Weiher soll entstehen
22.11.2022 Oberwil-Lieli, MutschellenAn der «Gmeind» wird ein Überweisungsantrag gestellt
200 Meter lang mit einer Breite von 20 bis 40 Metern soll ein Weiher werden, den drei Initianten auf einer Gemeindeparzelle nahe des Waldes im «Fischgraben» bauen lassen würden. Sie stellen ...
An der «Gmeind» wird ein Überweisungsantrag gestellt
200 Meter lang mit einer Breite von 20 bis 40 Metern soll ein Weiher werden, den drei Initianten auf einer Gemeindeparzelle nahe des Waldes im «Fischgraben» bauen lassen würden. Sie stellen deshalb an der «Gmeind» am kommenden Freitag einen Antrag, dieses Begehren für erheblich zu erklären.
«Es ist keine Initiative, sondern ein Überweisungsantrag», erklärt Hansruedi Riner, der zusammen mit Erwin Jansen und Hansjörg Geissmann das Anliegen eines Weiherbaus auf Gemeindeland vertritt. Der genaue Überweisungsantrag lautet: «Das Begehren, auf Parzelle Nr. 377 ein Gewässer zu bauen, wird als erheblich erklärt. Dies ist vom Gemeinderat zu prüfen und an der nächsten Gemeindeversammlung zur Abstimmung zu bringen.» Das Begehren wird an der «Gmeind» am Freitag unter «Verschiedenes» vorgestellt. Die Initianten möchten im «Fischgraben» einen Weiher bauen lassen, weil er nach straken Niederschlägen jeweils überschwemmt wird. «Auf dem Grundstück lag ursprünglich ein Flachgewässer. Deshalb herrschen dort entsprechende Boden- und Feuchtigkeitsverhältnisse», weiss Hansruedi Riner. «In den 1940er-Jahren wurde das Land mithilfe einer Drainage landwirtschaftlich nutzbar gemacht. Diese Drainage funktioniert aber nicht mehr bestimmungsgemäss.» Das sei der Grund, wieso das Grundstück heute bei entsprechender Witterung überf lutet werde. Auch sei die Parzelle im kantonalen Richtplan nicht als Fruchtfolgefläche bezeichnet. «Wir rechnen daher mit einer einvernehmlichen Lösung.»
Der angedachte Weiher soll eine Länge von rund 200 Metern und eine Breite zwischen 20 und 40 Metern aufweisen. Wechselnde Wasserstände sind erwünscht. Ein nicht austrocknender Tiefwasserbereich umfasst eine Fläche von 200 bis 240 m2. «Der Weiher bietet vor allem im Flachwasserbereich sehr wertvolle Lebensräume für eine grosse Anzahl von Lebewesen, vor allem für Amphibien», gibt Riner Einblick. «Im Vordergrund steht da die vom Aussterben bedrohte Gelbbauchunke. Durch das Anlegen von Tiefwasserbereichen wird der Weiher aber auch in niederschlagsarmen Zeiten nicht vollständig austrocknen. Einem Fischsterben kann so vorgebeugt werden.» Andererseits machen gerade die Wasserstandsschwankungen die neuen Lebensräume sehr wertvoll für viele Lebewesen.
Holzsteg für die Bevölkerung
Aber auch an den Menschen denken die Initianten. Hansruedi Riner: «Ein Holzsteg soll es der Bevölkerung und auch den Schulen ermöglichen, all diese verschiedenen Lebewesen in ihrer natürlichen Umgebung im jahreszeitlichen Wechsel zu beobachten, aber auch, die sich bietende landschaftliche Schönheit zu erleben. Stimmt die Gemeindeversammlung dem Überweisungsantrag zu, ist der Gemeinderat angehalten, ein Projekt ausarbeiten zu lassen und an einer der nächsten Gemeindeversammlungen zur Abstimmung vorzulegen.» --rwi