Blei, Wasser und Asphalt
31.10.2019 RudolfstettenDrei Kreditbegehren an der «Gmeind» am 8. November
Den Kugelfang und die Fassade des Gemeindehauses sanieren sowie die Friedlisbergstrasse instandstellen: Die Gemeinde will viel Geld investieren in den Werterhalt und in die Umwelt.
Erika ...
Drei Kreditbegehren an der «Gmeind» am 8. November
Den Kugelfang und die Fassade des Gemeindehauses sanieren sowie die Friedlisbergstrasse instandstellen: Die Gemeinde will viel Geld investieren in den Werterhalt und in die Umwelt.
Erika Obrist
Das ehemalige Zehntenhaus in Rudolfstetten, in dem seit 42 Jahren die Gemeindeverwaltung untergebracht ist, ist eines der ältesten Gebäude im Dorf. Vor 20 Jahren wurde es im Innern umgebaut und die Aussenfassade umfassend erneuert. Nun weist diese Fassade tiefe Risse auf, durch die Wasser und Feuchtigkeit eindringen. Auch sind «Wassersträhnen» an der Fassade zu sehen und Ablagerungen. Die Fensterläden haben Moos angesetzt und die Entfeuchtungstechnik im Sockelbereich funktioniert nicht mehr einwandfrei. Weiter müssen die Riegel im «Stöckli» hinter dem Gemeindehaus und die Dächer beider Gebäude kontrolliert werden.
Der Umfang der notwendigen Sanierung ist erst klar, wenn das Gerüst steht. Die Ausführung der Arbeiten soll im nächsten Jahr erfolgen. Damit die Sanierung überhaupt in Angriff genommen werden kann, beantragt der Gemeinderat einen Kredit von 250 000 Franken.
Zweistufiger Belag statt einfach neu teeren
Eigentlich war vorgesehen, die Friedlisbergstrasse in diesem Jahr neu zu teeren. Dafür wurden mit dem Budget 2019 195 000 Franken bewilligt (inklusive Häderlistrasse). Der Gemeinderat hat den Zustand der Strasse überprüfen lassen und ist zum Schluss gekommen, dass eine Ober- flächenteerung nicht genügt. Vielmehr soll ein zweischichtiger Belag (Trag- und Deckschicht) eingebaut werden mit einer Mindeststärke von zehn Zentimetern. Folgerichtig hat der Gemeinderat den mit dem Budget 2019 gesprochenen Betrag nicht freigegeben. Er beantragt nun für den kompletten Belagsersatz samt Nebenarbeiten einen Kredit von 550 000 Franken.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert wird auf der Schiessanlage Chapf geschossen. Rund 1,5 Millionen Schüsse dürften abgegeben worden sein. Dadurch wurden an die zehn Tonnen Blei in den natürlichen Kugelfang abgegeben. Um sich Bundesund Kantonsbeiträge zu sichern, ist es zwingend, dass nach dem 31. Dezember 2020 nicht mehr in den natürlichen Kugelfang geballert wird. Deshalb wird in einem ersten Schritt ein künstlicher Kugelfang eingebaut. Das kostet an die 50 000 Franken.
Je nach Zusage der Bundes- und Kantonsbeiträge soll auch der natürliche Kugelfang für 300 000 Franken saniert werden. Dieser Beitrag dürfte sich auf rund 150 000 Franken belaufen. Falls eine hängige Motion auf Bundesebene angenommen und umgesetzt wird, könnte sich der Beitrag auf rund 200 000 Franken erhöhen.
Mit der Sanierung des Kugelfangs wird erst begonnen, wenn die maximalen Bundes- und Kantonsbeiträge geltend gemacht werden können. Im Kreditantrag von 355 000 Franken sind der künstliche Kugelfang enthalten und die Altlastensanierung.
Kleines Defizit budgetiert
Das Budget 2020 mit einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent rechnet mit einem Betriebsaufwand von 13,9 Millionen Franken und einem Betriebsertrag von 13,5 Millionen Franken. Aus der Finanzierung resultierten 230 000 Franken. Somit resultiert in der Erfolgsrechnung ein kleines Defizit von 180 000 Franken.
Im nächsten Jahr sind Nettoinvestitionen in Höhe von 2,254 Millionen Franken geplant. Davon können 1,2 Millionen Franken (54 Prozent) selber finanziert werden. Dadurch entsteht eine Neuverschuldung von gut 1 Million Franken.
Weiter zu befinden hat der Souverän an der «Gmeind» über das Protokoll und über sechs Einbürgerungsgesuche.
Die Gemeindeversammlung findet am 8. November um 20 Uhr in der Mehrzweckhalle statt.