Talent orientiert sich neu
28.06.2024 Sport, FussballDer Kallerer Nik Dubler verlässt den FC Aarau
Nik Dubler hatte einen Profivertrag beim FC Aarau. In der 1. Mannschaft kam er nie zum Einsatz. Zweimal wurde der 20-Jährige an unterklassige Clubs verliehen. Jetzt verlässt er die Aarauer definitiv und will ...
Der Kallerer Nik Dubler verlässt den FC Aarau
Nik Dubler hatte einen Profivertrag beim FC Aarau. In der 1. Mannschaft kam er nie zum Einsatz. Zweimal wurde der 20-Jährige an unterklassige Clubs verliehen. Jetzt verlässt er die Aarauer definitiv und will künftig auf den Beruf setzen. Fussball spielen wird er aber weiterhin.
Josip Lasic
Die Verlängerung läuft im Aufstiegsspiel zur Promotion League zwischen Vevey-Sports und dem FC Schötz. Die Welschen führen 1:0. Nach dem 2:2 aus dem Hinspiel scheinen die Aufstiegsträume der Luzerner ausgeträumt. Dann trifft Nik Dubler und rettet Schötz in die Verlängerung.
Am Ende scheitert das Team doch noch. Vevey siegt 2:1 in der Verlängerung und steigt auf. Doch Dubler hat in diesem Spiel seine Qualität unter Beweis gestellt. Die Qualität, dank der er noch als Junior vom FC Wohlen in den Nachwuchs des FC Aarau geholt wurde, Aufgebote für die U-Nationalteams erhielt und mit 18 bereits einen Profivertrag beim Challenge-League-Verein erhalten hat. Zum Einsatz kam er im Fanionteam der Aarauer aber nie. Nur einmal stand er im Aufgebot für ein Pflichtspiel, ohne eingewechselt zu werden. Stattdessen wurde er zweimal ausgeliehen, um in tieferen Ligen Spielpraxis zu sammeln. Zuerst an den SC Kriens in die Promotion League und anschliessend an den FC Schötz in die 1. Liga classic. Jetzt läuft sein Vertrag bei Aarau aus und wird nicht verlängert. Knapp einen Monat nach seinem Tor in der Aufstiegsbarrage ist der junge Freiämter vereinslos. Wieso?
Karriere kam ins Stocken
«Ich möchte mich stärker auf den Beruf fokussieren. Lange habe ich davon geträumt, Fussballprofi zu werden. Komplett werde ich den Traum nicht aufgeben, aber er rückt in den Hintergrund», erzählt der 20-Jährige. «Ich trete demnächst eine neue Arbeitsstelle bei einer Bank in Luzern an und will mich darauf konzentrieren.»
Grund dafür ist, dass seine Fussballkarriere in letzter Zeit etwas stagniert ist. «Zuerst war ich bei Kriens. Die Saison dort war schwierig. Ich habe nicht sooft gespielt, wie ich mir das gewünscht hätte. Bei Schötz lief es jetzt etwas besser. Trotzdem wurde mir bei Aarau signalisiert, dass ich vermutlich wieder verliehen werden würde und es noch nicht für die Challenge League reicht. Ich habe mich gefragt, ob ich nach wie vor alles dem Fussball unterordnen will und habe mich dann dafür entschieden, dass es das Beste ist, wenn ich den Vertrag nicht verlängere.» Da er während seiner Zeit im Nachwuchs des FC Aarau eine Sportler-KV-Lehre bei der Credit Suisse absolviert hat, ist die Arbeit auf einer Bank die logische Wahl.
SC Buochs als nächste Station
Dem Fussball will er aber nicht komplett den Rücken kehren. Voraussichtlich geht er zum SC Buochs in die 2. Liga interregional. «Ich brauche den Sport, die Kabine, das will ich alles noch spüren. Kollegen von mir spielen in Buochs und haben mir den Club schmackhaft gemacht. Es sind Ambitionen da, in die 1. Liga aufzusteigen. Gleichzeitig hoffe ich, dort auch wieder die Freude am Fussball zurückzugewinnen, die in letzter Zeit ein wenig verloren gegangen ist.»
Da Dubler immer noch in Kallern wohnt, ist Buochs im Kanton Nidwalden allerdings etwas weit. Doch er hat schon eine Lösung gefunden. «Da ich ohnehin in Luzern arbeiten werde, habe ich eine WG mit Kollegen in der Stadt gefunden, wo ich unter der Woche bleiben kann und von wo aus es auch nicht mehr weit nach Buochs ist.»
Auch eine Rückkehr zu seinem FC Wohlen schliesst er eines Tages nicht aus. «Bevor ich zu Kriens bin, war Wohlen bereits an mir interessiert. Ich habe mich damals allerdings für die Krienser entschieden und jetzt aktuell orientiere ich mich ein wenig in Richtung Innerschweiz mit Beruf und Fussball, aber ich kann mir durchaus vorstellen, eines Tages wieder für Wohlen zu spielen. Ich war dort bis zur U13 und habe Freunde und Familie in Verein und Ort.» Genausowenig schliesst er aus, dass er doch noch eines Tages die Abzweigung in Richtung Profifussball nimmt, sofern sich die Gelegenheit anbietet. Aktuell aber orientiert sich das Talent neu.