Teufelsgeiger bald im Städtli
12.02.2019 Hermetschwil-StaffelnDie Operettenbühne hat ein intensives Probenweekend hinter sich
Knapp sechs Wochen sind es noch bis zur Premiere. Das Ensemble hat zwei straff strukturierte Probentage hinter sich. Es ist gut unterwegs. Im Gemeindesaal Staffeln offenbarte es seine Lust ...
Die Operettenbühne hat ein intensives Probenweekend hinter sich
Knapp sechs Wochen sind es noch bis zur Premiere. Das Ensemble hat zwei straff strukturierte Probentage hinter sich. Es ist gut unterwegs. Im Gemeindesaal Staffeln offenbarte es seine Lust auf «Paganini» und seine Harmonie.
Lis Glavas
Kinder spielen im Bühnenbild des ersten Aktes, einer Dorfkneipe. Unvermittelt ist aus der Kulisse virtuoses Geigenspiel zu hören. Kinder und Erwachsene halten fasziniert inne.
Hohes professionelles Niveau
Nach einer kurzen Chorprobe begann Regisseur Paul Suter am Sonntag um 10 Uhr mit der weiteren Arbeit am ersten Akt. Noch stand der Teufelsgeiger nicht in der Kulisse. Doch das Klavierspiel von Korrepetitorin Kelly Thomas liess erahnen, wie reich und ergreifend die Orchestermusik und die Violinsoli in «Paganini» sind. Für den musikalischen Part des Niccolò Paganini hat die Operettenbühne Gabriel Miranda engagiert. Der 30-jährige, in Madrid geborene Violinist studierte an der Musikhochschule in Luzern und ist unter anderem als Konzertmeister und Musikschullehrer in der Zentralschweiz tätig. Die musikalische Leitung teilen Andres Joho und Christof Brunner ein weiteres Mal abwechselnd unter sich auf. Rund 50 Berufsmusikerinnen und Berufsmusiker werden Franz Lehárs Melodien interpretieren.
Fürstin Anna Elisa (Dorothee Velten) kommt von der Jagd zurück und kehrt in der Dorfkneipe ein. Auch sie hört das erregende Geigenspiel. Sie ist Napoleons Schwester, eine schöne, leidenschaftliche Frau. Dass sich ihr Gatte Fürst Felice (Erich Bieri) lieber von anderen Frauen fesseln lässt, mag sie kaum noch zu verletzen. Ist sie es doch, die die Geschicke des Fürstentums selbstbewusst leitet. Paganini (Daniel Zihlmann) kommt aus seinem Zimmer im Gasthof. Er singt ein Loblied auf die Heimat, die Kunst und die Frauen. Anna Elisa kann und will sich seinem Charme und seinem Temperament nicht entziehen, lüftet ihre Identität aber noch nicht. Paganinis Impresario Bartucci – die Sprechrolle verkörpert Schauspieler Beat Gärtner – bekommt grosse Probleme. Ein ausverkauftes Konzert Paganinis droht den Entwicklungen zum Opfer zu fallen. Da ist noch Marchese Giacomo Pimpinelli (Fabio de Giacomi), der Kammervorsteher der Fürstin. Auch er wäre so gerne ein Frauenheld. Opernsängerin Bella Giretti (Melanie Wurzer), die verdächtigt wird, mit Fürst Felice eine Affäre zu haben, nennt ihn herablassend «Ballettversteher». Im Kreis der von Choreografin Patrizia Aimi trainierten Tänzerinnen fühlt er sich tatsächlich ein wenig wie der Hahn im Korb.
Auch für Chor anspruchsvoll
Die szenischen Proben begannen letzte Woche. Für den Chor begann die Arbeit im Sommer mit der Sprechbildung, nach den Herbstferien folgten die Chorproben, wieder mit dem professionellen Chorleiter Renato Botti aus Dottikon. Speziell gefordert sind die Männer. Fünf Bässe und sechs Tenöre singen teilweise vierstimmig.
Kurz nach 13 Uhr gönnten sich alle die verdiente Mittagspause, assen ihr Piccata Milanese mit den Tellern auf den Knien. Paul Suter hatte angekündigt, nachher in den zweiten Akt einsteigen zu wollen. In der Garderobe des Schulhauses liess Maskenbildner Manfred Massler die ersten Perücken anprobieren. Vorstandsmitglied Ruth Gianola, zuständig für die Kostüme, diskutierte mit ihm über den nachzubildenden Empire-Stil.
Premiere am 23. März
Nach der Premiere folgen 23 weitere Aufführungen. Der Vorverkauf entwickelt sich sehr gut Ab heute Dienstag können Tickets auch telefonisch unter 056 640 03 05 bestellt werden, jeweils montags, mittwochs und samstags von 9 bis 11 Uhr. Weiterhin steht natürlich auch das Online-Reservationssystem zur Verfügung: www.operette-bremgarten.ch. Wer den Operettenbesuch gemütlich und fein im Restaurantzelt «Teufelsküche» abrunden möchte, kann auch diese Plätze reservieren. Die Speisekarte ist auf der Website zu finden.