Wichtiges Zeichen gesetzt
17.10.2025 WidenWürdiges Zuhause
Eröffnung der neuen Asylunterkunft in Widen
Die bisherige Asylunterkunft wurde nach über 20 Jahren durch einen Neubau ersetzt. Gestern standen die Türen des doppelstöckigen Gebäudes für alle ...
Würdiges Zuhause
Eröffnung der neuen Asylunterkunft in Widen
Die bisherige Asylunterkunft wurde nach über 20 Jahren durch einen Neubau ersetzt. Gestern standen die Türen des doppelstöckigen Gebäudes für alle interessierten Widenerinnen und Widener für eine Besichtigung offen.
Verpflegt wurden die Besucherinnen und Besucher mit von einigen Flüchtlingen und Asylsuchenden vorbereiteten Köstlichkeiten aus ihren Heimatländern. --sab
Eröffnung der neuen Asylunterkunft in Widen
Im März erfolgte der Spatenstich für die zweistöckige Asylunterkunft. Nun wird der Holzelementbau für Asylsuchende ein vorübergehendes, sicheres Zuhause. Gestern konnte die Bevölkerung sich selbst ein Bild des Neubaus machen.
Sabrina Salm
Über zwanzig Jahre stand die doppelstöckige Containeranlage unterhalb des roten Platzes der Schule Widen und diente als Asylunterkunft. Sie war alt und stark sanierungsbedürftig. In die Umgebung passten die Occasionscontainer überhaupt nicht. Würdig? Sahen sie nicht aus. Das gehört nun aber der Vergangenheit an. Mit der immensen Fluchtbewegung wegen des Ukrainekriegs wurde die Planung für einen Neubau im Eilverfahren in Auftrag gegeben. Am gleichen Standort entstand in acht Monaten ein neues, grösseres Gebäude, das bewusst für eine Mehrfachnutzung konzipiert wurde und somit auch als Sozialwohnung oder Tagesstruktur eingesetzt werden könnte. Vorerst ist es jedoch für Asylsuchende und Flüchtlinge vorgesehen. «Sie sollen hier einen sicheren Ort finden», sagt Gemeinderat Christian Moser.
Funktional, einladend und würdevoll
Er umschreibt die Unterkunft an der Dorngasse als funktional, einladend und würdevoll. Tommaso Pace und Martin Janser der Bark Architekten AG war es wichtig, dass sich das neue Gebäude aus Holzelementen und einem Satteldach gut in die Umgebung integriert. Das ist ihnen gelungen. Das Gebäude verfügt im Erdgeschoss über eine Wohneinheit mit 4 ½-Zimmern sowie im Obergeschoss über eine Einheit mit 3 ½-Zimmern und eine mit 4 ½-Zimmern. In der unteren Etage befinden sich der Technikraum sowie Räumlichkeiten für Wäsche und Trocknen. Das Raumkonzept lässt eine flexible Belegung zu. Die Unterkunft bietet Platz für 18 bis 22 Personen. Von den 48 Asylsuchenden, die zurzeit in Widen aufgenommen sind, werden im Erstbezug 20 Personen in der neuen Unterkunft leben.
Wohnkomfort, aber kein Luxusbau
Die Bevölkerung hat das Budget von 1,39 Millionen Franken mit einer Toleranz von plus/minus 15 Prozent an der «Gmeind» 2022 gutgeheissen. Um den Bedürfnissen und Anforderungen gerecht zu werden, wurden am Projekt noch Änderungen und Optimierungen vorgenommen. Diese haben die Kostenstruktur etwas verändert, dafür habe man auch stark auf die Kosten und mögliche Einsparungen geachtet. Christian Moser hält aber fest, dass während des Baus keine qualitativen Abstriche gemacht wurden. Es sei sicherlich kein Luxusbau und auf die eine oder andere Option sei bewusst verzichtet worden, was aber auf den Wohnkomfort keinen negativen Einfluss habe. «Es sieht nun so aus, dass wir am oberen Ende der Kostenschätzung bei zirka 1,6 Millionen Franken landen werden.»
Mit diesem Neubau setze Widen ein wichtiges Zeichen – ein Zeichen für Verantwortung, für Solidarität und für eine gelebte Gemeinschaft, erklärt Moser. «Unsere Gemeinde stellt sich damit einer Aufgabe, die nicht immer einfach ist, aber zu der Tradition einer humanitären Schweiz dazugehört.» Der Bau der Unterkunft sei ein gemeinsames Projekt vieler engagierter Menschen. Christian Moser wünscht den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass sie in diesem Haus einen Ort der Ruhe, des Ankommens und des Neubeginns finden. Er appelliert an sie mitzuhelfen, damit Ordnung, Sauberkeit und gegenseitiger Respekt den Alltag prägen.
Erste Annäherung
Die Anlage wurde nun vom Ressort Bau an das Ressort Soziales übergeben. Moser ist überzeugt, dass sein Ratskollege Beat Suter mit seinem Team dafür sorgen wird, dass die Menschen, die hier wohnen, gut betreut werden und Unterstützung erhalten, um sich in Widen zurechtzufinden. «Ich bin überzeugt, dass die Zusammenarbeit mit den regionalen Stellen, den Freiwilligen und der Bevölkerung einen wichtigen Beitrag leisten wird, damit Integration gelingen kann.» Einen ersten Schritt dazu wurde gestern bei der offiziellen Eröffnung gemacht. Viele Widenerinnen und Widener nutzten die Möglichkeit, die Wohnungen zu besichtigen und sich einen Eindruck von den Räumlichkeiten und dem Konzept der Unterbringung zu verschaffen. Verpflegt wurden sie mit einem von Flüchtlingen und Asylsuchenden vorbereiteten Apéro.