Turnverein führt Mitte November «Diskretion isch Ehresach» auf

Ein sehr unterhaltsames Theater probt der Fischbach-Gösliker Turnverein für seine Aufführungen am 16., 20., 22. und 23. November. In «Diskretion isch Ehresach» verstrickt sich ein christlich-konservativer Regierungsrat in Sadomaso und Bestechungen.

Roger Wetli

«Nein, dass aktuell auch die Regierungsratswahlen stattfinden, war bei der Auswahl dieses Stücks nicht ausschlaggebend», lacht Corina Wälchli. Sie steht dieses Jahr nicht selbst auf der Bühne, präsidierte aber das Organisationskomitee des Theaters.

«Diskretion isch Ehresach» handelt vom fiktiven Regierungsrat Alois Häfliger (gespielt von Guido Siegenthaler). In einem Erstklasshotel möchte er von der Diskretion und den guten Kontakten des Hoteldirektors Sulzbach (gespielt von Roli Bühlmann) profitieren. Dieser arrangiert ihm nicht nur ein sadomasochistisches Schäferstündchen, sondern auch ein Treffen mit dem russischen Geschäftsmann Igor Popov (gespielt von Ronny Forrer), der als Gegenleistung für die Aufbesserung des Regierungsratslohns die Baubewilligung für seine Villa erhalten möchte.

Das Chaos nimmt seinen Lauf

Dumm nur, dass die ebenfalls gebuchte Domina ihre ahnungslose Schwester und Tierpflegerin Maja Tobler (gespielt von Gillian Schafroth) schickt und der Journalist Toni Aschwanden (gespielt von Cédric Beaud) auftaucht. Dieser schreibt für eine christlich-konservative Zeitung und möchte dem ebenfalls christlich-konservativen Regierungsrat ein paar Fragen stellen. Er träumt davon, für den «Blick» zu arbeiten, und wittert bald im Erstklasshotel die Geschichte, die seinen Aufstieg bedeuten könnte. Um aus dem Schlamassel herauszukommen, wird der Kellner Erwin Müller (gespielt von Guido Siegenthaler) gezwungen, sich als Regierungsrat auszugeben, da sich beide sehr gleichen. Und dann kündet sich auch noch Häfligers Ehefrau Dorothee (gespielt von Fabienne Rymann) an. Das Chaos nimmt somit seinen Lauf.

Stück braucht Mut

Guido Siegenthaler schlüpft bei «Diskretion isch Ehresach» in eine Doppelrolle. Letztes Jahr mimte er beim 111-Jahr-Jubiläum des Vereins bereits den damaligen Fischbach-Gösliker Gemeindeammann Hans Peter Flückiger. Siegenthaler betont: «Zwischen dem jetzt von mir gespielten Regierungsrat und Flückiger gibt es keine Ähnlichkeiten.» Und Gillian Schafroth, welche die Schwester der Domina spielt, stellt fest: «Dieses Stück braucht Mut. Gerade weil uns im Dorf sehr viele Personen kennen.» So ist etwa Guido Siegenthaler in Lederkleidung zu sehen, es gibt ein wenig nackte Haut und anzügliche Sprüche. «Vieles ist aber nur angedeutet. Das Stück geht nie unter die Gürtellinie», unterstreicht Corina Wälchli. «Vielmehr zeigt es auf liebevolle und überspitzte Weise die menschlichen Schwächen und im Falle des Regierungsrats seine etwas schrägen Bedürfnisse. Als Person, die vieles entscheiden muss, möchte er, dass die Domina ihm befiehlt.»

Aufgrund des anzüglichen Inhalts hat sich der Turnverein entschieden, von einer Tradition abzuweichen. So wird die Jugend diesmal nicht zur Hauptprobe eingeladen.

Gut eingespielt

«Diskretion isch Ehresach» benötigt nur sechs Schauspieler. «Das ist ein Grund, wieso wir es ausgewählt haben. Es fallen diesmal einige treue Schauspielende aus unterschiedlichen Gründen aus», erklärt Corina Wälchli. «Es kommen dafür alle richtig zum Spielen. Das ist in Stücken mit zwölf Personen nicht immer der Fall. Dort gibt es manchmal Minirollen.» Die Regie führt Bruno Villiger. Die Proben begannen bereits um Ostern. Entsprechend gut sitzen die Texte bei einem Probebesuch Anfang Oktober bereits. «Wir schleifen jetzt noch an der Mimik und den Bewegungen und sind zuversichtlich, dass wir das Stück am 16. November in vollem Glanz und selbstsicher präsentieren können. Wir freuen uns darauf», lacht Guido Siegenthaler.

«Diskretion isch Ehresach» wird in der Schulanlage Lohren aufgeführt am Samstag, 16. November, ab 20 Uhr, am Mittwoch, 20. November, ab 19.30 Uhr, am Freitag, 22. November, ab 20 Uhr, am Samstag, 23. November, ab 20 Uhr. Alle Infos unter www.theater.figoe.ch.