Zirkusfieber im Städtli
11.06.2025 Jugend, BremgartenEindrückliches Zirkusfestival
In Bremgarten fand am Wochenende ein Zirkusfestival statt. Zwölf Jugendzirkusse aus der ganzen Schweiz tauschten sich gegenseitig aus und zeigten Ausschnitte aus ihren Programmen. --red
Farbenfroher ...
Eindrückliches Zirkusfestival
In Bremgarten fand am Wochenende ein Zirkusfestival statt. Zwölf Jugendzirkusse aus der ganzen Schweiz tauschten sich gegenseitig aus und zeigten Ausschnitte aus ihren Programmen. --red
Farbenfroher Höhepunkt des Zirkusfestivals in Bremgarten
Am Wochenende fand in Bremgarten ein Festival für junge Zirkusbegeisterte statt. Dieses hatte seinen Höhepunkt am Pfingst-Nachmittag mit einer Galavorstellung, an welcher 12 Jugendzirkusse aus der ganzen Schweiz ihre Attraktionen zum Besten gaben.
Gianna Schläpfer
Eine erwartungsvolle Stimmung – In der Turnhalle Isenlauf versammelte sich neben aufgeregten Jung-Akrobatinnen und -akrobaten ein grosses Publikum zum Höhepunkt des dreitägigen Zirkusfestivals. Nach einer kurzen Eröffnungsrede des Arabas-Co-Direktors Joël Demierre startete sogleich das diszipliniert durchgetaktete Programm. Von Diabolo, Jonglage und Akrobatik war bis zu Tuch, Ring und Seilnummern alles zu sehen. Für das richtige Bühnenambiente wurden Elefantenmatten im Hintergrund aufgestellt und bunt beleuchtet.
Das alle zwei bis drei Jahre stattfindende Zirkusfestival ZiF bietet den Kindern unterschiedlicher Jugendzirkusse einen Raum, in welchem ohne Konkurrenzdruck Spiel und Austausch im Vordergrund stehen können. Es bringt junge Artistinnen und Artisten aus der ganzen Schweiz zusammen, so waren an diesem Montagnachmittag zwölf Zirkusse aus unterschiedlichen Kantonen vertreten.
Die jungen Zirkusmitglieder aus der ganzen Schweiz stellten sich jeweils vor ihren Nummern kurz selbst vor und liessen die Gelegenheit nicht ungenutzt, um auf ihre kommenden Aufführungen hinzuweisen. Neben den Kinder- und Jugendgruppen zeigten auch einzelne Leiterinnen der vorherigen Festivalworkshops ihr Können in professionellen Soloauftritten. Der Dachverein aus Adliswil hatte die diesjährige Organisation des Festivals dem Arabas übergeben. Der Jugendzirkus aus Bremgarten war in der Gestaltung sehr frei und hat seine Aufgabe erstklassig gemeistert.
«Es biz vo überall»
96 Kinder traten an diesem Nachmittag in der Turnhalle auf. Unter anderem aus Zürich, St. Gallen, Basel, Luzern und auch zum ersten Mal aus Fribourg reisten die unterschiedlichen Vereine an. Der Veranstalter Arabas liess bei den Nummern seinen Gästen den Vorrang. Dabei konzentrierte sich jede Gruppe auf das, was sie besonders macht, und führte dem Publikum damit die individuelle Vielfalt der Jugendzirkuslandschaft Schweiz vor Augen. Der Kinderzirkus Robinson demonstrierte halsbrecherische Sprungaktionen auf dem Schleuderbrett, der Zirkus Biber präsentierte eine Vertikaltuchshow, während die Kinder des Arabas am Schwungseil turnten.
Erst einige Stunden zuvor, am Montagmorgen, wurden die verschiedenen Nummern zusammengelegt und der Ablauf für den Nachmittag geprobt. Am Festival selbst boten erfahrene und ehemalige Zirkusmitglieder etwa zehn Workshops zu unterschiedlichen Zirkusnummern an. Im Schulhaus kochten und assen alle Festivalteilnehmenden während der Wochenendtage zusammen, um daraufhin in der Turnhalle zu übernachten.
Jedes Festival soll einzigartig sein
Das diesjährige Festival in Bremgarten auszutragen, bot der Arabas selbst an, um damit den Austausch zwischen den Jugendzirkussen zu unterstützen. Die Leitungen der Jugendzirkusse treffen sich halbjährlich und sind gut vernetzt. Zwischen den Artistinnen und Artisten selbst gebe es aber weniger Austausch, auch wenn man sich bemühe, jeweils die Vorführungen der anderen Gruppen zu besuchen, so Demierre. Daher ist das Zirkusfestival ein wertvoller Ankerpunkt für Austausch und Gruppenübergreifende Freundschaften.
Das Festivalkonzept wurde dieses Jahr vom Arabas etwas umgestaltet. Genau wie in den eigenen Trainings setzte der Arabas auch beim Festival statt auf professionelle Zirkusschaffende auf junge ehemalige Mitglieder. Sowohl das Organisationskomitee als auch die Workshopleitung bestand aus ehemaligen Artistinnen und Artisten, die meisten zwischen 20 und 25 Jahre alt.
Die junge Co-Direktion sieht einen grossen Wert darin, die Verantwortung, in welche sie selbst erst hineinwachsen musste, früh auch anderen jungen, begeisterten Zirkusmitgliedern zuzutrauen und zu ermöglichen.
Ein ereignisreiches Zirkusjahr
Schon vor zwei Jahren starteten die ersten Vorbereitungen für das Festival. Es ist ein ereignisreiches Jahr für den Arabas, kurz nach der Mitarbeit bei der Operettenbühne stecken sie neben dem ZiF auch bereits mitten in den Vorbereitungen für den Saisonstart im August.
Die Co-Leitung trat jedoch mit Erfahrung und viel Rückenwind von ehrenamtlichen Mithelfenden an das Projekt heran. «Wenn es einem bewusst ist, was das bedeutet, kann man diesen Aufwand relativ gut stemmen», so Demierre. «Es brauchte sicher viel Arbeit, aber die machen wir gern, dafür dass die Kinder Freude haben und sich austauschen können.»
Nach der Aufführung ist vor der Aufführung: Kaum bleibt Zeit zur Erholung, denn nur noch zwei Monate bleiben dem Arabas bis zur nächsten Premiere mit dem Thema «Gstrandet!» Die Kinder freuen sich bereits auf ihren nächsten Auftritt im Bühnenlicht und die Energie ist noch lange nicht draussen.