Bleibende Erinnerungen
15.05.2018 WohlenWohlen: Heidi Schild ist neues Ehrenmitglied im Bifang Wohn- und Pflegezentrum
Als Vorstandsmitglied gab Heidi Schild ihren Abschied. Für die tollen Theateraufführungen im Bifang übernimmt sie weiter die Verantwortung. «Ich bleibe euch ...
Wohlen: Heidi Schild ist neues Ehrenmitglied im Bifang Wohn- und Pflegezentrum
Als Vorstandsmitglied gab Heidi Schild ihren Abschied. Für die tollen Theateraufführungen im Bifang übernimmt sie weiter die Verantwortung. «Ich bleibe euch also auf den Fersen», versprach sie vor allem den Männern im Vorstand.
Chregi Hansen
Für sie schliesst sich ein Kreis. Vor 51 Jahren hat Heidi Schild erstmals in einem Altersheim Theater gespielt. Bei der Einweihung des Zentrums in Binningen machte sie in einem kleinen Stück mit. Jetzt betrat sie noch einmal die «grosse Bühne». Ihre Verabschiedung aus dem Vorstand und die Ernennung zum neuen Ehrenmitglied waren die Höhepunkte der diesjährigen GV.
Es ist allerdings nicht das letzte Kapitel, das Heidi Schild im und für das Bifang schreibt. Zwar zieht sie sich aus der Vorstandsarbeit zurück, aber dem Theater bleibt sie erhalten. Darüber freut sich auch Präsidentin Marianne Piffaretti. «Sie konnte die Bewohner im Bifang motivieren und aktivieren. Die Theateraufführungen sind jeweils ein Höhepunkt im Jahr, über den noch lange gesprochen wird. Und die Vorführungen sind zum Teil heute noch unvergessen», erklärte die Präsidentin.
Die Arbeit hat ihr immer Freude gemacht
Marianne Piffaretti lobte Heidi Schilds übergrossen Einsatz. Nicht nur für ihre Theaterprojekte, sondern auch in der übrigen Vorstandsarbeit. «Und sie hat es sogar geschafft, dass einige unserer Männer aus dem Vorstand bei
den Theaterprojekten mitmachten», erinnert Piffaretti. Und genau das will sie auch in Zukunft tun. «Ich bleibe euch auf den Fersen», erklärte Schild mit Blick auf ihre Kollegen. Sie hat sich stets gerne für das Bifang eingesetzt. «Dass ich für den Vorstand angefragt wurde, hat mich sehr gefreut. Und diese Freude ist bis zuletzt geblieben», erklärte sie. Darum ist für sie auch klar, dass sie sich weiter für das Bifang engagieren will. Nicht mehr im Vorstand, aber dafür noch mehr in der Freiwilligenarbeit. «Das Bifang ist ein wunderbarer Ort», sagt sie, «das war unter Röbi und Trudy Werder schon so, das ist aber auch unter dem neuen Leiter Marcel Lanz nicht anders.» Was sie nicht sagte: Es sind auch die Freiwilligen wie sie, die das Wohn- und Pflegezentrum zu etwas Besonderem machen.
Nicht nur der Eingang ist neu
53. Vereinsversammlung des Bifang Wohn- und Pflegezentrums
Eintrag im Handelsregister, Verkleinerung des Vorstands, neue Statuten: Das Bifang macht sich derzeit fit für die Zukunft. Der eigenen Philosophie aber will man treu bleiben: Den Menschen im Alter mit Würde und Respekt begegnen.
Chregi Hansen
«Die Welt macht vor dem Bifang nicht halt und zwingt uns immer wieder zu Veränderungen. In diesem Sinne haben wir im Vorstand in den vergangenen Monaten viele Weichen für die Zukunft gestellt», erklärte Präsidentin Marianne Piffaretti in ihrer Begrüssung.
So haben die Mitglieder an der GV die neuen Statuten genehmigt. Sie bringen eine bessere Trennung von strategischer und operativer Ebene mit sich. Gleichzeitig wird der Vorstand verkleinert. Bisher bestand dieser aus 12 Personen, darunter je zwei Vertreter der Gemeinde und der Kirchen. Auf diese wird in Zukunft verzichtet. «Seit der Gründung haben sich Gemeinde und Kirche für das Bifang engagiert, dafür haben sie grossen Dank verdient», so Piffaretti.
