Vorgruppe unbekannt
16.01.2024 Oberwil-Lieli, MutschellenMännerchor begeisterte mit seinem Jahreskonzert und Gästen
Am Freitag und Samstag präsentierte sich der Männerchor Oberwil-Lieli in bester Verfassung: musikalisch stark, humorvoll und mit einem guten Händchen für die gute Zusatzunterhaltung. ...
Männerchor begeisterte mit seinem Jahreskonzert und Gästen
Am Freitag und Samstag präsentierte sich der Männerchor Oberwil-Lieli in bester Verfassung: musikalisch stark, humorvoll und mit einem guten Händchen für die gute Zusatzunterhaltung. Den Zuhörern gefiel es.
Zur Hauptfrage am Freitagabend entpuppte sich: «Wer ist denn eigentlich hier Vorband von wem?» Sowohl der Männerchor Oberwil-Lieli wie auch sein Gast, der Entlebucher Alleinunterhalter «Schösu», schoben die Bezeichnung des Hauptkünstlers jeweils auf den anderen. Und beide hatten irgendwie recht. Traf der Entlebucher mit seinen Sprüchen, dem Einbezug des Publikums und den jeweils nur kurz angespielten Liedern mittels Handorgel sofort ins Stimmungsschwarze, gelang das dem Männerchor mit seinem sympathischen Auftreten und den 14 vorgetragenen Liedern ebenfalls. Nach jeweils zwei Auftritten herrschte deshalb wohl Gleichstand in diesem sympathischen Wettkampf. Denn das Publikum hätte wohl dem Chor wie auch «Schösu» noch gerne länger zugehört.
Wahrer Zungenbrecher
Der Männerchor machte es den Anwesenden mit einer rasanten Version von «Mama Loo» der Les Humphries Singers aber auch einfach, ihn immer und immer wieder zu noch einem Müsterchen des Liedes zu überreden. Der brillante Ansager René Wittenbach verkündete zuvor augenzwinkernd, dass Les Humphries Singers es geschafft hätten, «diesen Schrott fünf Minuten lang zu singen». Wohl ähnlich erging es dem Männerchor bei «The Lion Sleeps Tonight», das eine Jagd auf einen Löwen in Afrika beschreibt.
Als wahrer Zungenbrecher entpuppte sich «The Wellerman». Es ist ein neuseeländisches Walfängerlied. «Das Lied beschreibt die lang andauernde Verfolgung eines Wales. Versorgt wurden diese Walfängerschiffe durch die Flotte einer Firma namens ‹The Wellerman›», wusste Wittenbach. Dieses Seefahrerlied authentisch zu singen, verlangte den Männerchormitgliedern sichtlich grosse Konzentration ab. Dafür durften sie bei «Skandal im Sperrbezirk» von der «Spider Murphy Gang» richtig abrocken. Der Männerchor kannte aber auch besinnlich ernste Momente. «‹Ich war noch niemals in New York› von Udo Jürgens beschreibt einen gedanklichen Ausbruch aus dem Alltag. Etwas, was wohl jeder von uns kennt», gab René Wittenbach zu bedenken. «Die kleine Kneipe» widmete er dagegen allen noch bestehenden Dorfbeizen und betonte deren Wichtigkeit für das Zusammenleben in einem Dorf.
26 Legenden
Das Jahreskonzert des Männerchors Oberwil-Lieli stand unter dem Motto «Legenden». Natürlich wurde auch das gleichnamige Lied von Max Giesinger gesungen. «Wir sind aber alles Legenden. Auf der Bühne stehen heute zum Beispiel 26 Legenden. Und unser neuer Schlagzeuger Marton Juhasz ist legendär gut. Jonathan Stich am Klavier begleitet uns schon lange legendär und unsere Gesamtleiterin Monika Sturm-Schmid begleitet uns legendär bereits seit 26 oder 28 Jahren.» Sie kitzelte aus den Männern ein grandios lüpfiges «Bella Ciao» heraus. Und dies, obwohl das Lied eigentlich ein trauriger Song ist, der die italienischen Partisanen im Zweiten Weltkrieg besingt.
Der Abba-Hit «Thank You For The Music» traf den Nagel schliesslich auf den Kopf. «Ich hoffe, dass Sie die Fröhlichkeit dieses Abends in den Alltag tragen können», verabschiedete sich René Wittenbach zusammen mit dem Männerchor. --rwi