Zwei Teams, ein Ziel
17.10.2025 Sport, EishockeyEishockey, 3. Liga: Meisterschaftsstart für Wohlen und Fischbach-Göslikon
Morgen Samstag bestreiten der HC Fischbach-Göslikon und der HC Wohlen Freiamt ihre ersten Meisterschaftsspiele. Fi-Gö ist Titelverteidiger, Wohlen kämpft mit einem schmalen ...
Eishockey, 3. Liga: Meisterschaftsstart für Wohlen und Fischbach-Göslikon
Morgen Samstag bestreiten der HC Fischbach-Göslikon und der HC Wohlen Freiamt ihre ersten Meisterschaftsspiele. Fi-Gö ist Titelverteidiger, Wohlen kämpft mit einem schmalen Kader. Beide Freiämter Teams wollen aber in die Play-offs. Durch neue Gegner und mehr Spiele ist die Ausgangslage für eine spannende Saison gegeben.
Josip Lasic
Die Meisterschaft beginnt für den HC Fischbach-Göslikon und den HC Wohlen Freiamt morgen Samstag. Eine Woche später stehen sich die beiden Freiämter Teams bereits im ersten Derby der Saison gegenüber. Dieses dürfte so spannend sein wie selten in den letzten zehn Jahren.
Als Titelverteidiger in der 3. Liga der Zentralschweiz ist Fi-Gö auf Papier sicher Favorit im Direktduell. Aber die Vereine haben das gleiche Ziel für diese Saison. Beide wollen in die Play-offs. Letztes Jahr kämpften Fi-Gö, Laufen und die Argovia Stars um zwei Play-off-Plätze. Dieses Jahr ziehen vier Mannschaften in die K.o.-Runde ein, was auch bei den Wohlern Ambitionen geweckt hat. Für die «Huskies», die letztes Jahr auf Rang 5 gelandet sind, wird es aber nicht einfach, sich den vierten Play-off-Platz hinter dem letztjährigen Spitzentrio zu sichern.
Die Freiämter 3.-Liga-Gruppe wurde nämlich von acht auf zehn Teams aufgestockt. Neu hinzugekommen sind Burgdorf II und der EHC Rot-Blau Bern-Bümpliz. Dadurch stehen vier zusätzliche Spiele an.
Familienduell für Michel Simmen
Bern-Bümpliz ist aus der 2. Liga abgestiegen. Sie erwecken bisher allerdings nicht den Eindruck, ein besonders starker Gegner zu sein. Im Testspiel hat sie Fi-Gö mit 15:0 überrollt. «Da war ich schon etwas enttäuscht von ihnen», sagt Michel Simmen, Spielertrainer der Fischbach-Gösliker. Die Berner starteten ausserdem bereits letztes Wochenende in die Meisterschaft und verloren 2:9 gegen Herrischried.
Anders sieht es bei Burgdorf II aus. In den drei Jahren, in denen Simmen Spielertrainer der «Indianer» ist, konnten sie den Meistertitel in der 3. Liga Zentralschweiz zweimal holen. Im dritten Jahr hiess der Meister EHC Burgdorf II. Die Duelle gegen die Berner waren für Simmen auch abgesehen von der sportlichen Rivalität immer etwas Besonderes. Sein Schwager steht im Kader bei den Burgdorfern. Das familieninterne Duell findet nun schon vor der Play-off-Phase statt. Und Simmen ist sich sicher: «Burgdorf wird vorne mitspielen.»
Neben dem letztjährigen Spitzentrio ist also ein viertes starkes Team im Kampf um die Play-off-Plätze dazugekommen. Simmen ist deshalb bei der Zielsetzung zurückhaltend. Nach zwei Meistertiteln möchten er und sein Team gern auch einmal den KBEHV-Cup gewinnen. Am vergangenen Wochenende besiegten sie in der 1. Runde Freimettigen II mit 7:1. In der Meisterschaft will man sich in erster Linie für die Play-offs qualifizieren. Von einer Titelverteidigung ist nicht die Rede. Aus Simmens Sicht ist die Konkurrenz stärker geworden. Die Argovia Stars konnten einerseits ihr Team zusammenhalten und haben Fi-Gö mit Pascal Wittwer einen guten Spieler abluchsen können. Auch Herrischried hat sich verstärkt. «Es wird kein Spaziergang, in die Play-offs zu kommen. Und auch danach nicht. Die Topteams der anderen Gruppen haben auch zugelegt. Das Niveau ist gestiegen in der Liga.»
Bei den «Indianern» ist Christoph Fuchs vom HC Innerschwyz neu im Team. Nach langen Verletzungen sind ausserdem Fabian Zimmermann und Marc Gisin wieder einsatzfähig. Fi-Gö startet morgen Samstag, 19.30 Uhr, auswärts bei Herzogenbuchsee in die Meisterschaft.
Wohlen: Kleines Kader, grosse Ambitionen
Lokalrivale HC Wohlen Freiamt empfängt morgen Samstag, 20 Uhr, den SC Reinach. Denselben Gegner hat man am vergangenen Wochenende mit 6:1 bezwungen. Allerdings traten beide Teams noch nicht in Bestbesetzung an. Wohlen entschied die Partie erst mit drei Toren in den letzten fünf Minuten.
Zuvor haben sich die «Huskies» mit einem Sieg gegen Brandis II in der ersten Runde des KBEHV-Cups durchgesetzt. Trotzdem war es eine schwierige Vorbereitung. Die Bilanz ist mit drei Siegen gegenüber einer Niederlage zwar positiv, doch das Kader ist dünn. Auf der Suche nach Verstärkung wurde man beim Nachbar fündig. Aus der zweiten Mannschaft von Fischbach-Göslikon kommt Verteidiger Noel Burkart. Ebenso wie der letztjährige interne Topskorer von Fi-Gö II, Levi Leu. «Königstransfer» ist allerdings Joel Nietlisbach. Zuletzt hat er in der 2. Liga bei Urdorf gespielt. Zuvor war er in den letzten 15 Jahren bei Fi-Gö, bei Wohlen und in der 1. Liga bei den Argovia Stars. «Mit ihm ist unsere Defensive stärker geworden», sagt Wohlen-Trainer Patrick Siegwart. «Das war letztes Jahr ein Problem. Wir haben zu viele Gegentore kassiert.»
Es gab auch Abgänge. Topskorer Arrigo Burgener verliess das Team nach einer Saison. Die Routiniers Michael Frei und Christian Streuli spielen wohl ihre letzte Saison. Wohlen blickt deshalb schon auf das nächste Transferfenster im November. Weitere Verstärkungen sollen kommen. Morgen tritt das Team aufgrund von Verletzungen und Absenzen voraussichtlich nur mit 12 Feldspielern an. Immerhin ist die Torhütersituation entspannter. Zu Maurits de Jongh und Rolf Franz gesellt sich Fabian Liniger. Trotz dieser Ausgangslage und der starken Konkurrenz will Siegwart in die Playoffs. «Da es mit Rang 5 nichts zu gewinnen gibt, wollen wir mehr. Wofür trainieren wir sonst? Wofür spielen wir Eishockey?» Er ist sich bewusst, dass vieles zusammenpassen muss und sein kleiner Kader in erster Linie von Verletzungen verschont bleiben sollte. Der Ehrgeiz ist aber vorhanden. Und der Grundstein für die Playoff-Teilnahme soll gegen Reinach gelegt werden. Die Eishockeyfans in der Region hätten sicher nichts gegen zwei Play-off-Teilnehmer aus dem Freiamt einzuwenden. Siegwart: «Eine spannende Saison wird es auf jeden Fall.»