Jahresrückblick: Erneuerung des Kunstrasens im Sportzentrum Burkertsmatt sorgte für rote Köpfe
Seit diesem Herbst fragt man sich in Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen: Wie weiter mit dem Kunstrasen des Sportzentrums Burkertsmatt? Die Gemeinden ...
Jahresrückblick: Erneuerung des Kunstrasens im Sportzentrum Burkertsmatt sorgte für rote Köpfe
Seit diesem Herbst fragt man sich in Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen: Wie weiter mit dem Kunstrasen des Sportzentrums Burkertsmatt? Die Gemeinden gehen unterschiedlich mit dem Thema und den Beschwerden dreier Privater beim Kanton um.
Roger Wetli
Eigentlich sind sich alle Verantwortlichen einig: Der Kunstrasen im Sportzentrum Burkertsmatt hat nach zwölf Jahren und rund 3000 Betriebsstunden pro Jahr sein Lebensende erreicht. Er muss dringend ersetzt werden. Eine Diskussion ist einzig über das korrekte Vorgehen bei der Planung, Budgetierung und Ausschreibung dieser Sanierung entbrannt. Die privaten Einsprecher Lieni Füglistaller aus Berikon, Guschti Roten aus Rudolfstetten-Friedlisberg und Peter Kohler aus Rudolfstetten-Friedlisberg haben beim Kanton Beschwerde eingelegt. Sie werfen den Verantwortlichen unter anderem vor, diese Sanierung für die Abgeordnetenversammlung des Gemeindeverbands Sport-, Freizeit- und Begegnungszentrum Burkertsmatt nicht richtig traktandiert zu haben. Zudem sei der Auftrag nicht gemäss Submissionsgesetz ausgeschrieben worden.
Sich keiner Fehler bewusst
Das sieht Chris Springer ganz anders. Der Präsident der Abgeordnetenversammlung ist überzeugt, alles richtig gemacht zu haben. «Da es sich nicht um einen Neubau, sondern um einen Ersatz handelt, konnten wir dieses Thema korrekt im Traktandum ‹Budget› bringen und mussten es nicht separat aufführen.» Aufgrund der Kritik lud er drei Wochen nach der ersten Versammlung nochmals zu einer ausserordentlichen ein, bei der explizit die Sanierung des Kunstrasens traktandiert wurde. Beide Male stimmten alle anwesenden Delegierten dem Begehren zu. Füglistaller, Roten und Kohler waren auch mit diesem Vorgehen nicht einverstanden und hielten an ihrer Beschwerde fest.
Zwei unterschiedliche Vorgehen
Um die für die Sanierung budgetierten 500 000 Franken zu erhalten, ist die Zustimmung der Stimmberechtigten aller drei Verbandsgemeinden nötig. Die Gemeinderäte von Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen entschieden sich für zwei verschiedene Wege. So traktandierten Berikon und Widen das Thema für ihre Winter-«Gmeind», während Rudolfstetten-Friedlisberg die Gemeindeversammlung vom 13. November auf den 1. Dezember verschob. Dies in der Hoffnung, dass noch rechtzeitig vor dem Versenden der Traktandumsunterlagen die privaten Beschwerden geklärt sein würden. Da dies nicht eintraf, verzichtete die Gemeinde schliesslich auf die Traktandierung.
In Berikon und Widen genehmigten schliesslich die Stimmberechtigten den Ersatz des Kunstrasens. Während es in Berikon fünf Gegenstimmen gab bei 133 Befürwortern, war in Widen niemand dagegen. Beide Beschlüsse wurden unter dem Vorbehalt gefällt, dass die Beschwerdeführer Recht erhalten. In Rudolfstetten-Friedlisberg wurde der Kunstrasen unter «Verschiedenes» erwähnt. Gemeinderat Patrik Luther erklärte nochmals, warum sie noch nicht darüber abstimmten. Er betonte: «Für den Gemeinderat ist unbestritten, dass der Kunstrasen ersetzt werden muss», erklärte er. «Unser Ziel ist es, ihn an der Sommer-‹Gmeind› zu traktandieren.» Trotz Nachfragen wurde an dieser «Gmeind» keine Diskussion gewünscht.
Auf den Entscheid des Kantons warten
Wie es weitergeht, hängt jetzt davon ab, wann und wie der Kanton auf die Beschwerde reagiert. Das Thema Kunstrasen wird die drei Mutscheller Gemeinden also auch 2024 beschäftigen.