Umbau auf Kurs
21.04.2023 Grosser RatZentralbau der St. Josef-Stiftung nimmt bald Formen an
Die Rückbauarbeiten des Millionenprojektes wurden in den vergangenen Tagen abgeschlossen. Während nun mit den Installationen begonnen wird, sucht die Stiftungsleitung einen neuen Namen für ihr ...
Zentralbau der St. Josef-Stiftung nimmt bald Formen an
Die Rückbauarbeiten des Millionenprojektes wurden in den vergangenen Tagen abgeschlossen. Während nun mit den Installationen begonnen wird, sucht die Stiftungsleitung einen neuen Namen für ihr künftiges Herzstück.
Marco Huwyler
Am 7. Mai 2018 hatte die Baukommission der St. Josef-Stiftung ihre erste Sitzung zum lancierten 38-Millionen-Projekt «Umbau Zentralbau». Mittlerweile sind fünf Jahre vergangen und die damals Beteiligten blicken zufrieden auf das Erreichte. «Die Projektorganisation ist inzwischen erprobt und hat sich ausgezeichnet bewährt», findet Stiftungsleiter Thomas Bopp.
Ein gutes Händchen
Davon zeugen die reibungslosen acht Monate, die hinter den Verantwortlichen liegen. «Wir sind zum jetzigen Zeitpunkt genau so auf Kurs, wie wir uns das vorgestellt hatten. Das macht mich schon ein wenig stolz», sagt Bopp lächelnd. «Selbstverständlich ist das nicht. Wir sind deshalb dankbar, dass wir in den entscheidenden Momenten ein gutes Händchen, die richtigen Mitarbeiter und nicht zuletzt auch ein wenig Glück hatten.» Von den zahlreichen beteiligten Unternehmen hätten bislang alle ihre Verpflichtungen tadellos eingehalten, es seien zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort die richtigen Provisoriums-Möglichkeiten zur Verfügung gestanden und bei den betroffenen externen Anspruchsgruppen habe man bislang stets viel Interesse und Verständnis für die Unannehmlichkeiten angetroffen.
Aus diesen Gründen ist es bisher gelungen, den täglichen Betrieb der Stiftung trotz Grossbaustelle mitten im Herzen ohne grössere Einschränkungen aufrechtzuerhalten. Läuft alles nach Plan, kann das neue Haus in rund 18 Monaten bezogen werden. Es wird nicht bloss adäquaten Lebensraum für Menschen mit Unterstützungsbedarf schaffen, sondern neben einer heilpädagogischen Schulabteilung, einem Physio- und Ergotherapiezentrum, einer Wäscherei, Seminarräumen und Küche auch das beliebte Restaurant JoJo beheimaten.
Diese Vielfalt und Diversität soll künftig auch im Namen des Hauses seinen Ausdruck finden. Zu diesem Zweck lancieren die Verantwortlichen der St. Josef-Stiftung heute einen Wettbewerb.
«Es sind freudige Monate»
St. Josef-Stiftung: Grosser Umbau schreitet planmässig voran
Seit rund acht Monaten ist im Isenlauf das neue Herz der St. Josef-Stiftung am entstehen. Der Umbau des Zentralbaus ist auf gutem Weg. Heissen soll das Gebäude nach der Fertigstellung aber anders.
Marco Huwyler
Alleine die genannten Quantitäten zeigen die Dimensionen des laufenden Bauprojekts der St. Josef-Stiftung. «Wir haben 4200 Kubikmeter Material abgeführt», rechnet Architekt Peter Trost vor. «Das entspricht ungefähr 380 vollbepackten Sattelschleppern.» Die gewaltigen Mengen Bauschutt sind in den letzten Monaten bei den Rückbauarbeiten des Zentralbaus angefallen. «Dieser ist nun abgeschlossen», berichtet Trost. «Genauso, wie die Erweiterungsarbeiten des Rohbaus.»
Damit kann in den kommenden Wochen mit den Installationsarbeiten begonnen werden. «Ziel ist, dass die Rohbauarbeiten noch im Sommer 2023 abgeschlossen sind», sagt Architekt Trost. Bis das neue Herzstück der St. Josef-Stiftung dann bezugsbereit ist, wird es voraussichtlich Ende 2024.
70 verschiedene Handwerker
«Es erfüllt mich mit tiefer Zufriedenheit und Genugtuung, zu sehen, wie alles auf Kurs ist», sagt Stiftungsleiter Thomas Bopp, der beim Projekt auch als Leiter der Baukommission fungiert. «Es ist unglaublich schön zu sehen, dass alles so funktioniert und ineinandergreift, wie wir uns das erhofft haben, und sich die Arbeit aller Beteiligten nun auszahlt», schwärmt er. «Es sind wirklich freudige Monate.»
