Es noch einmal krachen lassen
03.05.2019 WohlenDas Line-up des 10. und letzten Zamba Loca steht fest
Es ist bekannt: Das diesjährige Festival ist das letzte. Ab dem kommenden Jahr wird es in Wohlen ein neues Open Air geben. 2019 bleiben die Organisatoren ihrem Konzept treu. Spannende Livebands und tolle ...
Das Line-up des 10. und letzten Zamba Loca steht fest
Es ist bekannt: Das diesjährige Festival ist das letzte. Ab dem kommenden Jahr wird es in Wohlen ein neues Open Air geben. 2019 bleiben die Organisatoren ihrem Konzept treu. Spannende Livebands und tolle Elektro-Acts auf einem wunderbaren Gelände.
Chregi Hansen
Die Premiere gab es am 27. und 28. August 2010. Und sie war nicht vom Glück verfolgt. Am Freitag regnete es in Strömen. Trotzdem pilgerten rund 1200 Besucher ans erste Zamba Loca. «Wir sind überwältigt», sagte damals OK-Mitglied Lukas Renckly.
Letztes Jahr regnete es wieder in Strömen. Das 9. Zamba Loca litt unter dem Wetter – die Rechnung wies ein grosses Defizit auf. Vielleicht hat das den Entscheid beschleunigt, das Projekt zu beerdigen und das 10. Festival in diesem August zum letzten zu erklären. Umgekehrt ist es eine grosse Leistung, haben die jungen Organisatoren so lange durchgehalten. Das Zamba Loca hat durch seine besondere Atmosphäre und den Verzicht auf jeglichen Kommerz viele Fans gefunden. Und wurde zu einem fixen Termin im Aargauer Festivalkalender. «Aber es wird immer schwieriger, ein Open Air ohne Sponsoren zu organisieren», sagt Renckly, der auch 10 Jahre später noch im OK dabei ist.
Noch keine Wehmut spürbar
Nach der diesjährigen Ausgabe vom 22. bis 24. August ist aber Schluss. «Wir verspüren keinerlei Wehmut», sagt Christian Döbeli. «Diese kommt vermutlich erst später», fügt er an. Vorerst will man noch einmal ein tolles Festival auf die Beine stellen. Und dann drei Tage lang Party feiern. Am Konzept wird nichts geändert. Einziger Tribut an das Jubiläum: Es werden einige Künstler dabei sein, die schon früher auf der Zamba-Bühne standen. Allen voran «Dub Spencer & Trance Hill», die bei der allerersten Ausgabe 2010 das Publikum begeistert haben und als allerletzte Liveband am 10. Zamba Loca wieder auf der Bühne stehen.
Los geht es zwei Tage früher. Seit der 5. Ausgabe des Open Airs lädt das OK die Bevölkerung am Donnerstagabend zu einem Gratis-Konzert. In diesem Jahr gibt es ein Wiedersehen mit alten Bekannten. «NH3», eine der allerersten und erfolgreichsten Freiämter Rockbands, gibt vier Jahre nach ihrem Abschiedskonzert ein Comeback. Wenn das so weitergeht, erhalten die vier schon etwas älteren Herren das Image von Totengräbern – haben sie doch vor fünf Jahren schon am letzten Frischluftkultur-Festival in Muri gespielt.
Wiedersehen macht Freude
Das eigentliche Festival startet am Freitag mit dem Auftritt der Genfer Reggae-Truppe «Najavibes». Die Band trat schon auf allerlei grossen Bühnen Europas auf, inklusive der Miles Davis Hall am Montreux Jazz Festival. Aus Schweden kommt «Siena Root» nach Wohlen. Sie spielen Rock, Psychedelic und Folk und ihre Konzerte entwickeln sich oft zu wild improvisierten Live-Sessions. Für den Abschluss auf der Hauptbühne sorgen am Freitag «Glaston». Die Schweizer Post-Rocker spielten schon vor drei Jahren am Zamba. Damals fast völlig unbekannt, haben sie sich inzwischen einen Namen gemacht in der Schweizer Musikszene. Und auf der Nebenbühne gibt es ein Wiedersehen mit «Hyperculte». Das Genfer Duo hat letzten November das Publikum am Festival Dreiraumkultur begeistert.
Fünf Konzerte gibt es am Samstag auf der Hauptbühne. Eröffnet wird der zweite Tag wie gewohnt mit einem Finalisten des BandX-Festivals, welches am 18. Mai über die Bühne geht. Anschliessend folgt der Künstler mit der vielleicht weitesten Anreise: Sean Koch stammt aus Südafrika und bringt relaxten Surf-Sound ins Freiamt. Mit dem Tessiner Andrea Bignasca kommt dann ein Künstler auf die Bühne, der mit seinem Rocksound schon seit Jahren ein grosses Publikum begeistert.
Die Basler Band «Asbest» spielt ein Potpourri aus verschiedensten Stilrichtungen, denen jedoch eine gewisse Aggressivität gemeinsam ist, von Post Punk über Noise Rock bis zu Shoegaze. Zum Abschluss werden dann wie schon erwähnt «Dub Spencer & Trance Hill» chilligen Party-Sound servieren. Und auf der Nebenbühne wetzen am Samstag «Messer» ihre Messer, die Band ist bestens bekannt von ihrem Auftritt an der letzten Sommerbar.
Durch den Tag tanzen
Aber auch die Liebhaber der elektronischen Musik kommen voll auf ihre Kosten. Und dies noch mehr als sonst. Denn erstmals wird im Zirkuszelt und auch bei der Jungle Crew schon tagsüber Party gefeiert. Mit dem Daydance wollen die Organisatoren den Samstag musikalisch verkürzen. Auftreten werden auch in diesem Jahr etliche spannende Acts. Etwa Khainz, Straight & Strange, Liv Stone, Ohrtor & Grünesblau oder Mr. Impossible aus der Schweiz. Internationalen Flair bringen beispielsweise Phaxe aus Dänemark oder Bubble aus Israel. Spannend wird es zudem am Samstag bei der Jungle Crew, wenn mehrere DJs von verschiedenen unabhängigen Radiostationen am Start sind. Und nicht zuletzt gibt es an der Döbs-Bar ein Wiederhören mit dem Cicciolina Versace Experience.
Helfer gesucht
Aber auch sonst soll den Besuchern viel geboten werden. So freut sich das OK, dass es für die Jubiläumsausgabe auf das Lieblingsareal beim Start des Vita-Parcours zurückkehren darf. Der Aufwand für den Aufbau ist hier zwar grösser, die Stimmung aber unvergleichlich. Auch bei der Deko und bei der Festival-Beiz will man sich bei der allerletzten Ausgabe nicht lumpen lassen. Nicht fehlen darf natürlich die offene Bühne. «Wir würden uns sehr freuen, wenn nicht nur Musiker die Möglichkeit nutzen für einen kurzen Auftritt, sondern auch andere Sparten zu erleben sind», sagt dazu Renckly. Und natürlich werden auch wieder fleissige Helferlein gesucht.
Damit ist klar: Das Konzept wird sich also auch an der 10. und letzten Ausgabe nicht ändern. Aber das OK tut alles dafür, dass das Festival einen bombastischen Abschluss erlebt. Bleibt nur zu hoffen, dass das Open Air nicht so endet, wie es 2010 begonnen hat: mit Regen. Das wäre schlechter Lohn für eine grossartige Arbeit.
Alle Infos unter www.zamba-loca.ch. Hier findet man auch die Anmeldungen für «Meine 10 Minuten» und die Helfer.




