 zusätzlich aufgewertet wurde. «Er darf jetzt gerne oft benutzt werden.»
Wichtig für das Dorf ist für Giordana Huonder auch der Verein Tagesstrukturen. «Es ist nötig, dass wir einen solchen haben. Zwar organisieren sich in Rottenschwil noch viele Familien selber, was sehr gut ist. Gleichzeitig gibt es Eltern, die diese Möglichkeit nicht haben und deshalb froh um den Verein sind.» Mit der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung würde dieses Bedürfnis wohl weiter zunehmen.
Standortvorteil erhalten
Kurz vor Jahresende hat eine Kommission ihre Arbeit aufgenommen, die sich um die Gesamtrevision kommunale Nutzungsplanung kümmert. «Sie findet Antworten, wie genau sich die Gemeinde weiterentwickeln soll», so Huonder. «Momentan ist ein moderates Wachstum vorgesehen. Auch wir spüren den Bevölkerungsdruck von Zürich.» Die Lebensqualität in sei sehr hoch. Man sei mit wenigen Schritten in der Natur. «Ich selber bade fast täglich einmal in der Reuss», lacht sie. «Diese Qualität ist für uns ein Standortvorteil, den es zu erhalten gilt.»
2020 wird ein weiteres Buswartehäuschen gebaut. Zudem soll es eine Weihnachtsbeleuchtung geben. «Und wir möchten unbedingt an unserer offensiven Informationspolitik festhalten.» Der «runde Tisch» stosse nach anfänglichem Zögern mittlerweile auf reges Interesse. «Es dürften dort aber noch mehr Anliegen von den Teilnehmenden an uns herangetragen werden.» Dieser regelmässig stattfindende Anlass zeige aber auch, dass es sich lohne, einen langen Atem zu haben.
Insgesamt ist die Frau Gemeindeammann stolz auf das Erreichte im Jahr 2019. «Es herrscht definitiv eine Freude, Rottenschwiler zu sein.»