Zumal es keineswegs selbstverständlich sei, dass bei einem solchen Projekt alles wie am Schnürchen läuft. Der Umbau des Zentralbaus ist komplex. Für jedes der zehn Geschosse (zwei UGs, das EG und sieben Stockwerke) wurde angesichts der mannigfaltigen künftigen Nutzungsfunktionen (vom Restaurant, der Wäscherei über Wohnungen, Konferenzräume und vieles mehr) ein eigenes Betriebskonzept ausgearbeitet. Entsprechend divers und vielschichtig gestalten sich auch die Umbautätigkeiten. «Momentan sind rund 40 verschiedene Handwerker auf der Baustelle beschäftigt – zu Hochzeiten werden es bis zu 70 aus rund 50 verschiedenen Bau- und Installationsunternehmen», berichtet Trost. «Das bedingt höchste Anforderungen an die Logistik.» Einmal wöchentlich kommen Vertreter aller Beteiligten zu einer Sitzung zusammen, um sich über die neusten Herausforderungen auszutauschen. «Reibungslose Kommunikation diesbezüglich ist essenziell, anders ginge es nicht.»
Betrieb nie gefährdet
Zumal wie bei jedem grösseren Bauprojekt auch beim Umbau des St.Josef-Zentralbaus immer wieder Überraschungen auf die Involvierten warten. So wurden etwa im Boden völlig unerwartet Werkleitungen gefunden, wo gemäss den Zeichnungen aus den 70er-Jahren eigentlich gar keine hätten sein sollen. «Leider haben wir keinen Röntgenblick», lacht Trost. «Das würde vieles vereinfachen.» Trotzdem kam es bisher im Verlauf der achtmonatigen Bautätigkeit zu keinen nennenswerten Verzögerungen oder Zwischenfällen. «Wir sind, sowohl was Kosten, Qualität als auch was Termine anbelangt, auf Kurs», sagt Bauherrenvertreter Yves Siegrist, dem als Bindeglied beim Gesamtprojekt eine wichtige Schlüsselrolle zukommt, stolz. Auch der laufende Betrieb der Stiftung, die ihren Aufgaben für ihre Klientel auch während der Umbauphase unvermindert nachkommen muss, sei zu jeder Zeit reibungslos gewährleistet. «Auch das Restaurant JoJo bewährt sich am provisorischen Standort in der Mehrzweckhalle prächtig», berichtet Thomas Bopp. «Wir haben kaum weniger Gäste als zu Normalzeiten. Die Leute schätzen die spezielle Atmosphäre im Provisorium.»
Dennoch freut er sich schon sehr darauf, die Menschen in rund eineinhalb Jahren im rundum erneuerten JoJo begrüssen zu dürfen. Das Restaurant wird, leicht vergrössert, rund 30 zusätzlichen Gästen Platz bieten und mit einer neuen Terrasse mit Blick auf das Stiftungsgelände ausgestattet.
Namenswettbewerb lanciert
Wie vor dem Umbau wird es ansonsten in denselben Räumlichkeiten des Zentralbaus beheimatet sein – wobei dieser dann nicht mehr «Zentralbau» heissen wird. Die Verantwortlichen rund um Marketing- und Kommunikationsleiterin Mirjam Hegenbarth lancieren in den kommenden Wochen nämlich einen Namenswettbewerb für das sich im Umbau befindende neue Haus.
Analog zum «Fortuna» nebenan, soll das Gebäude einen erfrischenden neuen Namen mit einer positiven Bedeutung erhalten, der zu einem solch diversen Haus für so viele unterschiedliche Bedürfnisse und Tätigkeitsfelder passt. «Er soll kurz und prägnant sein und für die bunte Vielfalt stehen, die er letztlich repräsentiert», sagt Hegenbarth. Wer eine gute Idee hat, kann sich ab heute Freitag via Onlinewettbewerb über die St. Josef-Homepage (www.josef-stiftung.ch) oder per ausgefülltem Talon (siehe auch unten auf dieser Zeitungsseite) melden. Als Preise winken Gutscheine der Bremgarter Altstadtgeschäfte (FAB). Und zwar nicht bloss für den Sieger des auserkorenen Namens, sondern auch für den Zweit- und Drittplatzierten.
Weniger Lärm
Dass dafür die Öffentlichkeit miteinbezogen wird, passt zur offenen Kommunikationsstrategie, mit der die Stiftung den Umbau ihres zentralen Gebäudes begleitet. «Wir wollen stets umfassend und transparent informieren und die Bremgarter Bevölkerung über die Geschehnisse auf dem Laufenden halten, damit sie diesen Meilenstein für die Stiftung mit uns begleiten können», sagt Thomas Bopp. Der Stiftungsleiter ist den Bremgarterinnen und Bremgartern – insbesondere den Anwohnern – dankbar, wie wohlwollend sie den Umbau angenommen haben, obwohl der Baulärm zuweilen beträchtlich war.
Und für all jene Geplagten hat er eine gute Nachricht. «Nach dem nun abgeschlossenen Rückbau werden die Bautätigkeiten wohl deutlich leiser», sagt er. Auch wenn während der nun folgenden Phase in den kommenden Monaten wieder mindestens 380 Sattelschlepper voll Material transportiert werden – diesmal einfach in die andere Richtung. Der Rohbau will schliesslich wieder gefüllt werden.