Perfekte Show mit viel Herz
13.08.2019 WohlenPremiere des Circus Monti: Das Programm «Jour de fête» wusste restlos zu begeistern
Strahlende Gesichter rund um die Premiere. Ob Besucher oder Artisten – alle waren in bester Stimmung. Und der Zirkusdirektor strahlte vor Zufriedenheit, Zuversicht und ...
Premiere des Circus Monti: Das Programm «Jour de fête» wusste restlos zu begeistern
Strahlende Gesichter rund um die Premiere. Ob Besucher oder Artisten – alle waren in bester Stimmung. Und der Zirkusdirektor strahlte vor Zufriedenheit, Zuversicht und Stolz.
Daniel Marti
«Wir haben einfach eine gute Artistentruppe, die verbreitet eine fröhliche Stimmung und schafft es rasch, den Funken zum Publikum springen zu lassen.» Zirkusdirektor Johannes Muntwyler war happy nach der Premiere. Und sehr zuversichtlich. «Das kann eine gute Saison geben. Natürlich braucht es auch Glück dazu.» Das Programm «Jour de fête» kam bestens an. Ein Programm mit vielen schönen Nummern. Ein Programm mit Herz.
Auch das passt. Denn es ist halt wie eine Liebesbeziehung zwischen dem Wohler Publikum und dem Circus Monti. Eine Liebe und eine Zuneigung, die nun zum 35. Mal erneuert und bestärkt wurde. Premiere in Wohlen, das ist etwas Besonderes. Immer wieder. Für die Artisten, für die Verantwortlichen des Unternehmens und für die Zuschauer. Immer wieder erstaunlich. So war es auch beim Start in die 35. Tournee. Dieses Knistern, diese Begeisterung, diese Spannung waren sofort da – und blieben bis zum Programmende. Obwohl ein Premieren-Publikum auch kritisch sein mag, bei einem Heimspiel sowieso, waren die 800 Gäste und Besucher restlos begeistert von der Vorstellung und vom «Jour de fête», vom Monti-Volksfest in der Manege. Kompliment.
Per Handschlag begrüsst
Natürlich, zu einer Liebesbeziehung braucht es ab und zu auch einen Blumenstrauss – als Anerkennung und als Geschenk. Auch wenn es Tradition hat beim Circus Monti: bei der Schlussszene landen die beim Einlass geschenkten Blumen in der Manege. Ein Zeichen der Freude, der Zufriedenheit. Ein Zeichen, dass in der Manege etwas Spezielles abgegangen ist. Ein Zeichen, dass das Publikum bestens unterhalten wurde.
Der grösste Lohn ist für die Artisten jedoch der Applaus. Bei «Jour de fête» dauerte es ein paar Augenblicke bis zum ersten Begeisterungssturm. Circus Monti, was willst du mehr? Und bei den Standing Ovations standen einige Besucher schon vor dem Programmende. Gibt es einen schöneren Liebesbeweis? Kaum.
«Jour de fête» bietet so viele Highlights, so viele faszinierende Einblicke, so viele fesselnde Szenen. Ideenreichtum am Laufmeter. Angefangen beim Bühnenbild mit dem Riesenrad bis hin zu den Top-Artisten. Dass sich die 14 Artistinnen und Artisten zum Start unters Publikum mischen und die Besucher per Handschlag begrüssen, lockert die Stimmung von Anfang an auf. Und das Clown-Duo Eline Guélat und Vincent Jutras steht praktisch symbolisch für die ganze Truppe. Sie machen jeweils aus kleinen Details ganz viel. Und Clown-Frau Eline Guélat entwickelt sich am Chinesischen Mast zur ultimativen Jahrmarkt-Attraktion.
Der Direktor wurde zum Bürgermeister
Bei «Jour de fête» werden unzählige vielfältige bunte Bilder in die Manege gezaubert. Und spätestens als die zwei jungen Montis, Tobias und Mario Muntwyler, zusammen mit Willem McGowan eine mitreissende Diabolo-Nummer in die Manege zaubern, ist die Stimmung im Zelt auf dem Höhepunkt. Glänzend gemacht, ihr jungen Montis.
Oder der Start nach der Pause, die Darbietung von Julien und Emilie Silliau am Chinesischen Mast ist ein Hingucker. Zum Geniessen. Und der Genussfaktor geht bei der Vorstellung mit dem Schleuderbrett gar bis unters Zirkusdach. Der Jahrmarkt bietet Akrobatik mit Tempo und hoher Qualität wie auch sinnliche Bilder.
Dass zuletzt mit dem Auftritt des Bürgermeisters der grossen Show das i-Tüpfelchen aufgesetzt wird, ist total überraschend. Erst dreht Johannes Muntwyler, der Zirkusdirektor, im Auto-Scooter ein paar Runden. Danach hält er zum Schluss, eben als Bürgermeister, eine perfekte Rede. Echt, wie ein Politiker, viel reden, wenig aussagen. Er fühle sich recht wohl in dieser Rolle des Bürgermeisters, «so lange ich keine Probleme zu lösen habe», fügt er noch an.
Probleme sind wahrlich keine in Sicht. «Jour de fête» kommt bestens an. Harmonie ist Trumpf. Vor allem auch bei den Montis selber. Nach vier Jahren Unterbruch steht Tobias Muntwyler wieder in der Manege. Bei der eindrücklichen Diabolo-Nummer mit seinem Bruder Mario. Das freut den Vater riesig. «Das ergibt auch für mich eine spezielle Stimmung. Und es macht mich sehr stolz, das gebe ich auch sehr gerne zu», sagt dazu der Monti-Chef.
Auf die nächsten 35 Jahre
Der Circus Monti geht also voller Zuversicht auf seine 35. Tournee. Gestärkt von einem begeisterten Premieren-Publikum. «Wir haben in Wohlen immer auf das Publikum zählen können», freute sich Muntwyler. «Ohne Publikum würde es keinen Monti geben. Auf die nächsten 35 Jahre», betonte der Zirkusdirektor.




