Zweiter Sieg in Aufsteigerduell
26.09.2023 Handball, SportHandball, 1. Liga: HC Mutschellen – HSG EhrEndingen Celtics 30:29 (14:13)
Nach dem Derby-Sieg in Wohlen gewinnen die Mutscheller Handballer auch gegen die HSG EhrEndingen Celtics. Gegen den Mitaufsteiger aus dem Surbtal setzen sich die Freiämter knapp mit 30:29 ...
Handball, 1. Liga: HC Mutschellen – HSG EhrEndingen Celtics 30:29 (14:13)
Nach dem Derby-Sieg in Wohlen gewinnen die Mutscheller Handballer auch gegen die HSG EhrEndingen Celtics. Gegen den Mitaufsteiger aus dem Surbtal setzen sich die Freiämter knapp mit 30:29 durch und springen ins Tabellenmittelfeld.
Noch sind wenige Sekunden in der Kreisschule Mutschellen zu spielen. Der HC Mutschellen führt mit 30:29 und hat den Ball in den eigenen Händen. Ein letzter Abschluss bleibt an Gästetorhüter Adrian Cernin hängen. Egal, der Abpraller landet wieder beim Heimteam, die Sekunden verrinnen. Dann ist Schluss, die Freiämter strecken die Hände in die Höhe, lassen sich von den zahlreichen Fans feiern. Die Erleichterung steht ihnen ins Gesicht geschrieben.
Über den Kampf haben die Hausherren den Gästen Paroli geboten. Sie mussten am Anfang der Partie einem Drei-Tore-Rückstand hinterherrennen. Erst ab Mitte der ersten Halbzeit kommen die Mutscheller besser in die Gänge und können mit den Surbtalern zuerst gleichziehen und dann ihrerseits ein kleines Drei-Tore-Polster aufbauen.
Der HSG EhrEndingen Celtics gelingt zwar noch der Anschluss, die Freiämter retten aber eine knappe 14:13-Führung in die Pause.
Mühe mit den Distanzwürfen
Nach dem Seitenwechsel pendelt sich der Vorsprung der Hausherren zwischen einem und drei Toren Unterschied ein. Im kampfbetonten Spiel blieben die Mutscheller stets vorne, können sich aber nicht entscheidend absetzen. Immer wieder kommen sie den einen berühmten Schritt zu spät, um gegen den wurfgewaltigen Cedric Thomann bestehen zu können.
Elfmal trifft der Rückraumschütze aus dem Spiel heraus, dazu kommt noch ein Penalty. «Wir fanden kein Mittel, um gegen Thomann bestehen zu können. Die Abstimmung im Defensivverband und im Zusammenspiel mit unseren Torhütern passte nicht ganz. Daran müssen wir noch arbeiten», analysierte Trainer Jan Sedlacek.
Dafür stimmte ihn der Umstand optimistisch, dass er nach dem verletzungsbedingten Aus von Duje Vukadin Optionen für die rechte Rückraumposition gefunden hat. «Die Jungs, die als Rechtshänder auf dieser Position gespielt haben, haben ihren Job ebenso gut gemacht, wie die anderen, die auf ihren gewohnten Positionen spielen konnten. Darauf lässt sich aufbauen.»
Spannende Partie mit Happy End für Mutschellen
Und so lebt die zweite Halbzeit von der Spannung. Die Gäste lassen sich nicht abschütteln, die Hausherren jedoch nicht mehr die Butter vom Brot nehmen. Schliesslich kann mit dem 30:29-Erfolg im dritten Spiel der zweite Sieg gefeiert werden. Zum zweiten Mal gegen einen Mitaufsteiger, zum zweiten Mal nach einer kampf betonten Partie. Auch Mutschellens Routinier Niclas Gündel, der wieder vermehrt auch im Angriff eingesetzt wird, strich ebenfalls die positiven Punkte aus dem Spiel hervor. «Wir haben uns nach dem frühen Rückstand gefangen, die Partie gedreht und am Ende das Spiel und zwei Punkte gewonnen. Das ist was bleibt, das ist was zählt», fasste Gündel kurz und knapp zusammen.
Die Mutscheller sind auf Kurs
Trainer Jan Sedlacek ergänzte: «Wir haben ein Zeichen gesetzt, haben schon früh in der Saison zwei Siege einfahren können. Das gibt Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben, auch wenn diese sicher schwerer werden.»
Für die Zukunft ist der Olympiateilnehmer von 1992 mit der tschechoslowakischen Nationalmannschaft optimistisch. «Wir sind auf Kurs, müssen aber noch an den Abstimmungen arbeiten. Der Anfang ist gemacht, jetzt geht es weiter.» --ch
«Wollen das Spiel geniessen»
Handball, Schweizer Cup: Mutschellen – Basel (Do, 20.30 Uhr)
Dank des Aufstiegs in die erste Liga spielen die Mutscheller im Mobiliar Schweizer Cup mit. In der Vorrunde genossen die Freiämter ein Freilos, jetzt kommt mit dem Altmeister RTV 1879 Basel ein Team aus der NLB auf den Mutschellen. Übermorgen Donnerstag, 20.30 Uhr, gastieren die Basler in der Burkertsmatt in Widen.
Ein Duell David gegen Goliath
David gegen Goliath – Erstligist gegen NLB-Team. Der Mobiliar Schweizer Cup bringt immer wieder solche Konstellationen mit sich. Der HC Mutschellen als unterklassige Mannschaft geniesst gegen den RTV 1879 Basel, den aktuell Sechsten der Nationalliga B, Heimrecht. Vor eigenem Publikum dürfen die Freiämter zeigen, was in ihnen steckt. «Natürlich sind die Basler in der Favoritenrolle. Aber wir wollen den Favoriten ärgern», gab Mutschellens Trainer Jan Sedlacek die Marschrichtung bereits nach dem Sieg gegen EhrEndingen vor. «Solche Spiele sind für uns eine gute Trainingseinheit auf Wettkampfniveau. Im Team herrscht eine grosse Vorfreude. Ich habe solche Duelle bereits zu meiner aktiven Zeit gern gehabt. Klein gegen gross – wir als Aussenseiter haben nichts zu verlieren, können unbeschwert aufspielen.»
Zweimaliger Schweizer Meister als Palmarès
Der RTV 1879 Basel kommt mit dem Palmarès von zwei Schweizer-Meister-Titeln auf den Mutschellen. Auch wenn der letzte knapp 40 Jahre her ist, gehören die Basler zu den Traditionsvereinen in der Schweiz. «Der RTV ist ein grosser Name in der Schweizer Handball-Landschaft. Das wird ein spezielles Spiel, das wir geniessen wollen», freute sich Sedlacek über die Auslosung. Im Gegensatz zu den Mutschellern waren die Basler am vergangenen Wochenende ohne Ernstkampf. Sie bestritten ihr letztes Spiel vor Wochenfrist, als sie in Emmen mit 31:28 verloren hatten.
Trotz Wochentagsspiel hoffen die HCM-Verantwortlichen auf einen grossen Zuschaueraufmarsch. Das Mutscheller Publikum hat mehrmals bewiesen, dass sich die Mannschaft auf die lautstarke Unterstützung seiner Supporter verlassen kann. Nun haben die Fans erneut die Gelegenheit, ihr Team zu unterstützen. Wer weiss, vielleicht reicht es sogar zu einer Fortsetzung der legendären David-gegen-Goliath-Geschichte. --ch