Wundersame Rettung
09.07.2024 Bremgarten«Limalimón» gerettet
Veganes Restaurant bleibt bestehen
Nachdem vergangene Woche die Nachricht vom bevorstehenden Konkurs des veganen Bremgarter Restaurants wie ein Lauffeuer die Runde im Städtli machte, war die Bestürzung ...
«Limalimón» gerettet
Veganes Restaurant bleibt bestehen
Nachdem vergangene Woche die Nachricht vom bevorstehenden Konkurs des veganen Bremgarter Restaurants wie ein Lauffeuer die Runde im Städtli machte, war die Bestürzung vielerorts gross. Doch nun, eine gute Woche nach der Hiobsbotschaft, folgt eine 180-Grad-Wende im positiven Sinn. Dank mehreren Stammgästen, die momentan noch im Hintergrund bleiben wollen, wurde doch noch eine Zukunftslösung gefunden. Im August wird wiedereröffnet. Das Konzept des «Limalimón» bleibt wie gehabt. Viele Angestellte dürfen bleiben. Und auch Claudia Onyeka bleibt Geschäftsführerin. Doch ansonsten wird sich auch einiges ändern. Unter anderem der Name des Restaurants. --huy
Für das «Limalimón» geht es doch weiter – Wiedereröffnung am 10. August
Vor elf Tagen hatte Claudia Onyeka betrübt den bevorstehenden Konkurs ihres veganen Restaurants verkündet. Nun trat ein, wovon sie kaum zu träumen wagte. Es fand sich eine rettende Lösung in letzter Sekunde.
Marco Huwyler
Monatelang hatte sie versucht, das drohende Unheil abzuwenden. Hinter der Kulisse suchte Claudia Onyekwa fast schon verzweifelt nach Lösungen, wie es mit ihrem Restaurant weitergehen könnte. Käufer fanden sich keine. Und so musste sie schlussendlich die Reissleine ziehen (vgl. «BBA» vom 28.Juni). Zum Bedauern aller kündigte die Inhaberin an, dass das «LimalimÓn» kurz vor dem Konkurs stehe. Länger konnte und wollte sie das stetige Defizit nicht mehr decken. Nur noch bis zum 6. Juli hätte das beliebte vegane Restaurant geöffnet haben sollen.
Eine Lösung dank und mit Stammgästen
Nun, drei Tage nach der vermeintlichen Dernière, ist alles wieder anders. Zum Glück. Denn für das «LimalimÓn» ergab sich tatsächlich eine rettende Lösung in letzter Sekunde. Zwar bleibt das Restaurant in den nächsten Wochen geschlossen, doch es öffnet wieder. Am 10. August.
«Die Nachricht der Schliessung hatte eine riesige Welle der Betroffenheit und Solidarität ausgelöst», lächelt Onyeka. Nicht nur, dass das «LimalimÓn» von Gästen fast überrannt wurde («Wir hatten letzte Woche dreimal mehr Umsatz als normalerweise») – es meldeten sich auch zahlreiche Menschen, die ihre Hilfe anboten, um irgendwie die Schliessung ihres lieb gewonnenen Restaurants abzuwenden. Und eines dieser Angebote führte tatsächlich zur Rettung. «Ein Gast hatte davon im ‹BBA› gelesen und war wild entschlossen, uns zu helfen», erzählt Onyeka. Gemeinsam mit befreundeten weiteren Stammgästen wurde er bei der «LimalimÓn»-Besitzerin vorstellig. In Rekordzeit wurden die Formalitäten geklärt und in Nachtschichten aufgegleist. «Mein Glück war, dass ich das Konkursverfahren noch nicht eingeleitet hatte. Ich dachte mir, da wartest du jetzt noch ein paar Tage nach der Bekanntmachung. Wer weiss ... Und tatsächlich – es hat sich gelohnt», strahlt Onyeka. Im veganen Restaurant kommt es so zu einem Besitzerwechsel. Der neue Eigentümer, der noch nicht öffentlich auftritt, wird in die Lokalität investieren. Claudia Onyeka bleibt indes an Bord. Als Geschäftsführerin. Genauso wie viele der bisherigen Angestellten, die nach der Kündigung nun einen neuen Vertrag erhalten. «Die Freude im Team war riesig und berührend. Die Zeit hat uns noch mehr zusammengeschweisst», lächelt Onyeka.
Grösserer Umbau steht bevor
Das «LimalimÓn» soll auch unter der neuen Eigentümerschaft grosso modo bleiben, wie es war – ein veganes Restaurant, das mit Ambiente und Qualität überzeugt und auch für Nichtveganer eine mehr als valable Essensalternative darstellt. Darüber hinaus wird aber investiert. Auch in das Erscheinungsbild. «Es wird in den nächsten Wochen einen Umbau geben», verrät Onyeka. Das Restaurant soll von aussen besser als solches ersichtlich sein. Und im Innern noch gemütlicher werden. Mit mehr Holz beispielsweise. Und durch eine Verbesserung der Akustik. «Es wird künftig leiser sein», sagt Onyeka. Unter dem neuen Eigentümer werde auch die Struktur des Restaurants optimiert und professionalisiert. Die hohen Fixkosten – ein Hauptgrund, weshalb das «LimalimÓn» nicht profitabel war – sollen gesenkt werden. Die Verantwortung gleichzeitig auf mehrere Schultern verteilt. «Das erleichtert mich sehr», sagt Onyeka. «Ich werde wieder schlafen können», lächelt die bisherige Eigentümerin, die sich nach dem Trubel in den letzten Tagen nun erst mal in die Ferien verabschiedet.
Künftig unter neuem Namen
Pünktlich auf das Festival i de Marktgass wird das «LimalimÓn» auf das zweite Augustwochenende hin wieder öffnen. Unter neuem Erscheinungsbild – und auch unter einem neuen Namen (der noch nicht gefunden wurde). «Es soll ein richtiger Neustart werden», sagt Onyeka. Ein Neustart mit den bewährten Stärken, die das «LimalimÓn» so beliebt machten. Aber möglichst ohne die Sorgen und Lasten. Diese sollen definitiv der Vergangenheit angehören.