Zittern vor dem Abstieg
24.02.2023 Sport, FussballFussball, 1. Liga classic: Was geschah in der Winterpause bei den direkten Konkurrenten des FC Wohlen und des FC Muri?
Der Abstiegskampf beginnt weit oben: Den FC Rotkreuz (8. Rang) und den Vorletzten SC Dornach trennen gerade mal neun Punkte. Eine heisse Rückrunde ...
Fussball, 1. Liga classic: Was geschah in der Winterpause bei den direkten Konkurrenten des FC Wohlen und des FC Muri?
Der Abstiegskampf beginnt weit oben: Den FC Rotkreuz (8. Rang) und den Vorletzten SC Dornach trennen gerade mal neun Punkte. Eine heisse Rückrunde steht an. Was sind die Ziele der direkten Konkurrenten der beiden Freiämter Teams in der 1. Liga classic und wie haben sie sich verstärkt? Ein Überblick.
Die grösste Nachricht beim FC Rotkreuz betrifft die kommende Saison. Dariusz Skrzypczak übernimmt den Trainerposten von René Erlachner. Die Hoffnung in Rotkreuz ist, dass Skrzypczak, ein guter Freund von FCW-Trainer Ryszard Komornicki, ein Team übernimmt, das den Klassenerhalt geschafft hat. Abgesehen vom Abgang von Ex-FC-Wohlen-Spieler Simon Grether (zu Black Stars Basel) gab es bei den Zugern kaum Mutationen im Winter. Man kann davon ausgehen, dass sie weiterhin im Mittelfeld bleiben werden.
Bassecourt mit neuer Offensivstärke
Das ist auch das Ziel des FC Bassecourt. Die Jurassier sind punktgleich mit dem FC Wohlen auf Rang9 zu finden. «Wir möchten weiterhin junge Spieler integrieren. Die Rangliste bezüglich der U21-Trophy liegt uns sehr am Herzen», erklärt Basse court-Sportdirektor Fabrice Ribeaud. «In der Tabelle geht es darum, so schnell wie möglich den Klassenerhalt zu sichern. Wenn wir uns zwischen dem 6. und 10. Platz platzieren könnten, wäre das super für unseren Verein.» Das Team hat Abwehrchef Jordan Perrony verloren (Bulle), aber zwei vielversprechende Verteidiger dazugeholt. Ribeaud: «Wir streben eine defensive Stabilität an, wollen aber vor allem eine offensivere Ausrichtung mit der Ankunft von Momo Camara.»
Camara kommt von YF Juventus, aber er kennt den Kanton Jura sehr gut. Bei Delémont hat er in 68Spielen 59 Tore erzielt. Es sieht so aus, als würde auch Yann Bery Nana von Dornach zu Bassecourt wechseln. Der Stürmer war im Winter auch beim FC Wohlen im Gespräch. Mit ihm und Camara ist Bassecourt offensiv deutlich besser aufgestellt.
Aderlass bei Dornach
Dornach, das in der Tabelle nur drei Punkte vor Muri liegt und somit auch auf einem Abstiegsplatz, hat weiteren Substanzverlust zu beklagen. Neun Spieler sind weg. Dornach-Sportchef Sebastiano Nigro bedauert vor allem den Abgang von Captain und Abwehrchef Abd-Allah Fahdy. «Das ist ein grosser Verlust, vor allem menschlich. Aber Amateurfussball ist ein Kommen und Gehen.»
Deshalb will er den Kopf auch nicht in den Sand stecken. Denn neben den neun Abgängen kann Dornach auch sieben Verstärkungen präsentieren. Darunter der Erstligaerfahrene Sead Jakupovic, ein Abwehrspieler aus Frankreich, und Stürmer Francis Asamoah, der in der Vorrunde noch bei Muri im Kader stand. «Unser Ziel ist der Klassenerhalt», so Nigro. «Und nach den Mutationen stufe ich uns stärker ein als in der Vorrunde. Ich erhoffe mir mehr Stabilität.»
Topskorer zu Langenthal
Emmenbrücke ist der erste Gejagte von Dornach und Muri. Nur drei Punkte Vorsprung auf die Abstiegsränge haben die Luzerner. Sie haben fünf erfahrene Spieler verloren im Winter. Unter den Neuzugängen sind einige Leihgaben aus der Nachwuchsabteilung des FC Luzern. «Die jungen Spieler bringen sehr viel Motivation und Qualität mit», sagt Clubpräsident Franco Gulli. «Ich glaube, dass wir stärker sind als in der Vorrunde. Ziel bleibt aber der Klassenerhalt.» Immerhin hat das Team mit Goalgetter Elvis Bratanovic (14 Tore) eine Lebensversicherung.
Eine solche hat sich jetzt auch der FC Langenthal geholt. Mit Labinot Haziri ist zwar ihr bester Torschütze zu Kosova gewechselt, doch mit Patrik Gjidoda kommt der Torschützenkönig der vergangenen 1.-Liga-Classic-Saison zu den Bernern. Damals spielte er noch bei Schötz. Nach der Vorrunde in Kriens geht er jetzt zu Langenthal. In den letzten zehn Jahren traf er in 235 Einsätzen stolze 128 Mal und war jetzt im Winter auch auf der Wunschliste des FC Wohlen. Langenthal-Trainer Willy Neuenschwander stapelt tief, wenn er sagt, dass das Stärkenverhältnis nach den Mutationen im Team in etwa gleich ist. Er scheint sich aber bewusst zu sein, dass mit Gjidoda Langenthal mehr zuzutrauen ist. «Unser Saisonziel ist primär der Klassenerhalt. Bei einem guten Rückrundenstart könnte auch noch ein Vorstoss ins Mittelfeld möglich sein.» Die Konkurrenz des FC Wohlen und des FC Muri hat jedenfalls nicht geschlafen. --jl