FCW soll mehr Herz kriegen

  31.07.2018 Fussball

Neue Ära mit mehr Herz
Fussball: FC-Wohlen-Verwaltungsratspräsident André Richner vor dem Saisonstart

«Man soll wieder gerne an ein Spiel des FC Wohlen gehen», sagt André Richner. Der Chef der Richnerstutz AG in Villmergen will den FC Wohlen herausputzen. Nachdem er sich im Frühling dazu entschieden hat, Verwaltungsratspräsident des FC Wohlen zu werden, will er seinen Job nicht nur einfach erledigen, sondern er will ihn gut machen. Und damit die Zuschauer wieder gerne an ein Spiel gehen, haben er und seine Kollegen aus dem Vorstand und dem VR Ideen und Visionen.

Kleine Gesten mit vielleicht grosser Wirkung

In der Rückrunde der vergangenen Saison ging es beim FC Wohlen um nichts mehr. Die Freiämter haben Anfang Januar ihren Rückzug aus der Challenge League bekannt gegeben. Viele Fans hätten sich gewünscht, dass man (zumindest) in den letzten Spielen die Türen gratis öffnet. Doch dies geschah nicht.
Jetzt sieht es anders aus. Man denkt mit etwas mehr Herz. Der FC Wohlen halbiert die Eintrittspreise (10 Franken für einen Stehplatz, 20 Franken für einen Tribünenplatz). Beim Startspiel gegen Bavois am Samstag ist der Eintritt kostenlos. Es sind kleine Gesten, die vielleicht grosse Wirkung haben können. André Richner sagt: «Die Mannschaft soll näher an die Zuschauer rücken. Ein Heimspiel des FC Wohlen soll noch mehr als in der Vergangenheit ein Treffpunkt werden, ein Erlebnis.» Man will den Fans und der Bevölkerung wieder mehr zu spüren geben: «Hey, wir sind da und wir freuen uns, wenn ihr kommt», so Richner.

 «Es wird nicht alles perfekt laufen»

Seit der 50-Jährige beim FC Wohlen Verwaltungsratspräsident ist, erleben er und sein Team im VR grossen Zuspruch. «Man ist positiv gestimmt. Die Menschen, die Sponsoren, alle sind motiviert.» Sein Gefühl vor dem Neustart ist gut. «Wir werden den Weg gehen und unseren Platz in dieser Liga finden», so Richner. Denn die 1. Liga Promotion ist eine attraktive Stufe. Fussball auf so hohem Niveau gibt es sonst in der Region nicht zu sehen.
Der VR-Präsident mahnt und warnt vor zu grosser Euphorie: «Es wird nicht alles perfekt laufen. Falls es dem Team nicht von Beginn an optimal läuft, muss man geduldig sein», sagt der in Hägglingen wohnhafte Richner. Er hofft, dass die Mannschaft Leidenschaft zeigt. «Der Mix ist gut, die Mannschaft kann etwas. Wir wollen trotz kleinem Budget beweisen, dass es geht.» Der Vorteil des FC Wohlen: «Bislang trauen uns die wenigsten etwas zu.»
Beim FC Wohlen ist eine neue Ära angebrochen. Eine Ära mit mehr Herz. Richner ist sich seiner sozialen Verpflichtung bewusst. Spieler Guto Cappelini beispielsweise erhielt einen Job in einer Zweigstelle der Richner­stutz AG. «Wir wollen auf die Spieler schauen  und sie gut behandeln. Und sie sollen es mit starken Leistungen zurückzahlen».

Neue Homepage, Änderungen Stadionrestaurant

Richner erzählt von weiteren Neuerungen. Die Homepage wurde neu gestaltet und soll nun so aktuell wie möglich sein. Auch will man das Stadionrestaurant vermehrt öffnen. Beispielsweise an den Abenden unter der Woche, wenn viele Eltern die Trainings ihrer Kinder als Zuschauer mitverfolgen. Beim Testspiel gegen Sion II klappte dies allerdings nicht. Die Beiz war zu. Sehr zum Ärger einiger Zuschauer (es waren 80 Zuschauer vor Ort). Richner, der ebenfalls beim Spiel vor Ort war, sagt dazu: «Das ist tatsächlich suboptimal. Wir müssen jetzt zwingend die Verantwortlichkeiten detaillierter klären. Unglücklich halt, dass wir ein Vakuum im Restaurant haben.»
Man braucht Geduld beim «neuen» FC Wohlen. Noch nicht alles läuft nach dem Neustart wie am Schnürchen. Aber der  gute Wille ist definitiv erkennbar. Und dieser führt in den meisten Fällen unweigerlich zum Erfolg.

Von Stefan Sprenger


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