Projektwoche der Schule Waltenschwil – mehrheitlich nicht im Schulzimmer
«Natur pur» heisst das Jahresmotto der Schule Waltenschwil. Und unter dem gleichen Titel steht auch die Projektwoche. Anstatt die Schulbank zu drücken, verbringen ...
Projektwoche der Schule Waltenschwil – mehrheitlich nicht im Schulzimmer
«Natur pur» heisst das Jahresmotto der Schule Waltenschwil. Und unter dem gleichen Titel steht auch die Projektwoche. Anstatt die Schulbank zu drücken, verbringen Lehrer und Schüler viel Zeit draussen. Ein Ziel, das nicht nur während der Projektwoche verfolgt wird.
Annemarie Keusch
Stolz halten sie ihre PET-Flaschen in den Händen. Der Inhalt ist farblich eine Mischung zwischen Orange und Hellbraun. Es riecht intensiv, intensiv nach Süssem, nach Äpfeln, nach Birnen. Selber mosten – an der Projektwoche der Schule Waltenschwil wirds möglich. Der Besuch auf dem Bauernhof der Familie Burkard ist einer der elf Workshops, den die Waltenschwiler Kinder kennenlernen. Alle stehen unter dem Motto «Natur pur». So gehörte es auch dazu, dass eine Klasse vor dem Mosten das Obst in Harassen sammelte. Nachher galt es, dieses zu waschen, zu zerkleinern und zu pressen. Das Endprodukt konnten alle in ihrer PET-Flasche nach Hause nehmen.
Mehr mit den Kindern draussen zu sein, das wollen Schulleitung und Lehrerschaft. «Darum auch dieses Jahresmotto», erklärt Schulleiterin Edith Frey. Pro Jahreszeit nimmt die Lehrerschaft an einer Weiterbildung der Stiftung «Silviva» teil. Das Ziel: der Unterricht soll vermehrt draussen stattfinden. «Wir wollen mit den Kindern die Natur erleben, weil sich das viele nicht mehr gewohnt sind», ergänzt Edith Frey.
Feuer ohne Zündholz entfachen
Ein erster Schritt dahin ist die Projektwoche. Von der zweiten Kindergartenklasse bis zur 6. Klasse wurden die Kinder in altersdurchmischte Gruppen aufgeteilt. «Das hat sich total bewährt. Es ist rührend zu sehen, wie die älteren auf die jüngeren Kinder Rücksicht nehmen», weiss die Schulleiterin. In diesen Gruppen besuchen die Kinder Workshops – alle mit einem Bezug zur Natur.
Im und am Wasser der Bünz forschen, ein Bienenhotel bauen und sich über Bienen informieren, oder die Natur sehend, fühlend, schmeckend, tastend und riechend erforschen – alle Sinne werden angesprochen. Auch der Pausenplatz ist im Beschlag der Projektwoche. Pausenspiele werden entwickelt, auch mit dem naturnahen Spielplatz. Ein Workshop dreht sich um Hühner, samt einem Rundgang zu den Waltenschwiler Bauernhöfen. Spiele am Sagenweg, Natur und Kunst oder die Angst vor Spinnen überwinden, alles Themen, die die Waltenschwiler Schülerschaft in der Projektwoche kennenlernt.
Und sie lernen in und mit der Natur zu kochen. Das Feuer wird nicht mit Zündhölzern entfacht, sondern mit natürlichen Methoden. Der Pizzateig wird selber geknetet – und die fertige Pizza natürlich selber gegessen.