Zirkuszauber und viel Verbindendes
25.06.2024 Büttikon, Region UnterfreiamtAm Jugend- und Dorffest Büttikon herrschte trotz Wetterpech ausgelassene Stimmung
An ihrem Dorffest haben die 5619-Gemeinden Büttikon und Uezwil ihre Jugend in den Mittelpunkt gestellt. Zum Thema Zirkuswelt wurde das ganze Wochenende gefeiert.
...Am Jugend- und Dorffest Büttikon herrschte trotz Wetterpech ausgelassene Stimmung
An ihrem Dorffest haben die 5619-Gemeinden Büttikon und Uezwil ihre Jugend in den Mittelpunkt gestellt. Zum Thema Zirkuswelt wurde das ganze Wochenende gefeiert.
Thomas Stöckli
Es scheint, als wenn die Regenfront vor der Festlaune der Büttiker und Uezwiler kapitulieren würde: Am Samstagabend zeigt sich die Sonne doch noch auf der Festmeile beim Schulhaus. Während die Zirkusleute vom Circolino Pipistrello die Gelegenheit nutzen, ihr Zelt ins Trockene zu bringen, verlagert sich das Festgeschehen endlich auf das geplante Herzstück, die Wiese mit der Heuballen-Pyramide zum Herumklettern, dem Sandhaufen, der Torwand und den von den Schülerinnen und Schülern kunstvoll verzierten Holzbänken. Dabei lassen sich vor allem die jungen Festgänger auch vom morastigen Untergrund nicht abhalten.
Flexibles OK
Das Wetterpech hat dem OK des Jugend- und Dorffests zuvor einiges an Flexibilität abverlangt. Kurzfristig liess man anstelle der Freiluft-Flaniermeile, der «Strandpromenade», wie sie OK-Präsidentin Silvia Koch Vollenweider, Frau Vizeammann von Büttikon, liebevoll bezeichnet, ein 200-Personen-Festzelt aufstellen. Für die Fotobox sowie das Schminken und Frisieren wurde neben der Jugenddisco ein Plätzchen im Schulhaus-Foyer geschaffen, der Spieleparcours der Ludothek wich in die Turnhalle aus. Nicht mit dem Wetter begründen liess sich die kurzfristige Absage einer Brass-Formation am Freitag. Dem in Musikantenkreisen bestens vernetzten Gemeindeschreiber und OK-Mitglied Lukas Isler gelang es jedoch, mit «Brässkalation» einen würdigen Ersatz zu verpflichten, dessen Auftritt die Festgemeinde denn auch ausgiebig gefeiert hat.
Die Festlaune wurde durch das Regenwetter also kaum getrübt. Mit Gummistiefeln und Regenschirm gewappnet, stellte sich die Dorfbevölkerung den Widrigkeiten. «Bei uns hat man sonst nicht so oft Gelegenheit, nach dem Ausgang zu Fuss nach Hause zu gehen», begründet Markus Merz, der im OK für die Finanzen verantwortlich ist, und lacht. Das bestätigen auch die Festgängerinnen und Festgänger: «Schön, dass im Dorf mal wieder etwas läuft», ist immer wieder zu hören.
Kein Wunder: Seit dem letzten Jugend- und Dorffest seien 20 Jahre vergangen, verrät Silvia Koch beim Bevölkerungsapéro vom Samstagabend. Ein erster Anlauf wurde von Corona ausgebremst. Bis auf die Schulleitung, die in der Zwischenzeit gewechselt hat, konnte die OK-Präsidentin auf die Unterstützung desselben Teams zählen, welches vor rund fünf Jahren mit der Planung begonnen hat. «Wir hoffen, dass es nicht mehr so lange geht bis zum nächsten grossen Fest in Büttikon», fügt die OK-Präsidentin an. Angestrebt wird künftig ein Sechs- bis Acht-Jahre-Rhythmus: «Sodass jedes Kind das in seiner Schulzeit einmal erlebt», erklärt Silvia Koch.
Beliebte Pantomimen
Froh war das OK, dass zumindest das Aufstellen im Trockenen vonstatten gehen konnte. Und die Schülerinnen und Schüler durften ihre Projektwoche bei sommerlichen Bedingungen durchführen. «Gesamtschulprojekte sind immer ein tolles Erlebnis», so Mira Maeder vom Team des Circolino Pipistrello. Am Montag wurde gemeinsam das Zelt aufgestellt. Am Dienstagmorgen konnten die Kinder verschiedene Zirkusdisziplinen wie Clownerie, Band, Akrobatik und Jonglage ausprobieren, um sich dann auf eine festzulegen. «Diese Woche hatten wir ganz viele Pantomimen», verrät Mira Maeder. Wobei einige ihren Schwerpunkt im Laufe der Woche auf Magie verlegten. Und auch die Luftakrobatik stiess bei der Dorfjugend aus Büttikon und Uezwil auf grosses Interesse. Und die Angehörigen zeigten sich von den einstudierten Nummern ihrer Kinder begeistert.
Die Pipistrelli schätzten ihrerseits die naturnahe Lage. Das Leben mitten im Dorffest stellte an die Zirkuscrew jedoch auch einige Herausforderungen: «Es ist natürlich toll, wie viele Menschen hier integriert sind», so Mira Maeder, aber auf Dauer habe das «ständige Ramba-Zamba» auch etwas Anstrengendes. Dafür durften sich die Zirkusprofis am Mittwochabend über viele Besucher an ihrer eigenen Show freuen.
Show der Schweizer Meister
Viel Applaus brandete auch der Jugendfeuerwehr Sarmenstorf entgegen. Die frisch gekürten Schweizer Meister demonstrierten am Samstagvormittag, dass sie sich vor den «Grossen» nicht verstecken müssen. Dass seine Truppe, die in Romanshorn mit zwei Teams angetreten ist, sowohl Gold als auch Silber gewonnen hat, ist kein Zufall, verrät Leiter Marcel Furter. Aus der Truppe, die vor zehn Jahren Vizemeister wurde, geben viele ihr Wissen heute als Leiter weiter. Der Feuerwehrnachwuchs zeigte sein Können beim Löschen zweier Hütten, die extra zu diesem Zweck aus Abfallholz errichtet worden waren.
Das Dorffest sollte Gelegenheit bieten, sich zu treffen und unterhalten zu können und die Bevölkerung zweier Gemeinden näher zusammenzubringen. Das hat sich das Fest-OK zum Ziel gesetzt. Dass es dieses Ziel erreicht hat, bewies der rege Betrieb auf dem Festgelände. Bis in die Morgenstunden haben die Büttiker und Uezwiler ihr Dorffest gefeiert, sei es in einem der Festzelte oder im Barwagen, wo die Spiele der Fussball-EM mitverfolgt werden konnten.
Postleitzahl als Schlussbouquet
Symbolhaft für das Verbindende zwischen den beiden Dörfern sei die als «Surprise» angekündigte Feuershow vom Samstagabend erwähnt, wobei als «Schlussbouquet» die gemeinsame Postleitzahl 5619 in den Abendhimmel leuchtet.
Das Jugend- und Dorffest dürfte noch lange in guter Erinnerung bleiben. «Die strahlenden Gesichter der Kinder zeigen, dass sich alle unsere Bemühungen gelohnt haben», bilanziert Silvia Koch.