Fünf Verabschiedungen
Weil zudem auch Heidi Schild nach 14 Jahren aus dem Vorstand zurücktrat, mussten an der GV gleich fünf Mitglieder verabschiedet werden. Neben Schild, die gleich noch zum Ehrenmitglied ernannt wurde, waren dies die beiden Vertreter der Gemeinde Paul Huwiler und Bruno Breitschmid, Ida Koch als Delegierte der katholischen und Sabine Herold als Vertreterin der reformierten Kirche. Für eine weitere Amtsdauer wurden hingegen Marianne Piffaretti, Urs Meier, Bernhard Hegi, Hans Hertig, René Koch, Christian Müller und Maria Oberholzer gewählt. Präsidentin bleibt Marianne Piffaretti. Der Vorstand soll in Zukunft noch aus fünf bis neun Personen bestehen. Aktuell sind es deren sieben.
Die Präsidentin ist überzeugt, dass das Bifang auf einem guten Weg ist. «Unseren Erfolg verdanken wir der seriösen Planung, guter Arbeit und tollen Mitarbeitern», erklärte sie an der GV. Auch finanziell stehe man gut da, das sei keine Selbstverständlichkeit. Die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres sollen jetzt Ansporn sein, mit dem gleichen Elan fortzufahren. Zum Ausruhen bleibe keine Zeit, vieles befinde sich im Wandel.
In Zukunft den eigenen Strom produzieren
Das gilt auch für das Gebäude selber. Die Neugestaltung der Entsorgungsstelle und der Gartenanlage ist abgeschlossen. Derzeit laufen die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Haupteingangs, sie sollen in zwei Monaten beendet werden. «Die Aufgabe hat uns einiges Kopfzerbrechen bereitet, aber jetzt haben wir die ideale Lösung gefunden», so Architekt Stefan Hegi. So bleibt die Form des jetzigen Vordachs erhalten, das Dach wird aber erweitert, auch der Innenbereich wird neu gestaltet. So soll sich der Empfang offener präsentierten sowie der Ausblick nach aussen verbessert werden.
Und das nächste grössere Projekt ist bereits angelaufen. Das Bifang plant den Bau einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Auf einer Fläche von 533 Quadratmetern könnten 100 500 kWh Strom produziert werden. «Damit könnten wir rund 18 Prozent unseres Verbrauchs abdecken, was die Stromrechnung um über 14 000 Franken pro Jahr entlastet», erklärt Geschäftsleiter Marcel Lanz. Die Investitionen dafür belaufen sich auf rund 250 000 Franken. Der Vorstand soll schon im kommenden Monat darüber entscheiden. Zudem muss im Laufe des Jahres auch die gesamte Telefonanlage ersetzt werden.
Auch finanziell gut unterwegs
Diese Ausgaben kann sich das Wohnund Pflegezentrum leisten. Die Jahresrechnung schliesst nach Abschreibungen in der Höhe von rund 840 000 Franken und der Bildung von Rückstellungen für zukünftige Investitionen in der Höhe von 700 000 Franken mit einem Plus von 14 600 Franken. «Dieser Abschluss lässt sich zeigen», erklärte Vizepräsident Urs Meier mit Stolz.
Zum guten Ergebnis beigetragen hat auch die fast 100-prozentige Auslastung. «Dies verdanken wir einerseits unserem guten Ruf. Anderseits aber auch der aktiven Bewirtschaftung der Plätze», so Meier. Die Hypothekenbelastung konnte um 600 000 auf neu 14,65 Millionen Franken gesenkt werden, die freien Gewinnreserven betragen inzwischen 2,12 Millionen Franken. Das Budget für das Jahr 2019 rechnet mit einem Aufwand und Ertrag in der Höhe von 9,621 Millionen Franken.
Lob gab es vom amtierenden Einwohnerratspräsidenten Edi Brunner. «Das Bifang ist wohl eines der wichtigsten Gebäude in Wohlen, denn älter werden wir alle einmal», erklärte er. Er zeigt sich beeindruckt von der Stimmung in diesem Haus und dem Anspruch, den älteren Menschen mit grossem Respekt, Würde und Aufmerksamkeit zu begegnen, wie es zuvor Marianne Piffaretti betont hatte. «Diese Haltung sollte für uns alle Vorbild sein», so Brunner in seiner kurzen Ansprache. Bevor dann das feine Nachtessen serviert wurde.



