Urs Huber gelingt erlösender Sieg
Urs Huber hatte eine harte Zeit hinter sich. Doch jetzt ist ihm am Nationalpark-Bike-Marathon ein kleiner Befreiungsschlag gelungen. «Wow, was für ein Moment, als Sieger in Scuol einzufahren», sagt der ...
Urs Huber gelingt erlösender Sieg
Urs Huber hatte eine harte Zeit hinter sich. Doch jetzt ist ihm am Nationalpark-Bike-Marathon ein kleiner Befreiungsschlag gelungen. «Wow, was für ein Moment, als Sieger in Scuol einzufahren», sagt der Freiämter.
Ischgl Ironbike. Marathon-Schweizer-Meisterschaft und letzte Woche das Grand-Raid-Rennen. Im August holte Urs Huber immer dieselbe Platzierung: 5. Rang. Und er war dabei immer enttäuscht. Der erfolgsverwöhnte Routinier gab immer sein Bestes, war jedoch teilweise weit entfernt vom Podest. Am Nationalpark-Bike-Marathon ging er aber wieder voller Elan an den Start. «Wieder war ich überzeugt, dass der Knoten platzen wird», sagt der Joner.
Dies dachte er aber auch jeweils bei den vorangegangenen Rennen. Doch nun war es anders. Huber war von Anfang an bereit und hielt bei den Offensivaktionen seiner Konkurrenten mit und positionierte sich in der sechsköpfigen Spitzengruppe. Die Fahrweise blieb unanimiert und ohne riesiges Tempo. Also drückte Urs Huber etwas aufs Gaspedal. Und dann setzte Stauffer – einer seiner ärgsten Konkurrenten – noch einen drauf und wollte davonziehen. «Da war er also, der Mann, gegen den ich in den letzten drei Rennen keine Chance hatte», so Huber, der dranblieb. Das Rennen wurde erneut wenig temporeich.
Huber witterte seine Chance, zog vorne weg und war nun allein an der Spitze. «Dies war nun eine optimale Ausgangslage, denn nach dem gewonnenen Bergpreis liess ich Stauffer in der Abfahrt wieder aufschliessen, um zurück im Engadin dann mit vereinten Kräften weiterzufahren.» Die Taktik ging auf. Stauffer und Huber fuhren gemeinsam vorne weg. Und der Freiämter wartete auf den richtigen Moment, um davonzuziehen. Als dieser gekommen war, konnte Stauffer nicht an ihm dranbleiben. «Vollgas. Die Lücke wurde kontinuierlich grösser.» Stauffer war geschlagen. Der Vorsprung komfortabel. «Ich konnte kontrolliert und sicher ins Ziel fahren und zum bereits siebten Mal die längste Distanz am Nationalpark-Bike-Marathon für mich entscheiden», sagt ein überglücklicher Huber im Ziel. «Endlich wieder ein Erfolgserlebnis, die Erleichterung war unbeschreiblich gross.»
Dieser Sieg gibt ihm viel Motivation für die verbleibenden Rennen in dieser Saison. Urs Huber setzt noch zu einer kleinen Ansprache an und erzählt: «Ich war in dieser schwierigen Zeit zuletzt trotzdem stets überzeugt davon, dass ich es nochmals ganz nach vorne schaffen kann. Doch es brauchte einen unendlichen Durchhaltewillen. Vieles musste ich mir in dieser Zeit anhören und sagen lassen, und viele Schulterklopfer aus guten, alten Zeiten glaubten nicht mehr an mich. Jetzt bin ich unendlich glücklich, offenbar alles hinter mich gebracht zu haben. Ich werde die Pause nach der Saison und einen guten Winter trotzdem brauchen, um im nächsten Jahr wieder konstant auf dem gewohnten Niveau fahren zu können.» --red