Zwei Gemeinderätinnen gewürdigt
02.12.2025 Oberwil-Lieli, MutschellenIm Zeichen des Abschieds
«Gmeind» sagte Danke
Die «Gmeind» in Oberwil-Lieli verlief äusserst ruhig. Verabschiedet wurden Gemeinderätin und Mitte-Grossrätin Rita Brem-Ingold und Frau Vizeammann Gabriela ...
Im Zeichen des Abschieds
«Gmeind» sagte Danke
Die «Gmeind» in Oberwil-Lieli verlief äusserst ruhig. Verabschiedet wurden Gemeinderätin und Mitte-Grossrätin Rita Brem-Ingold und Frau Vizeammann Gabriela Bader-Füglistaler. Schaffte Letztere die Wiederwahl nicht, verzichte Brem-Ingold auf eine weitere Amtsperiode im Gemeinderat von Oberwil-Lieli. Beiden Frauen dankte Gemeindeammann Ilias Läber im Namen der Bevölkerung. --rwi
Oberwil-Lieli erlebte eine ruhige Einwohnergemeindeversammlung
An der «Gmeind» von Oberwil-Lieli standen die Verabschiedungen von Frau Vizeammann Gabriela Bader-Füglistaler und Rita Brem-Ingold im Zentrum. Gemeindeammann Ilias Läber lobte ihr Wirken in all den Jahren.
Roger Wetli
«Du hast immer gesagt, dass deine Aufgaben und Ressorts das ganze Menschenleben umfassen», wandte sich Ilias Läber in seiner Laudatio an Rita Brem-Ingold. Die Grossrätin verzichtete nach vier Jahren auf eine erneute Kandidatur für den Gemeinderat. «Dank deinen Kontakten im Grossen Rat bist du hervorragend vernetzt. Du konntest Informationen des Kantons bei uns einbringen und umgekehrt. Und du hast uns immer wieder darauf hingewiesen, dass wir kantonale Auflagen berücksichtigen sollen», so der Ammann. Die Bevölkerung habe ihr ihre Sorgen anvertraut. «Und für die Sozialhilfebezüger hattest du immer ein offenes Ohr. Du wolltest sie immer kennenlernen. Es ging dir stets um den Menschen hinter dem Sozialfall.» Ilias Läber wünschte Rita Brem-Ingold weiterhin viel Freude im Grossen Rat.
Diese wandte sich an die Anwesenden: «Ich gebe diesen Dank gerne an euch weiter. Es war ein interessantes und arbeitsintensives Amt.»
Traurig über Abwahl
Acht Jahre war Frau Vizeammann Gabriela Bader-Füglistaler im Amt. Ende September schaffte sie die Wiederwahl nicht mehr. «Ich danke allen, die mir ihre Stimme gegeben haben. Das Grösste ist für mich die Familie.» Explizit erwähnte sie die Feuerwehr für die tolle Zusammenarbeit.
Zuvor verabschiedete sie Ilias Läber: «Wir hatten uns nicht von Anfang an verstanden, fanden uns aber. Mit dir kann man gut streiten», lächelte er. Gabriela Bader-Füglistaler sei eine treibende Kraft bei der Planung und dem Bau der Mehrfamilienhäuser im Unterdorf gewesen. Aber auch für die Primarschule und die Kreisschule Mutschellen habe sie sich enorm eingesetzt. «Im Gemeinderat spieltest du eine tragende wichtige Rolle als Mitgestalterin – geradlinig, direkt und als grosse Stütze.» Sie sei immer proaktiv gewesen und habe mitüberlegt, wie man eine Sache besser machen könne. «Gerade in den ersten vier Jahren haben wir enorm viel erlebt: zum Beispiel als die ganze Schulpflege zurückgetreten ist. Das schweisst zusammen», so der Ammann. «Was du für das Dorf geleistet hast, ist enorm.» Ilias Läber bedauert: «Es stimmt mich traurig, dass eine Person mit einem derart grossen Leistungsausweis nicht mehr gewählt wurde.»
