Bez bleibt vorerst zweigeteilt
31.08.2018 WohlenDie Liegenschaft am Oberdorfweg soll weiterhin von der Schule genutzt werden
Der Gemeinderat arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung des Schulraumproblems. Schon im September soll das Parlament über einen entsprechenden Projektierungskredit in der ...
Die Liegenschaft am Oberdorfweg soll weiterhin von der Schule genutzt werden
Der Gemeinderat arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung des Schulraumproblems. Schon im September soll das Parlament über einen entsprechenden Projektierungskredit in der Höhe von 1,9 Millionen Franken abstimmen. So oder so braucht es aber eine Zwischenlösung.
Chregi Hansen
2022: Das ist die Jahreszahl, auf die die Schulraumplanung basiert. Bis dann soll das Schulzentrum Halde saniert und erweitert sein. Das ist ein ehrgeiziger Plan. Gut möglich also, dass es noch etwas länger dauert. Ein erster wichtiger Schritt soll schon im September erfolgen. Dann befindet das Parlament über den entsprechenden Projektierungskredit.
Doch selbst wenn es bis ins Jahr 2022 klappt, hat die Schule Wohlen ein Problem. Der Mietvertrag im Provisorium am Oberdorfweg ist bis 2020 befristet. Seit 2011 nutzt die Schule einzelne Räume im ehemaligen Gewerbehaus für Teile der Bezirksschule. 2014 kamen noch Klassen der Primarschule Halde dazu. Inzwischen ist die Bezirksschule wieder allein an diesem Ort. Unter anderem sind die Lernlandschaften hier angesiedelt.
Gespräche sind im Gang
Ursprünglich war eine Nutzung bis 2018 geplant. Nach dem Nein zum Kauf des Oscosa-Areals und damit dem Scheitern der bisherigen Schulraumplanung wurde der Vertrag verlängert – bis ins Jahr 2020. Doch nun reicht auch dieser Zeitrahmen nicht mehr. Aber ist eine weitere Verlängerung des Mietvertrages überhaupt möglich? Und ist diese bereits unter Dach und Fach?
«Wir sind mit dem Vermieter im Gespräch», erklärt Gemeinderat Paul Huwiler. Und grundsätzlich seien beide Parteien an einer Verlängerung interessiert. «Das Problem ist: Wie lange sollen wir denn verlängern?», fragt Huwiler. Denn es gibt keine Garantie, dass die Erweiterung im Halde bis 2022 gelingt – dazu gibt es noch zu viele Hürden, die zu überspringen sind. Neben den diversen Abstimmungen gehören da auch mögliche Einsprachen dazu. Huwiler ist aber überzeugt, dass der Standort Oberdorfweg weiterhin durch die Schule genutzt werden kann. «Derzeit gibt es von Vermieterseite keine konkreten Bauabsichten für diese Parzelle», weiss er.
Schulbetrieb im Gewerbebau läuft gut
Auch wenn ein Provisorium nie optimal ist – die Lösung am Oberdorfweg erachtet der Gemeinderat als durchaus praktikabel. «Die Räume sind für den Schulbetrieb sehr gut geeignet», ist er überzeugt. Dass in der Liegenschaft noch zwei Gewerbebetriebe eingemietet seien, erachtet er nicht als grossen Nachteil. «Die verschiedenen Mieter funktionieren gut nebeneinander.»
Das bestätigt auch Paul Bitschnau, der Schulleiter der Bezirksschule. «Mit den anderen Mietern haben wir ein gutes Einvernehmen. Wenn Probleme auftauchen, suchen wir rasch das Gespräch, um Lösungen zu finden. Das ist uns in den letzten Jahren stets gut gelungen», berichtet er. Und doch: Die zweigeteilte Bez ist und bleibt eine Herausforderung – für die Schülerinnen und Schüler, die Lehrpersonen und die Schulleitung. «Es entwickeln sich zwei verschiedene Kulturen, und schulorganisatorisch stehen wir jedes Jahr vor der Quadratur des Kreises», so Bitschnau.
Inzwischen kann die Bez auf sieben Jahre am Oberdorfweg zurückschauen, konnte also schon viele Erfahrungen sammeln. «Wir haben uns an die Situation gewöhnt und einen pragmatischen Umgang mit der anspruchsvollen Situation entwickelt», berichtet der Schulleiter. Mindestens vier weitere Jahre mit zwei verschiedenen Standorten werden also folgen. Auch diese wird die Bez meistern. Aber: «Wir freuen uns alle sehr auf die Zeit, wenn die Bezirksschule wieder an einem Ort beheimatet ist und wieder eine gemeinsame Kultur gelebt werden kann», fügt Bitschnau an.