Unterschriftenaktion zur Zukunft des Restaurants
Im Hintergrund herrscht offenbar Uneinigkeit darüber, wie es mit dem traditionsreichen Stadthof gastronomisch weitergehen soll. Eine Bremgarter Gruppe hat deshalb eine Unterschriftenaktion lanciert. Als «kleiner ...
Unterschriftenaktion zur Zukunft des Restaurants
Im Hintergrund herrscht offenbar Uneinigkeit darüber, wie es mit dem traditionsreichen Stadthof gastronomisch weitergehen soll. Eine Bremgarter Gruppe hat deshalb eine Unterschriftenaktion lanciert. Als «kleiner Input von uns Bürgern».
Marco Huwyler
Dreieinhalb Monate ist es her, dass die bisherigen Pächter des Stadthofs das Restaurant am Eingang zu Bremgartens Altstadt Hals über Kopf schliessen mussten. Gross war damals die Konsternation. Auch bei den verpachtenden Eigentümern. Doch immerhin war man sich einig, dass das Ganze auch eine Chance darstellt. Eine Gelegenheit, gemachte Fehler zu korrigieren. Und mit einem neuen Pächter Bremgarten jenes Gasthaus zu ermöglichen, das man von Anfang an angekündigt hatte.
«Ziel ist es sicher, dass das Restaurant diesmal wirklich bodenständig und volkstümlich bleibt», sagte Mitbesitzer Renato Rocchinotti damals. Ihm und seinen Mitinvestoren schwebte seit jeher ein Konzept mit schweizerischer, gutbürgerlicher Küche vor – die auch für Büezer erschwinglich sein soll. Und daran harzte es bekanntlich im ersten Anlauf.
Zweites neben Bisherigem?
Jemand Neues, der dies genau so zu erfüllen imstande ist und der zu den Gegebenheiten und Konditionen des Stadthofs passt, konnte scheinbar bislang nicht gefunden werden. So, dass Teile der Investorengruppe mittlerweile eine andere Lösung favorisieren. Mit einem Wirt, der in Bremgarten altbekannt ist. Und bereits ein Restaurant in der Altstadt führt. Das ist im Städtli mittlerweile Gesprächsthema. Und führte nun dazu, dass eine Unterschriftenaktion lanciert wurde.
Dabei wollen die Verantwortlichen den Puls der Bevölkerung fühlen und die Meinung in den Gassen zu Papier bringen. Und damit allenfalls ihren Beitrag dazu leisten, die Verpächter davon zu überzeugen, dass sie vom bisherigen Vorhaben nicht abweichen sollen. Dies lassen zumindest die Fragen vermuten.
«Bremgarter Wirt betreibt Stadthof als zweites Restaurant neben bisherigem?», heisst es auf dem Unterschriftenbogen. Mit den anzukreuzenden Optionen «Ja» resp. «Nein». Eine Frage, die kaum jemand stellt, der selbige achselzuckend bejahen würde. Das Thema Vielfalt beschäftigt die Bremgarter.
Darüber hinaus kann man auf dem Unterschriftenbogen ankreuzen, welche Küche man sich im Traditionshaus an der Antonigasse 1 künftig wünscht. «Bürgerlich, alt bewährt, Mediterran, Pizzeria/Italienisch und Asiatische Küche» stehen zur Auswahl. Adressiert ist der Unterschriftenbogen mit: «An die Verpächter Stadthof – Kleiner Input von uns Bürgern».
Nur interne Diskussionen
Die erneute Debatte rund um den Stadthof und die Gassengespräche sind für die Investoren unglücklich. Hoffte man doch nach dem Wirbel im Frühjahr nun in ruhigeres Fahrwasser zu finden und bald eine schöne Lösung für Bremgarten präsentieren zu können. Selbst öffentlich Auskunft geben wollen die angefragten Investoren momentan nicht – mit Verweis auf den internen Prozess. Nach wie vor hofft man, dass sich in den nächsten Wochen eine einvernehmliche Lösung herauskristallisiert, die auch im Sinne der Bevölkerung ist. Entschieden zum Thema, wer das Restaurant mit seiner einzigartigen Terrasse zur Reuss hin in Zukunft führen soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch gar nichts. Nach wie vor gibt es mehrere Interessenten. Inwiefern die Meinung auf den Gassen und die Unterschriftenaktion einen Einfluss haben und welche allfällige Dynamik sie auslösen werden, wird sich erst in den nächsten Wochen weisen.