Ukrainehilfe weiter aktuell
25.02.2025 Hägglingen, Region UnterfreiamtVerein «Switlo» informierte in Hägglingen aus erster Hand
Dieser Tage ist es bereits drei Jahre her, seit Russland den Ukraine-Krieg begonnen und damit unsagbares Leid über das osteuropäische Land gebracht hat. Im Freiamt ist die Organisation ...
Verein «Switlo» informierte in Hägglingen aus erster Hand
Dieser Tage ist es bereits drei Jahre her, seit Russland den Ukraine-Krieg begonnen und damit unsagbares Leid über das osteuropäische Land gebracht hat. Im Freiamt ist die Organisation «Switlo» (auf Deutsch «Licht») aktiv für umfangreiche humanitäre Hilfe engagiert.
Das Pfarramt Hägglingen nahm den dritten Jahrestag der Ukraine-Invasion zum Anlass, um eine Vertretung der Freiämter Hilfsorganisation zu einem Info-Abend nach Hägglingen einzuladen, wo sie von Diakon Hans-Peter Stierli herzlich begrüsst wurde. Für die «Switlo», welche ihren Sitz in Aristau hat, nahmen Präsidentin Valentina Müller Kalnitska mit den Vorstandsmitgliedern Ehegatte Frank Müller und Roman Vovk teil.
Die Auslösung des Ukraine-Konfliktes rief damals vier Familien ukrainischer und schweizerischer Herkunft auf den Plan. Für sie war schon bald klar: Den leidtragenden Menschen in der Ukraine muss geholfen werden. Einerseits entstanden innerhalb dieses Landes, aber auch in der Schweiz, Flüchtlingsströme, andrerseits wuchsen in der Ukraine rasant Bedürfnisse an lebensnotwendigen Gütern wie Kleidern, Medikamenten, Lebensmitteln. Wie von den Switlo-Gästen zu erfahren war, entschloss man sich in Anbetracht des wachsenden Leides an der ukrainischen Bevölkerung bereits im Mai 2022 zur Gründung des seither aktiven Vereins.
«Jeder hilft, was er kann»
Switlo setzte sich zum Ziel, überall, wo notwendig, der Bevölkerung zu helfen. Seiher sind schon bald 80 Camions mit Hilfsgütern aus der Schweiz in Richtung Ukraine weggefahren. Das Vereinsmotto lautet nicht umsonst «Jeder hilft, was er kann», so Vorstandsvertreter Frank Müller. Mittlerweile sind im Verein unter anderem rund 20 Flüchtlinge tätig, welche zusammen mit den vier Gründerfamilien aktiv Hand anlegen.
Das Augenmerk wird dabei besonders auf Bedürfnisse von Schulen, Kindergärten, und Gesundheitseinrichtungen gelegt. Die seit mehr als 30 Jahren in der Schweiz lebende, mit einem Schweizer verheiratete Ukrainerin Valentina Müller Kalnitska weiss, wo die Hauptakzente zu setzen sind. Sie wusste zu berichten, dass alle zwei bis drei Wochen ein Camion mit humanitärer Hilfe in die Ukraine unterwegs ist. Die Formalitäten mit dem Staat sind so geregelt, dass die Transporte problemlos die Grenzen passieren und die Bestimmungsorte gut erreichen können.
«Es bestehen zur Hauptsache drei Zielorte der Hilfslieferungen» so Roman Vovk. Gegen 90 Prozent der Lieferungen gehen in die Region um Zaporizhzhia im Süden des Landes, nur wenige Kilometer von der Demarkationslinie entfernt. Die weiteren geografischen Schwerpunkte liegen bei Lviv, Iwano-Frankiwsk (Westukraine) sowie bei Kiew. Die erfolgreichen Sammelaktionen und Hilfsgütertransporte in die Ukraine sind nur möglich dank intensiver Unterstützung von Patenschaften durch Privatpersonen und Firmen sowie mittels gezielter Sammelaktionen. Nicht vergessen gehen darf die namhafte Unterstützung durch Pfarreien und Kirchgemeinden. Ein beispielhaftes Engagement leistet eine mittlerweile rund 40-köpfige Frauengruppe aus dem Berner Oberland, welche sich regelmässig zum Stricken trifft und herrliche Produkte von sehr guter Qualität für die Ukraine liefert.
Notwendige Hilfsgüter finden dankbare Abnehmer
Wie zu erfahren war, bemühten sich zur gleichen Zeit in Bremgarten weitere Switlo-Verantwortliche, um die Beladung eines Lastwagens, welcher alsdann mit Hilfsgütern in die Ukraine aufbrach. Durch aktive Sammelaktionen werden Decken, Kissen, Schlafsäcke, sanitäre Einrichtungen, Kerzen, Lampen, Lichter, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel, Kleider und Schuhe bis lang haltbare Lebensmittel gespendet. Es versteht sich, dass diese Sendungen stets minutiös von den Vereinsmitgliedern vorbereitet werden, damit die Güter nach dem Empfang gleich ihrer Zweckbestimmung zugeführt werden können. So wurde beispielsweise mit einem Spital die Lieferung eines Generators vereinbart, welcher bei Stromausfällen lebenswichtige Dienste leisten kann. Auch ein chemisches Abwehrfahrzeug, bei einer Schweizer Stadt gekauft, fand in der Ukraine einen neuen Einsatzort.
Nächste Sammelaktion
Jedermann erhofft sich einen dauerhaften Frieden für die Menschen in der Ukraine. Niemand wagt eine Prognose, wieweit sich ein solcher in Anbetracht der aktuellen Situation dann wirklich auch einstellen wird. Einigkeit bestand hingegen darin, dass die Erbringung humanitärer Hilfe auch künftig unabdingbar sein wird. Nach der Vorstellung und der Filmpräsentation bestand Gelegenheit, sich bei einem Apéro engagiert auszutauschen, was getan wurde. Gastgeber Diakon Hans-Peter Stierli konnte für seine Pfarrei zwei Spendentage verheissen und lud dazu ein, am Freitag, 7. März, und am Samstag, 8. März, nach Hägglingen zu kommen, wo jegliche Spenden und Beiträge gerne entgegengenommen werden. Die Spendenaktion findet statt im Pfarreihaus am Freitag, 7. März, von 14 bis 19 Uhr und am Samstag, 8. März von 9 bis 16 Uhr. --tre
Weitere Infos unter www.switlo.ch.