Für das Budget 2026 rechnet der Gemeinderat von Oberwil-Lieli mit Steuereinnahmen von rund 9 Millionen Franken. «Es geht uns sehr gut», stellte Ilias Läber fest. Von diesen Einnahmen gehen rund 36 Prozent, also etwa 3,2 Millionen Franken an den kantonalen Finanzausgleich. Insgesamt könnten die Kosten der Gemeinde stabil gehalten werden. «Viel höhere Ausgaben verzeichnen wir allerdings im Asylwesen», so der Ammann. Die Anzahl aufzunehmender Asylsuchender habe seit Beginn des Ukrainie-Kriegs massiv zugenommen. «Es wäre schön, wenn dieser Krieg beendet würde und die Flüchtlinge zurück in ihr Land könnten, um beim Wiederaufbau zu helfen.» Hohe Kosten verursacht auch im nächsten Jahr die Sanierung der Durchfahrt in Lieli. «Die Ausgaben haben wir im Griff», erklärte Gemeinderat Stefan Strebel. «Wir hoffen, dass wir über Weihnacht-Neujahr dort auf die Lichtsignale verzichten können.» Für das Wiedervernässungsprojekt im Fischgraben reichte die Gemeinde im April eine Baueingabe ein. Stefan Strebel: «Im September reichten wir zusätzliche Pläne Unterlagen ein und warten jetzt auf den Entscheid des Kantons.»
Unter den Verabschiedungen von Behördenmitgliedern dankte der Gemeinderat unter anderem Stimmenzähler Martin Schüpfer und Ersatz-Stimmenzähler Othmar Wirth. Beide übten ihre Ämter seit 1. Januar 1981 aus – also 44 Jahre.
Die Beschlüsse
An der Gemeindeversammlung von Oberwil-Lieli nahmen 147 von 1904 Stimmberechtigten teil. Sämtliche Anträge wurden einstimmig angenommen: 1. Protokoll vom 20. Juni. – 2. Budget 2026. – 3. Zusicherung des Gemeindebürgerrechts an zwei Personen. – 4. Revision der Satzungen des Gemeindeverbandes regionale Alterszentren. – 5. Vorprojektierung Ausbau Kläranlage Bremgarten und Abklärung für einen möglichen Zusammenschluss mit dem Abwasserverband Bremgarten-Mutschellen (AVBM) über 1,109 Millionen Franken (Anteil Oberwil-Lieli 94 200 Franken).
An der Ortsbürger-«Gmeind» nahmen 28 von 84 Stimmberechtigten teil. Sie fassten folgende Beschlüsse: 1. Ja zum Protokoll vom 13. Juni. – 2. Ja zum Budget 2026. – 3. Aufnahme in das Ortsbürgerrecht: Ja zur Aufnahme von Kurt und Dario Kuhn. Rückzug des Entscheids zur Aufnahme von Matthias Kaufmann durch den Gemeinderat. – 4. Wahlen Amtsperiode 2026–2029, 4.1. Drei Mitglieder der Finanzkommission gewählt, 4.2 Zwei Stimmenzähler / Mitglieder Wahlbüro gewählt. – 5. Ja zur Revision Reglement über die Aufnahme in das Ortsbürgerrecht. --rwi
Rückzug eines Einbürgerungsentscheids
Ortsbürgerversammlung diskutierte über eine Aufnahme ins Bürgerrecht
Wenige Minuten nach der Einwohnergemeindeversammlung fand die Ortsbürgerversammlung statt. Diskussionen gab es vor allem bei den Einbürgerungen. Einige Anwesende störten sich, dass von einer einbürgerungswilligen Person im Vorfeld Fragen unbeantwortet blieben. Zudem war diese Person an der Versammlung nicht anwesend. «Ihr Interesse an den Ortsbürgern ist so gross, dass sie sich nicht mal diesen Termin frei gehalten hat», nervte sich ein Anwesender. Frau Vizeammann Gabriela Bader-Füglistaler stellte klar: «Es kann nur eingebürgert werden, wenn die Person hier ist.» Der Gemeinderat zog deshalb diese Abstimmung zurück. Eingebürgert wurden dagegen die beiden anwesenden Kurt und Dario Kuhn.
Die Ortsbürger stimmten für das revidierte Reglement über die Aufnahme von Ortsbürgern. Damit können künftig Einbürgerungswillige vorgängig und eingehend geprüft werden.
Beim Budget 2026 verkündigte Gemeindeammann Ilias Läber sehr erfreut: «Dank dem jetzt fertig gebauten Ortsbürgerhaus mit seinen Mietwohnungen rechnen wir erstmals bei den Ortsbürgern mit sehr hohen Einnahmen von rund 421 000 Franken. Mit diesen können sie die Schulden an die Einwohnergemeinde zurückzahlen und vielleicht mal ein zweites Mehrfamilienhaus bauen. Das freut mich sehr.» Für ihre Arbeiten im Zusammenhang mit dieser Überbauung wurde Gabriela Bader-Füglistaler und Gemeinderat Stefan Strebel von den Anwesenden ein besonderer Dank ausgesprochen. --rwi


