Frühlingserwachen in der Kälte
07.05.2019 WohlenJubiläums-Naturmärt im Isler-Park in kunterbuntem Gewand
Der «Kultmärt» im Wohler Isler-Park feiert sein fünfjähriges Bestehen. Ins Leben gerufen wurde er einst von den Grünen und dem Natur- und Vogelschutzverein. Das grosse ...
Jubiläums-Naturmärt im Isler-Park in kunterbuntem Gewand
Der «Kultmärt» im Wohler Isler-Park feiert sein fünfjähriges Bestehen. Ins Leben gerufen wurde er einst von den Grünen und dem Natur- und Vogelschutzverein. Das grosse Besucherinteresse beweist, dass das damalige Konzept hochaktuell geblieben ist.
Der bunte und festliche Marktbetrieb läutet den Frühling in der Region ein: Jedes Jahr am ersten Samstag im Mai treffen sich Gross und Klein im Isler-Park und geniessen das familiäre und stimmungsvolle Ambiente im Grünen.
Kulinarische Spezialitäten wie die beliebten Crêpes von Monika Küng, die persische Reispfanne des Claro-Teams und die handgefertigten Frühlingsrollen von Saeed Ajina laden zum Verweilen ein. Zudem sorgte der Auftritt der «Indigo-Jazzband» für eine gehobene musikalische Abrundung des Tages.
Doch der Naturmärt bietet mehr als liebevoll gemachtes Essen und tolle Musik: In der Wildstaudengärtnerei von Patricia Willi können einheimische Pflanzen gekauft werden, die einen grossen Beitrag zur regionalen Naturvielfalt leisten. Für die Pro-Specie-Rara-Tomatensorten von Hedi Perroud nehmen die Besucher eine dreistündige Fahrt in Kauf. Ihre Tomatensetzlinge gehören zu den Highlights am Naturmärt. Ihr Geheimnis ist simpel: «Ich pflege sie in der Stube, bis sie stark genug sind, um draussen zu wachsen.» In dieser Zeit benutzt sie Milchwasser, um die jungen Pflanzen zu düngen – «alles nur biologisch», merkt die leidenschaftliche Gärtnerin an. Am schnellsten verkauft sie «Basler Röteli» – ihre persönliche Empfehlung. Ihren Kunden empfiehlt sie nach dem Kauf: «Sprich mit der Pflanze, betrachte sie, freu dich daran, liebe sie.»
«Klein, aber fein»
Die Angebotsvielfalt am Naturmärt wird durch nachhaltig hergestellte Produkte und hausgemachte Köstlichkeiten aus der Region ergänzt. «Viele Besucherinnen und Besucher äusserten sich sehr positiv zum ausgewogenen Angebot von bewährten Naturprodukten und neuen, originellen Ideen wie zum Beispiel den einzigartigen Erzeugnissen aus Kork des Start-ups CleverCork der Kanti Wohlen», hält Thomas Burkard, Mitorganisator des Naturmärts und Co-Präsident des Natur- und Vogelschutzvereins Wohlen, fest. Mit rund 20 Ausstellern ist die maximale Kapazität des Naturmärts erreicht. Das Platzangebot kann leider nicht erweitert werden. «Klein, aber fein» bleibt die Devise.
Zur Feier des Jubiläums «20 Jahre Wildblumenmarkt – 5 Jahre Naturmärt Wohlen» wurde eine Wandzeitung mit Impressionen aus den vergangenen 20 Jahren aufgestellt: Der Naturmärt ist einst aus der nationalen Kampagne «Gartenlehrpfad» entstanden, an welcher sich die Grünen und der Natur- und Vogelschutzverein Wohlen mit einem eigenen Programm beteiligten. Aus dieser Aktion heraus entstand im Folgejahr der erste «Wildblumenmarkt», welcher vor genau 20 Jahren stattfand. «Wir haben mit zwei Marktständen bei der Neuen Aargauer Bank angefangen», erinnert sich Urs Kuhn, Mitglied der Grünen und Mitorganisator des Naturmärts. Nach 15 Jahren wurde der Wildblumenmarkt von den beiden veranstaltenden Organisationen zum heutigen Naturmärt erweitert.
Relevanz immer noch vorhanden
Der Kern des Anlasses ist jedoch immer noch derselbe: Der Gemeinde einen vielfältigen, bunten Markt mit regionalen Produkten, einheimischen Pflanzen und diversen Verpflegungsmöglichkeiten zu bieten. Als Dankeschön für die jahrelange Treue und Unterstützung organisierten die Veranstalter einen Apéro mit einem Exkurs in die Geschichte. Zur Feier des Tages konnten sich die Ehrengäste eine einheimische Pflanze ihrer Wahl aussuchen.
Das Jubiläumsprogramm wird durch einen weiteren Anlass abgerundet: «Naturvielfalt im Quartier» am 21. Mai. Angeboten wird der Besuch von Quartiergärten, in denen der einheimischen Natur viel Platz geboten und die Vielfalt gefördert wird. Auch «Natur findet Stadt», ein dreijähriges Projekt der Gemeinde Wohlen und des Natur- und Vogelschutzvereins Wohlen, fördert das Setzen von einheimischen Pflanzen und die Erschaffung von Lebensraum für Kleintiere mit einfachen Massnahmen. Auch die naturnahe Pflege von gemeindeeigenen Liegenschaften ist ein zentrales Anliegen des Naturund Vogelschutzvereins Wohlen. «Unsere Anliegen sind nicht neu, gewinnen aber mit dem Klimawandel und der bedrohten Biodiversität massiv an Wichtigkeit. Der Schutz der Natur und die natürliche Vielfalt sind von Bedeutung für uns alle, denn sie sichern unsere Lebensgrundlage. Das findet nicht kurzfristig statt, sondern muss über Jahre aufgebaut und immer wieder angepasst werden», erklärt Burkard. --mnj




