Kreativ – auch in Prüfungen
10.07.2018 Region OberfreiamtSchlussfeier der Bezirksschule Muri – verabschiedet wurde auch Roland Bühler
Sie gehen in die Kanti, an die Fach-, die Informatik- oder die Wirtschaftsmittelschule. Oder sie machen eine Lehre. Eine Anschlusslösung haben alle der 89 Schülerinnen und ...
Schlussfeier der Bezirksschule Muri – verabschiedet wurde auch Roland Bühler
Sie gehen in die Kanti, an die Fach-, die Informatik- oder die Wirtschaftsmittelschule. Oder sie machen eine Lehre. Eine Anschlusslösung haben alle der 89 Schülerinnen und Schüler, die die Bez abgeschlossen haben. Mit einem Durchschnitt von 5,7 erreichte Melanie Pellegrino den besten Abschluss.
Annemarie Keusch
Sie sind der erste Jahrgang, der sechs Jahre Primarschule und drei Jahre Oberstufe durchlief. «Es waren drei intensive Jahre, nicht nur für euch», meinte Stufenleiter Tom Weber an der Abschlussfeier der Bez schmunzelnd. Geduld, Beharrlichkeit und in den weniger spannenden Momenten auch Souplesse habe es gebraucht. «Von Letzteren hat es hoffentlich nicht viele gegeben», fügte Weber an.
89 Schülerinnen und Schüler sind es, für welche die Bezirksschule der Vergangenheit angehört. «Ihr konntet ganz schön anstrengend sein», meinte Weber und glaubte in so manchem elterlichen Gesicht ein stummes Nicken zu erkennen. Weber hob aber auch die vielen tollen Momenten hervor. «Und diese feiern wir heute.» Die vier Abschlussklassen blickten alle auf ihre Art zurück auf ihre Bez-Zeit. Die 3a spielte Sketches aus ihrer Schulzeit nach, die 3b komponierte einen Song mit den gängigsten Sprüchen ihres Klassenlehrers. Die 3c löste bei ihrem Klassenlehrer Emotionen – von Neugierde bis zu Stolz – aus und die 3d musste sich von ihrem Klassenlehrer anhören, dass sie manchmal eine Aufmerksamkeit wie eine Fruchtfliege hatte. «Das ist kein Kompliment», meinte Michael Nussbaum schmunzelnd.
Sind Lehrer Klugscheisser?
Aber auch die Schüler wussten von den drei Jahren Gutes, Schlechtes und vor allem Lustiges zu berichten. Im Gegensatz zum Klassenlager oder den Ausflügen als Highlights blieben «normale» Lektionen nicht wirklich im Gedächtnis haften. Dafür die Prüfungen um so mehr. 271 an der Zahl seien es gewesen. Vieles haben sie zusammen erlebt. «Vom Französisch-Einer bis zum Mathe-Nervenzusammenbruch.» Und die Lehrer zeigten sich begeistert von der Kreativität der Abschlussklassen, «auch in den Französisch-Verben-Prüfungen».
«Ich bin kein Klugscheisser. Ich weiss es wirklich besser.» Der Satz, den Tom Weber auf dem T-Shirt einer Pendlerin im Zug las, habe ihn beschäftigt. «Weiss ich als Lehrer wirklich alles besser?», fragte er sich. Es sei eine Frage der Wahrnehmung, die durch Filter von der Wirklichkeit getrennt sei. Und es sei auch eine Frage des Entscheidens. «Zwei Dinge, die auf eurem weiteren Lebensweg wichtig sein werden», betonte Weber. Die Hausaufgaben selber machen oder vor der Schule beim Kollegen abschreiben? Wie viel für eine Prüfung lernen? Ist das Theorieheft genug schön gestaltet? «Entscheidungen habt ihr jetzt schon viele treffen müssen. In Zukunft werden es nicht weniger sein.» Diese gelte es selber zu treffen und nicht die Erwartungen des Gegenübers zu erfüllen.
Jubiläen und Verabschiedungen
Neben den Abschlussklassen sind immer auch Jubilare Teil der Schulschlussfeiern. An der Bez unterrichten Monika Drigo seit zehn und Hansueli Brunner seit 25 Jahren. Als Jubilar und als Pensionär gleichzeitig gefeiert wurde Roland Bühler. Seit 40 Jahren unterrichtet er Mathematik, Geografie und geometrisch-technisches Zeichnen an der Bez. Lange Jahre war er Klassenlehrer und füllte innerhalb der Schule verschiedenste Funktionen aus. «Viele Eltern der jetzigen Schüler gingen schon bei ihm zur Schule», meinte Stufenleiter Tom Weber. Bühler habe die Schule geprägt und einen Teil seines Herzens hier gelassen, als er im Januar pensioniert wurde. «Er war immer als Erster im Lehrerzimmer. Mittlerweile ist der Pfeifendampf in der Schule verpafft», führte Weber aus. Die offizielle Verabschiedung mit einem grossen Applaus gabs trotzdem.
Viel Anerkennung ernteten auch die Jahrgangsbesten. Mit einem Durchschnitt von 5,7 erreichte Melanie Pellegrino aus Waldhäusern das höchste Resultat. Nur zwei Zehntel hinter ihr teilten sich Piet Hoppler aus Muri und Emilia von Niessen aus Buttwil den zweiten Rang.



