Traktoren, Bibeli und Geselligkeit
29.08.2023 Zufikon, Region BremgartenMusik und Landwirtschaft
Erfolgreiches «Hoffäscht»
Das Wetter hätte am Wochenende sonniger sein dürfen. Trotzdem fanden sehr viele Besucher den Weg zum Zufiker «Storenächerhof», wo von Freitag bis Sonntag zum Tanz ...
Musik und Landwirtschaft
Erfolgreiches «Hoffäscht»
Das Wetter hätte am Wochenende sonniger sein dürfen. Trotzdem fanden sehr viele Besucher den Weg zum Zufiker «Storenächerhof», wo von Freitag bis Sonntag zum Tanz aufgespielt und der Landwirtschaftsbetrieb vorgestellt wurde. Guten Anklang fanden die Vorführungen der Landmaschinen und des Motorsägesports. --red
«Hoffäscht» war ein toller Erfolg
Am Hoffest der Familie Wertli auf dem Storenächerhof in Zufikon haben sich an diesem Wochenende Traktorenfans, Familien und befreundete Landwirte getroffen. Das Wetter war durchzogen, die Stimmung trotzdem gut.
Es ist Samstagnachmittag. Im Hintergrund laufen die «Toten Hosen». Kinder spielen auf der noch leeren Bühne, auf der heute Abend DJ Hitz das Mischpult zum Glühen bringen wird. Die Stimmung ist gut, die Leute sind ausgelassen und sichtlich froh, am Trockenen zu sein. «Das letzte Mal hatten wir Wetterglück, diesmal eben nicht», erklärt Silvia Wertli, die Chefin des Storenächerhofs. Trotz allem sei es am Freitagabend «pumpenvoll» gewesen, erzählt ihr Mann Beat Wertli stolz. «Man hört an seiner rauen Stimme, wie gut das Fest gestern Abend gewesen ist», witzelt ein Freund des Hofbesitzers im Vorbeigehen. Beat Wertli lacht nur verschmitzt. Er erklärt gerade die hochmoderne Futterstation. Wenn es um seinen Hof geht, ist Beat Wertli Feuer und Flamme. «Das Hoffest ist wie ein Tag der offenen Tür, obwohl bei uns die Türen eigentlich immer offen stehen, denn wir haben nichts zu verbergen.» Für Wertli ist das Fest eine Gelegenheit, seinen Hof zu zeigen und sich mit Kundinnen und Kunden auszutauschen. So erklärte er Interessierten eifrig, wie das mit der Pouletmast, dem Melken und dem Offenstall funktioniert. Er fühle sich manchmal unter Druck gesetzt, da manche Leute seinen Hof als Massentierhaltung abstempeln. Es brauche eine gewisse Zahl Hühner, um das Geschäft rentabel zu machen, sagt Wertli. Der Schutz der Tiere und die Vorschriften an die Haltung seien im Vergleich zum Ausland hoch. Den Hof hat er von seinem Vater geerbt und seinen Wünschen entsprechend mit einem Laufstall ergänzt. Seine Frau Silvia Wertli kenne er schon seit seiner Jugend, sie sei aus Berikon und der Vater war ebenfalls Bauer: «Da kennt man sich eben.» Beide scheinen praktisch zu allen Anwesenden einen persönlichen Bezug zu haben. Verwandte, Freunde und Leute aus dem Dorf kommen ans Hoffest. «Dank unseren Söhnen haben wir ein Netzwerk, mit dem wir auch jüngere Leute erreichen. Und wir sind sogar auf Facebook und Instagram», sagt Beat Wertli und fügt hinzu: «Wir haben erst später gemerkt, dass die Badenfahrt in derselben Woche ist. Für uns hat sich aber nichts geändert, wir haben ein anderes Zielpublikum.»
Über 100 Helfende
Apropos Zielpublikum – das Hoffest ist Familiensache. So gibt es ein Kinderprogramm, für die Kinder organisiert von der Jubla Bremgarten. Auch viele der über 100 Helferinnen und Helfer kommen aus dem Umfeld der Familie. Zu ihnen gehört der junge Neffe Cyrill Meyer, der tatkräftig mithilft. Wetterbedingt konnte die Oldtimerrundfahrt nicht stattfinden. «Wer einen überdachten Traktor hat, kann sich schon ‹von› nennen», scherzt Silvia Wertli, als sie die im Regen stehenden Traktoren betrachtet. Die einen sind wegen der Traktoren ans Hoffest gekommen, die anderen wegen der Tiere. Und alle für die Geselligkeit im Festzelt. «Man trifft Leute, die endlich mal wieder aus ihren Schneckenhäusern rauskommen», konstatiert Adriana Kaufmann, eine der unzähligen freiwilligen Helferinnen. Bernadette Wertli bringt es auf den Punkt: «Das Hoffest ist für Jung und Alt, hat Tradition und ist vor allem gesellig.» --gum