«Wir haben uns verbessert»
27.06.2025 Mutschellen, Widen, EnergieWiden ist jetzt eine Energiestadt
Das Augenmerk verstärkt auf Verkehr, Umwelt und Biodiversität legen – das ist eines der Ziele, die sich der Gemeinderat in dieser Amtszeit gesetzt hat. Nun ist ein Resultat sichtbar, das gar nicht im Vordergrund stand: Die ...
Widen ist jetzt eine Energiestadt
Das Augenmerk verstärkt auf Verkehr, Umwelt und Biodiversität legen – das ist eines der Ziele, die sich der Gemeinderat in dieser Amtszeit gesetzt hat. Nun ist ein Resultat sichtbar, das gar nicht im Vordergrund stand: Die Gemeinde wurde mit dem Energiestadtlabel ausgezeichnet.
Erika Obrist
Die Gemeinde Widen ist seit Jahrzehnten vorbildlich, wenn es um erneuerbare Energie geht. Keine Ölheizungen in öffentlichen Gebäuden, mehrere Photovoltaikanlagen auf ebendiesen Bauten. Auch in den privat genutzten Gebäuden ist der Heizölverbrauch zurückgegangen. Allerdings nur leicht. «Noch immer werden sieben von zehn Wohnungen mit Öl geheizt», erklärte Gemeinderat Christian Moser am letzten Montag bei der Übergabe des Energiestadtlabels.
Die Energieproduktion mit Solaranlagen hat um 42 Prozent zugenommen. Bei der Neuzulassung von Autos betrage der Anteil mit Elektroantrieb gut 30 Prozent, derjenige mit Hybridantrieb 33 Prozent. Der Anteil von Elektroautos an allen Motorfahrzeugen in der Gemeinde sei jedoch noch immer minim, so Moser.
Geduld und Beharrlichkeit
Im Rahmen der Umsetzung der Legislaturziele 2022/25 habe sich der Gemeinderat vermehrt der Umweltpolitik gewidmet. Das Augenmerk auf Verkehr, Umwelt, Energie und Biodiversität gelegt. Auf diesem Gebiet wollte der Gemeinderat vorwärtskommen – unter Einbezug der Bevölkerung. Es wurden Informationsveranstaltungen angeboten, beispielsweise zur E-Mobilität, und ein Wärmeverbund ist in Planung. «Wir haben uns verbessert», so das Fazit von Christian Moser ein halbes Jahr vor Ende der Amtsperiode. Geduld und Beharrlichkeit habe es gebraucht und werde es auch weiterhin brauchen. Als Nebenprodukt quasi dieser Umweltpolitik hat der Gemeinderat das Energiestadtlabel beantragt. Er hat eine Energiekommission eingesetzt und deren Arbeitsprogramm für die nächsten vier Jahre genehmigt. Vor allem die Produktion von erneuerbarer Energie soll durch verschiedene Massnahmen gesteigert werden.
Solar Butterfly zu Besuch
Um das Label zu erhalten, wurde überprüft, welche Voraussetzungen bereits erfüllt sind und was noch zu tun ist. Dabei wurde die Gemeinde unterstützt von einer Mitarbeiterin des Trägervereins Energiestadt. Sechs Themenfelder seien es, die unter die Lupe genommen werden, führte Nora Herbst vom Trägerverein aus. «Die Gemeinde Widen hat die Bedingungen zum Erreichen des Labels erfüllt», konnte sie verkünden. Das Label verpflichte zu einem zukunftsorientierten Handeln, denn es wird alle vier Jahre überprüft. Nora Herbst dankte vor allem Martin Graf, Leiter Abteilung Bau und Planung, und Michel Kilchsperger, Leiter Hausdienst, für den grossen Aufwand, den sie betrieben hatten beim Erarbeiten der Grundlagen für die Zertifizierung.
Die Übergabe des Labels fand vor dem «Solar Butterfly» statt, dem grössten solarbetriebenen Fahrzeug der Welt. Erfunden wurde es vom Luzerner Solarpionier Louis Palmer, entwickelt wurde es von der Hochschule Luzern. In vier Jahren wird der «Schmetterling» mit der Kraft der Sonne rund um die Erde fahren. Mit seiner Geschichte und seinen Schulbesuchen hat der ehemalige Lehrer Palmer in der Schweiz schon über 60 000 Schüler inspiriert und begeistert. Das Ziel von Solar Butterfly ist es, an verschiedenen Orten weltweit Klimaschutzprojekte, erneuerbare Energien sowie saubere Technologien als relevante Lösungen gegen den Klimawandel ins Rampenlicht zu stellen und dadurch zu fördern. Am letzten Montag machte der Schmetterling in Widen halt. Die Schülerinnen und Schüler wurden für das Thema Klimawandel sensibilisiert.