Die letzte Pointe – auch mit Herzlichkeit
31.07.2018 WohlenOpen-Air-Kino in Wohlen: Regisseur Rolf Lyssy zu Gast
Das Publikum durfte im Open-Air-Kino einen Ehrengast begrüssen. Rolf Lyssy, der Regisseur und Autor des Spielfilms «Die letzte Pointe», eröffnete seinen Film mit einigen Worten. Er ...
Open-Air-Kino in Wohlen: Regisseur Rolf Lyssy zu Gast
Das Publikum durfte im Open-Air-Kino einen Ehrengast begrüssen. Rolf Lyssy, der Regisseur und Autor des Spielfilms «Die letzte Pointe», eröffnete seinen Film mit einigen Worten. Er erklärte, warum «es auch sehr tröstlich ist, zu wissen, dass einem geholfen wird, wenn man nicht mehr leben will oder kann».
Protagonistin Gertrud Foster – gespielt von Monica Gubser in ihrer ersten Hauptrolle – ist 89 Jahre alt, lebendig und eigenständig. Dennoch ist ihre grösste Angst, an Demenz zu erkranken und im Altersheim zu landen. Um dem zuvorzukommen, will sie ihrem Leben ein vorheriges Ende setzen. Doch Freunde und Familie meinen, besser zu wissen, wie Gertrud ihr Leben zu leben hat. Deshalb entscheidet Gertrud, ihren eigenen Weg zu gehen.
So kreisen die Schwerpunkte im Film rund um die Demenz und die Sterbehilfe. Trotz der ernsten Themenwahl wollte Lyssy allerdings kein Drama drehen – im Gegensatz. Er will, dass die Leute es ein bisschen leichter aufnehmen, weshalb er die Themen mit viel Humor und Herzlichkeit angeht.
«Ein Drama kann jeder erzählen»
«Man kann nur lachen, wenn man etwas verstanden hat – das hat etwas Befreiendes», so Lyssy über seine Ambition, seine Geschichte zu erzählen. «Ein Drama kann jeder erzählen, auch wenn das Publikum die Quintessenz davon nicht versteht. Allerdings ist es bei einer Komödie schwieriger, denn es ist keine Komödie, wenn niemand lacht», so Lyssy, «wenn man beim Schreiben selbst nicht lacht, kann man das Publikum auch nicht dazu bringen.»
Im Jahr 2007 begonnen, schrieb Rolf Lyssy mit Co-Autor Dominik Bernet während zehn Jahren am Drehbuch, bis die Geschichte von Gertrud Foster zu Ende erzählt war.
Die Produktion des Films «Die letzte Pointe» hat dabei insgesamt 2,7 Millionen Franken gekostet. Neben der Finanzierung durch Förderungsgelder der Kantone und Gemeinden brauchte es auch Investoren dazu. Vor zwei Jahren war es soweit – man hatte das Geld zusammen. Im Frühling 2016 wurde auch das Drehbuch angenommen und im September 2016 begann man mit dem Dreh. Sieben Wochen dauerten die Dreharbeiten, bis die letzte Klappe fiel. Während der Wintermonate wurde der Film geschnitten, worauf er im Frühjahr bereits fertiggestellt war. Doch einen Film lanciert man nicht im Sommer, deshalb folgte die Premiere am 4. Oktober 2017, am 9. November 2017 kam der Film dann in die Kinos.
Hoffnung auf Sonne
Nun feiert der Film sein Revival an den Open-Air-Kinos. Während Lyssy das letzte Jahr auf Regen hoffte, damit die Zuschauer in die Kinos strömen, hofft er nun auf Sonne. Und von der gibt es laut Wetterprognosen reichlich. So wird «Die letzte Pointe» in zahlreichen Open-Air-Kinos ausgestrahlt, die nächste Aufführung im Sommerkino in Langenthal übermorgen Donnerstag. --rul