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26.03.2024 MutschellenRaiffeisenbank Mutschellen-Reppischtal: Zwei neue Verwaltungsräte gewählt
Fast alle Ziele, die sich die Raiffeisenbank für das Geschäftsjahr 2023 gesteckt hatte, wurden erreicht oder sogar übertroffen. An der Generalversammlung im Berikerhus ...
Raiffeisenbank Mutschellen-Reppischtal: Zwei neue Verwaltungsräte gewählt
Fast alle Ziele, die sich die Raiffeisenbank für das Geschäftsjahr 2023 gesteckt hatte, wurden erreicht oder sogar übertroffen. An der Generalversammlung im Berikerhus wurden die guten Zahlen erfreut zur Kenntnis genommen und der Verwaltungsrat von fünf auf sieben Personen aufgestockt.
Erika Obrist
Der Verwaltungsrat der Raiffeisenbank Mutschellen-Reppischtal besteht aus fünf meist langjährigen Mitgliedern. Mit den neuen Statuten, die an der Generalversammlung am letzten Freitag im Berikerhus genehmigt wurden, gilt für die strategische Führung eine Amtszeitbeschränkung von 16 Jahren. Wären die Statuten bereits jetzt gültig, hätten nicht alle Verwaltungsräte zur Wiederwahl antreten können. Taten sie aber – mit der Absicht, bald jüngeren Fachleuten Platz zu machen. Der erste Schritt dazu wurde an der Versammlung getan: Marco Emmanuello und Dominik Weidmann wurden neu in den Verwaltungsrat gewählt und dieser so auf sieben Personen aufgestockt. Die beiden Neuen sollen sich nun vertieft in ihre Aufgabe einarbeiten. Ist das geschehen, sollen zwei langjährige Verwaltungsräte zurücktreten und das Gremium somit wieder auf fünf Personen reduziert werden.
Alle Bisherigen bestätigt
Mit den neuen Statuten wird auch verlangt, dass Verwaltungsräte Fachwissen aus diversen Gebieten mitbringen müssen, die für die gute Führung einer Bank notwendig sind. Bei Marco Emmanuello und Dominik Weidmann ist das der Fall. Emmanuello ist Finanzchef bei der Hächler-Gruppe, die im Bauwesen tätig ist. Ausserdem ist er diplomierter Experte Rechnungswesen und Controlling. Weidmann hat Ingenieurwissenschaften studiert. Er war lange im Kraftwerksbau tätig, hat sich in Betriebswirtschaft weitergebildet und ist heute selbstständiger Unternehmer und Gemeinderat in Oberwil-Lieli.
Die bisherigen Mitglieder des Verwaltungsrats, Pascale Egloff, Claudia Schuler, Stephan Eichenberger, Tobias Wyrsch und Markus Ackermann, wurden in globo einstimmig für vier Jahre wiedergewählt. Als Präsident bestätigt wurde Markus Ackermann. Bestätigt wurde von den 419 Stimmberechtigten die Firma Ernst & Young AG als Revisionsstelle.
Starke Regionalbank werden
Das Geschäftsgebiet der einzelnen Raiffeisenbanken ist fix zugeteilt. Dasjenige der Raiffeisenbank Mutschellen-Reppischtal umfasst neun politische Gemeinden. Seit einiger Zeit laufen Gespräche mit den Nachbarbanken Zufikon und Rohrdorferberg-Fislisbach über einen Zusammenschluss. «Wir möchten eine starke Regionalbank werden», formulierte Präsident Markus Ackermann das Ziel einer möglichen Fusion. Der Wettbewerb im Bankensektor werde härter, die Kosten stiegen immer mehr. Auch wolle eine künftige grössere Bank jungen Talenten gute berufliche Möglichkeiten bieten. Bei einem Zusammenschluss sollen alle bestehenden Geschäftsstellen erhalten bleiben, zudem gebe es keinen Personalabbau. «Wir peilen ein Wachstum an unter Beibehaltung des Genossenschaftsgedankens», so Ackermann.
Nun gehen die Gespräche über den Zusammenschluss weiter. Im kommenden Herbst werden die Genossenschafterinnen und Genossenschafter informiert. Eine mögliche Urabstimmung über die Fusion ist im März 2025 vorgesehen. Ackermann zeigte sich zuversichtlich, dass das Zusammengehen der drei Banken gelingen wird. «Wir sind positiv unterwegs und begegnen uns auf Augenhöhe.»
Ertrag deutlich gestiegen
Die Kennzahlen der Jahresrechnung 2023 präsentierte Marco Putzolu, Vorsitzender der Bankleitung. Das Kundengeschäft konnte ausgebaut werden: Gestiegen sind sowohl das Hypothekarvolumen als auch die Kundeneinlagen. Der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft erhöhte sich um 40 Prozent, derjenige aus den Kommissionen und Dienstleistungen um 5,8 Prozent. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft konnte nur leicht gesteigert werden. Insgesamt lag der Geschäftsertrag um fast 2,5 Millionen Franken oder 31 Prozent über demjenigen des Vorjahrs. «Wir haben fast alle Ziele, die wir uns gesteckt haben, erreicht oder übertroffen», bilanzierte Putzolu.
Allerdings sind auch die Kosten gestiegen. Investiert wurde vor allem in die IT sowie in die Weiterbildung des Personals. Auch Personal- und Sachaufwand sind gestiegen.
Der Jahresgewinn beläuft sich auf 590 000 Franken, ein Plus von fast 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn wird grösstenteils den Reserven zugewiesen. Damit wird die Eigenkapitalbasis gestärkt.
Die Generalversammlung der Raiffeisenbank ist immer auch ein geselliger Anlass. Zum Auftakt unterhielt der Musikverein Birmensdorf ZH die Anwesenden mit beschwingten Melodien. Nach dem geschäftlichen Teil gab es ein feines Nachtessen aus der Küche des Hotel-Restaurants Stalden, Berikon. Serviert wurden das Essen und die Getränke von den Mitgliedern des Damenturnvereins Oberwil-Lieli. Zusammen mit einem künstlerischen Intermezzo war es wiederum ein gelungener Anlass der Raiffeisenbank. Nicht nur der erfreulichen Zahlen wegen.